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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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ein paar seiner Ideen zur Verbesserung des
    Studentenrates erläutert. Er möchte Vertreter der Erstsemestler
    werden und wollte wissen, ob du dich auch zur Wahl aufstellen
    lassen wirst.«
    »Nein, ganz sicher nicht«, erklärte Nat mit fester Stimme. »Ich
    habe genug von Wahlen.«
    »Ich finde, das ist echt schade«, meinte Rebecca und drückte
    Nats Hand. »Ich weiß, dass eine Menge Leute aus unserem

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    Jahrgang auf deine Kandidatur hoffen.«
    »Nicht, solange er im Rennen ist«, wehrte Nat ab.
    »Warum hasst du ihn so sehr?«, wollte Rebecca wissen. »Liegt
    es nur daran, dass er dich bei dieser dummen Schülerwahl
    geschlagen hat?« Nat starrte zu Elliot hinüber, der gerade mit
    einer Gruppe von Studenten sprach – dasselbe unechte Lächeln
    und zweifellos dieselben oberflächlichen Versprechungen.
    »Hältst du es denn nicht für möglich, dass er sich geändert
    haben könnte?«, fragte Rebecca.
    Nat machte sich nicht die Mühe, darauf zu antworten.

    *

    »Also«, sagte Jimmy. »Das erste Amt, für das du kandidieren
    kannst, ist das des Repräsentanten der Erstsemestler im
    Studentenausschuss von Yale.«
    »Eigentlich hatte ich vor, während des ersten Semesters mal
    kein Amt zu übernehmen, sondern mich einfach auf die Arbeit
    zu konzentrieren«, erwiderte Fletcher.
    »Das kannst du nicht riskieren«, erklärte Jimmy.
    »Und warum nicht?«, wollte Fletcher wissen.
    »Weil es eine statistische Tatsache ist, dass derjenige, der im
    ersten Jahr in den Studentenausschuss gewählt wird, so gut wie
    sicher drei Jahre später zu dessen Präsidenten wird.«
    »Vielleicht
    möchte
    ich
    gar
    nicht
    Präsident
    des
    Studentenausschusses werden.« Fletcher grinste.
    »Und vielleicht möchte Marilyn Monroe gar keinen Oscar
    gewinnen.« Jimmy zog eine Broschüre aus seinem Aktenkoffer.
    »Was ist das?«

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    »Das Jahrbuch des ersten Semesters – 1021 Gesichter.«
    »Ich sehe, dass du wieder einmal den Wahlkampf eröffnet
    hast, ohne den Kandidaten zu fragen.«
    »Das musste ich, denn ich kann es mir nicht leisten, zu warten,
    bis du dich endlich aufgerafft hast. Ich habe recherchiert und
    herausgefunden, dass du nur wenig beziehungsweise gar keine
    Chance hast, überhaupt für den Studentenausschuss in Betracht
    zu kommen, wenn du nicht in der sechsten Woche am
    Debattierwettstreit der Erstsemestler teilnimmst.«
    »Was ist das?«
    »Das ist die einzige Gelegenheit, bei der sich die ganze Meute
    in einem Raum zusammenrottet und die Chance hat, den
    künftigen Kandidaten zuzuhören.«
    »Und wie wird man zum Redner gekürt?«
    »Das hängt davon ab, welche Seite des Antrags du
    unterstützen willst.«
    »Um was für einen Antrag handelt es sich denn?«
    »Ich freue mich, dass du dich allmählich für diese
    Herausforderung erwärmst, denn das ist das nächste Problem.«
    Jimmy zog ein Flugblatt aus einer Innentasche. » Es ist
    beschlossen: Amerika sollte sich aus dem Vietnamkrieg
    zurückziehen. «
    »Da sehe ich kein Problem«, meinte Fletcher. »Ich würde
    mich freuen, gegen einen solchen Antrag anzureden.«
    »Das ist ja das Problem«, sagte Jimmy, »denn jeder, der
    dagegen ist, ist Geschichte, auch wenn er wie Kennedy aussieht
    und das Redetalent eines Churchill besitzt.«
    »Aber wenn ich mich für eine gute Sache einsetze, dann
    bekommen sie das Gefühl, ich könnte der richtige Mann sein,
    um sie im Studentenausschuss zu vertreten.«
    »Wie überzeugend du auch sein magst, Fletcher, es ist
    dennoch Selbstmord. So gut wie jeder auf dem Campus ist

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    gegen den Krieg. Überlass das doch lieber einem Verrückten,
    der sowieso nicht gewählt werden will.«
    »Das klingt nach mir«, sagte Fletcher. »Jedenfalls glaube
    ich...«
    »Ist mir egal, was du glaubst«, fiel ihm Jimmy ins Wort.
    »Mein einziges Interesse besteht darin, dich die Wahl gewinnen
    zu lassen.«
    »Jimmy, besitzt du überhaupt keine Moral?«
    »Wie könnte ich?«, erwiderte Jimmy. »Mein Vater ist Politiker
    und meine Mutter verkauft Immobilien.«
    »Trotz deiner pragmatischen Einstellung könnte ich mich nie
    dazu überwinden, einen solchen Antrag zu unterstützen.«
    »Dann bist du zu einem Leben endlosen Studierens und
    Händchenhaltens mit meiner Schwester verdammt.«
    »Klingt wie Musik für mich«, meinte Fletcher. »Dagegen
    scheinst du völlig unfähig zu sein, länger als vierundzwanzig
    Stunden eine ernsthafte Beziehung zu einer Frau zu führen.«
    »Da ist Joanna Palmer aber ganz anderer Meinung«,
    widersprach

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