Die Kandidaten
zielten. Er war überrascht, wie rasch die Öffentlichkeit
den Weg räumte, sobald man ihn sah. Eine merkwürdige Art,
daran erinnert zu werden, dass er ihr gewählter Vertreter war.
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»Wer zur Hölle ist das?«, rief der Polizeichef, als er eine
einsame Gestalt auf das Gebäude zulaufen sah.
»Das ist anscheinend Senator Davenport«, klärte Alan
Shepherd, der Direktor der Schule, ihn aus dem Fenster blickend
auf.
»Das hat mir gerade noch gefehlt«, meinte Don Culver. Einen
Augenblick später kam Fletcher in den Raum gestürmt. Der
Polizeichef sah vom Schreibtisch auf und versuchte seinen ›Das
hat mir gerade noch gefehlt‹-Blick zu kaschieren, als der
Senator abrupt vor ihm stehen blieb.
»Guten Tag, Herr Senator.«
»Guten Tag, Chief Culver«, erwiderte Fletcher, leicht außer
Atem. Trotz der Aura des Argwohns, die Culver umgab,
bewunderte Fletcher den dickbäuchigen, Zigarre rauchenden
Polizeichef, der in dem Ruf stand, seine Truppe nicht immer
ganz regelkonform zu führen.
Fletcher nickte Alan Shepherd zu und richtete seine
Aufmerksamkeit dann wieder auf den Polizeichef. »Können Sie
mich auf den neuesten Stand bringen?«, bat er keuchend.
»Wir haben einen einzelnen bewaffneten Mann da draußen.
Sieht so aus, als ob er am helllichten Tag wenige Minuten vor
Unterrichtsende einfach zur Schule spaziert ist.« Der Polizeichef
drehte sich zu einem provisorischen Lageplan um, der an die
Wand geheftet war, und wies auf ein kleines Rechteck, auf dem
KUNSTERZIEHUNG stand.
»Es scheint keinen besonderen Grund zu geben, warum er sich
ausgerechnet Miss Hudsons Klasse ausgesucht hat. Außer, dass
es die erste Tür war, auf die er stieß.«
»Wie viele Kinder sind da drin?«, fragte Fletcher und sah den
Direktor an.
»Einunddreißig«, erwiderte Alan Shepherd. »Und Lucy gehört
nicht zu ihnen.«
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Fletcher versuchte, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu
lassen. »Wissen wir irgendetwas über den Bewaffneten?«
»Nicht viel«, erläuterte der Polizeichef. »Aber jede Minute
finden wir mehr über ihn heraus. Er heißt Billy Bates. Man hat
uns gesagt, dass ihn seine Frau vor etwa einem Monat verlassen
hat, kurz nachdem er seinen Job als Nachtwächter bei Pearl’s
verloren hatte. Anscheinend hat er etwas zu oft im Dienst
getrunken. In den letzten Wochen wurde er mehrmals aus
diversen
Kneipen
hinausgeworfen
und
laut
unseren
Ermittlungen hat er sogar einmal eine Nacht in einer unserer
Ausnüchterungszellen verbracht.«
»Guten Tag, Mrs Davenport«, sagte der Direktor plötzlich und
stand auf.
Fletcher drehte sich um und sah seine Frau. »Lucy ist nicht in
Miss Hudsons Klasse«, waren seine ersten Worte.
»Ich weiß«, sagte Annie, »sie war bei mir, als ich deine
Nachricht erhielt. Ich habe sie zu Martha gebracht und bin direkt
hierher gefahren.«
»Kennen Sie Miss Hudson?«, wollte der Polizeichef wissen.
»Ich bin sicher, Alan hat Ihnen gesagt, dass jeder Mary kennt.
Sie ist eine Institution. Ich glaube, von allen Lehrern und
Lehrerinnen ist sie am längsten im Dienst.« Der Direktor nickte.
»Ich bezweifle, dass es eine Familie in Hartford gibt, in der
nicht mindestens ein Mitglied von ihr unterrichtet worden ist.«
»Wie wird sie sich unter Druck Ihrer Meinung nach
verhalten?«
»Wer weiß schon, wie jemand unter dieser Art von Druck
reagiert«, antwortete Shepherd. »Aber ich zweifle nicht daran,
dass sie für diese Kinder ihr Leben geben würde.«
»Das habe ich befürchtet«, sagte der Polizeichef. »Und es ist
meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie das nicht muss.« Seine
Zigarre glühte nicht länger. »Ich habe das Hauptgebäude von
440
einhundert
Männern
umstellen
lassen.
Auf
dem
gegenüberliegenden Haus befindet sich ein Scharfschütze, der
sagt, dass er Bates gelegentlich ins Visier bekommt.«
»Wahrscheinlich wollen Sie verhandeln?«, warf Fletcher ein.
»Ja, es gibt ein Telefon in dem Zimmer und wir rufen alle paar
Minuten an, aber Bates weigert sich, den Hörer abzunehmen.
Wir haben außerdem ein Lautsprechersystem installiert, aber
darauf reagiert er auch nicht.«
»Haben Sie daran gedacht, jemand hineinzuschicken?«, fragte
Fletcher. In diesem Moment klingelte das Telefon auf dem
Schreibtisch des Direktors. Der Polizeichef drückte den Knopf
für die Freisprecheranlage.
»Wer ist da?«, bellte Culver.
»Die Sekretärin von Senator Davenport. Ich hatte gehofft …«
»Ja, Sally«, meldete sich
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