Die Kandidaten
seinen Aufsatz
über die Weltwirtschaftskrise abgeschlossen hatte, bereitete er
eine Liste von Fragen vor, die sich danach richteten, wer den
Hörer abnehmen würde. Falls es ihr Vater war, würde er sagen:
»Guten Morgen, Sir. Mein Name ist Nat Cartwright. Dürfte ich
bitte mit Ihrer Tochter sprechen?« Falls es ihre Mutter war,
würde er sagen: »Guten Morgen, Mrs Coulter, mein Name ist
Nat Cartwright. Dürfte ich bitte mit Ihrer Tochter sprechen?«
Falls Diane den Hörer abnahm, hatte er zehn Fragen in logischer
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Reihenfolge vorbereitet. Er legte die drei Blatt Papier auf den
Tisch, holte tief Luft und wählte sorgfältig die Nummer. Es war
besetzt. Vielleicht sprach sie gerade mit einem anderen Jungen.
Hatte sie bereits dessen Hand gehalten, ihn vielleicht sogar
geküsst? Traf sie sich regelmäßig mit ihm? Fünfzehn Minuten
später versuchte er es erneut. Immer noch besetzt. Hatte in der
Zwischenzeit ein anderer Verehrer angerufen? Dieses Mal
wartete er nur zehn Minuten, bevor er es wieder versuchte. Als
er den Klingelton hörte, spürte er, wie sein Herz in der Brust
pochte. Am liebsten hätte er den Hörer wieder auf die Gabel
geworfen. Er starrte seine Liste von Fragen an. Das Klingeln
hörte auf. Jemand hatte den Hörer abgenommen.
»Hallo«, meldete sich eine tiefe Stimme. Man musste Nat
nicht erst sagen, dass es die Stimme von Dan Coulter war.
Nat ließ das Telefon auf den Boden fallen. Götter gingen doch
zweifelsohne nicht persönlich ans Telefon? Außerdem hatte er
für Dianes Bruder keine Fragen vorbereitet. Hastig hob er den
Hörer auf und drückte ihn auf die Gabel.
Nat korrigierte seinen Aufsatz, bevor er es ein viertes Mal
versuchte. Endlich meldete sich eine Mädchenstimme.
»Diane?«
»Nein, ich bin ihre Schwester Tricia«, sagte die Stimme, die
schon älter klang. »Diane ist gerade ausgegangen, aber sie sollte
in einer Stunde zurück sein. Wer spricht denn da?«
»Nat«, sagte er. »Würdest du ihr bitte sagen, dass ich in einer
Stunde noch mal anrufe?«
»Klar«, sagte die ältere Stimme.
»Danke.« Nat legte auf. Auch für eine ältere Schwester hatte
er weder Fragen noch Antworten vorbereitet.
In der folgenden Stunde sah Nat bestimmt sechzig Mal auf
seine Uhr, aber er wartete noch weitere fünfzehn Minuten, bevor
er die Nummer erneut wählte. Im Magazin Teen hatte er
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gelesen, dass man bei Mädchen, die einen interessierten, nicht
zu eifrig wirken durfte, das würde sie nur verschrecken. Endlich
ging jemand an den Apparat.
»Hallo«, meldete sich eine jüngere Stimme.
Nat sah auf seinen Aufschrieb. »Hallo, kann ich mit Diane
sprechen?«
»Hallo Nat, ich bin’s, Diane. Tricia hat mir gesagt, dass du
anrufen würdest. Wie geht es dir?«
›Wie geht es dir‹ stand nicht in seinem Manuskript. »Es geht
mir gut«, brachte er schließlich hervor. »Und wie geht es dir?«
»Mir geht es auch gut«, antwortete sie. Es folgte erneut langes
Schweigen, während Nat nach einer passenden Frage suchte.
»Ich komme nächste Woche nach Simsbury und verbringe ein
paar Tage bei Tom«, las er mit monotoner Stimme vor.
»Das ist toll«, erwiderte Diane. »Hoffentlich laufen wir uns
zufällig über den Weg.« In seinem Manuskript stand eindeutig
nichts davon, sich zufällig über den Weg zu laufen. Er
versuchte, alle zehn Fragen auf einmal zu lesen. »Bist du noch
dran, Nat?«, fragte Diane.
»Ja. Hoffentlich sehe ich dich, während ich in Simsbury bin?«
Frage Nummer neun.
»Aber bestimmt«, meinte Diane. »Das würde mir sehr
gefallen.«
»Auf Wiederhören.« Nat betrachtete Antwort Nummer zehn.
Während des restlichen Abends versuchte Nat, sich in allen
Einzelheiten an das Gespräch zu erinnern. Er schrieb es sogar
Wort für Wort auf und unterstrich dreimal ihre Antwort aber
bestimmt, das würde mir sehr gefallen. Da es noch vier Tage bis
zu seinem Besuch bei Tom waren, fragte er sich, ob er Diane
noch einmal anrufen sollte – nur um sicherzugehen. Er las im
Teen- Magazinnach, um dort einen Rat zu finden, denn dort
schien man auch all seine früheren Probleme vorhergesehen zu
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haben. Es stand jedoch nichts in Teen bezüglich eines zweiten
Anrufs, aber man riet ihm dort für das erste Date zu salopper
Freizeitkleidung; man solle entspannt sein und, wann immer
sich die Gelegenheit bot, über andere Mädchen sprechen, mit
denen man schon ausgegangen war. Nat war noch nie mit
anderen Mädchen ausgegangen und schlimmer
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