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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Verantwortung nicht gewachsen sind. Wir können den
    Millionen Menschen in aller Welt, die unsere Vorstellung von
    Freiheit bewundern und unsere Lebensweise übernehmen
    möchten, unsere Führung anbieten oder wir wenden uns einfach
    ab und lassen zu, dass ebendiese Millionen von Menschen unter
    dem Joch des Kommunismus leiden, der die freie Welt zu
    verschlingen droht. Oder aber wir gewähren diesen Menschen
    unsere Hilfe, während sie versuchen, unsere demokratischen
    Konzepte zu übernehmen. Es bleibt der Geschichte überlassen,
    die Entscheidung, die wir treffen, aufzuzeichnen, aber die

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    Geschichte sollte nicht feststellen müssen, dass auf uns kein
    Verlass war.«
    Jimmy war erstaunt, dass die Menge bislang nur mit
    gelegentlichen Unterbrechungen zugehört hatte, und ebenso
    überrascht angesichts des respektvollen Beifalls, den Fletcher
    erhielt, als er zwanzig Minuten später an seinen Platz
    zurückkehrte. Am Ende des Redewettstreits war allen im Saal
    klar, dass Fletcher das Duell gewonnen hatte, auch wenn Tom
    den Antrag mit über zweihundert Stimmen Vorsprung für sich
    entschied.
    Jimmy brachte es irgendwie fertig, fröhlich zu wirken,
    nachdem der jubelnden Meute das Ergebnis mitgeteilt worden
    war. »Das ist ein verdammtes Wunder«, erklärte er.
    »Ein schönes Wunder«, meinte Fletcher. »Ist dir nicht
    aufgefallen, dass wir mit zweihundertachtundzwanzig Stimmen
    verloren haben?«
    »Ich habe eine überwältigende Niederlage erwartet, darum
    sind zweihundertachtundzwanzig Stimmen für mich ein wahres
    Wunder. Wir haben fünf Tage, um die Meinung von
    einhundertvierzehn Wählern zu ändern, denn die meisten
    Frischlinge akzeptieren, dass du offensichtlich der Beste bist,
    um sie im Studentenausschuss zu vertreten«, sagte Jimmy, als
    sie die Woolsey Hall verließen. Mehrere Leute riefen Fletcher
    »Prima gemacht« und »Viel Glück« zu.
    »Ich fand, Tom Russell hat eine gute Rede gehalten«, sagte
    Fletcher.
    »Außerdem vertritt er ihre Ansichten.«
    »Nein, er wird nur den Platz für dich warmhalten.«
    »Sei dir da mal nicht so sicher«, hielt Fletcher dagegen.
    »Vielleicht erwärmt sich Tom für den Gedanken, Präsident zu
    werden.«

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    »Keine Chance. Nicht angesichts dessen, was ich für ihn
    geplant habe.«
    »Ob ich die Frage wagen soll, was dir für ihn vorschwebt?«,
    erkundigte sich Fletcher.
    »Ich habe zu jeder Rede, die er gehalten hat, jemand aus
    unserem Team geschickt. Während der Kampagne hat er
    dreiundvierzig Wahlversprechen getätigt, von denen er die
    meisten unmöglich halten kann. Wenn er täglich zwanzig Mal
    daran erinnert wird, denke ich nicht, dass sein Name auf der
    Wahlliste auftaucht.«
    »Jimmy, hast du jemals Der Fürst von Machiavelli gelesen?«,
    fragte Fletcher.
    »Nein. Hätte ich das tun sollen?«
    »Nein, mach dir keine Mühe, du kannst daraus nichts mehr
    lernen. Was hast du heute Abend vor?«, fragte er gerade, als
    Annie auf sie zukam. Sie umarmte Fletcher fest. »Gut gemacht«,
    lobte sie, »deine Rede war brillant.«
    »Zu schade, dass zweihundert andere das nicht so gesehen
    haben«, sagte Fletcher.
    »Sie haben es durchaus so gesehen, aber die meisten hatten
    schon entschieden, wen sie wählen wollten, noch bevor sie die
    Aula betreten haben.«
    »Genau das versuche ich ihm die ganze Zeit klar zu machen.«
    Jimmy wandte sich an Fletcher. »Meine Babyschwester hat
    Recht und darüber hinaus …«
    »Jimmy, ich werde in ein paar Wochen achtzehn«, fauchte
    Annie ihren Bruder an, »nur für den Fall, dass du das noch nicht
    bemerkt haben solltest.«
    »Ich habe es sehr wohl bemerkt und einige meiner Freunde
    behaupten sogar, dass du ziemlich hübsch sein sollst, auch wenn
    ich das nicht so sehe.«
    Fletcher lachte. »Kommst du mit uns ins Dino? «

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    »Nein. Du hast offenbar vergessen, dass Joanna und ich euch
    beide zum Abendessen zu ihr eingeladen haben.«
    »Ich habe es nicht vergessen«, sagte Annie, »und ich kann es
    kaum erwarten, die Frau zu treffen, die meinen Bruder länger als
    eine Woche an sich fesseln konnte.«
    »Ich habe seit dem Tag, an dem ich sie traf, keine andere Frau
    mehr angesehen«, flüsterte Jimmy.

    *

    »Ich will dich immer noch heiraten«, erklärte Nat und hielt sie
    fest.
    »Auch wenn du nicht sicher sein kannst, wer der Vater ist?«
    »Umso mehr Grund, dass wir heiraten, dann kannst du nie an
    meiner Hingabe zweifeln.«
    »Daran habe ich nie auch nur eine Sekunde gezweifelt«, sagte
    Rebecca, »auch nicht

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