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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Falkenkriegers um mich bildete. Der Rachen des Seth-Tiers wurde so schnell aufgestemmt, dass das Vieh losjaulte und von meinem Arm abließ. Ich stand da, in einen magischen Schutzavatar eingeschlossen, der doppelt so groß war wie ich, und schleuderte Leroy gegen die Wand.
    Gut!, lobte Horus. Jetzt befördere die Bestie ins Jenseits.
    Ganz ruhig, Mann. Schließlich mach ich die ganze Arbeit.
    Am Rande bekam ich mit, dass die Sicherheitsbeamten sich neu zu formieren versuchten, sie brüllten in ihre Walkie-Talkies und riefen nach Verstärkung. Die Reisenden kreischten immer noch durcheinander und rannten kopflos in der Halle herum. Ich hörte ein kleines Mädchen schreien: »Hühnermann, schnapp dir den Elch!«
    Könnt ihr euch vorstellen, wie schwierig es ist, sich als falkenköpfige Megakampfmaschine zu fühlen, wenn man gleichzeitig von jemandem »Hühnermann« genannt wird?
    Ich hob mein Schwert, das nun von einer drei Meter langen Energieklinge umhüllt war.
    Leroy schüttelte den Staub von seinen eiswaffelförmigen Ohren und stürzte sich erneut auf mich. Meine Kampfhülle hatte zwar Kraft, doch sie war dabei etwas schwerfällig; ich hatte das Gefühl, durch Wackelpudding zu laufen. Nachdem Leroy meinem Schwerthieb ausgewichen war, sprang er mir auf die Brust und riss mich um. Er war viel schwerer, als er aussah. Sein Schwanz und seine Klauen bohrten sich in meine Rüstung. Ich umfasste mit meinen leuchtenden Händen seinen Hals und versuchte seine Reißzähne von meinem Gesicht wegzuhalten, doch überall, wo er hinsabberte, zischte meine magische Schutzhülle dampfend auf. Ich spürte, wie mein verletzter Arm taub wurde.
    Alarmglocken schrillten. Die meisten Reisenden versammelten sich an der Sicherheitskontrolle und verfolgten von dort, was passierte. Bevor ich vor Schmerzen ohnmächtig wurde oder noch mehr Sterbliche verletzt wurden, musste ich dem Ganzen hier ein schnelles Ende bereiten.
    Ich spürte, wie ich schwächer wurde und meine Schutzhülle zu flackern anfing. Leroys Reißzähne waren nur ein paar Zentimeter von meinem Gesicht entfernt und Horus machte mir auch keinen Mut mehr.
    Mit einem Mal fiel mir mein unsichtbarer Spind in der Duat ein. Ich überlegte, ob man darin wohl auch andere Dinge unterbringen konnte … große, bösartige Dinge.
    Ich legte meine Hände um Leroys Kehle und rammte mein Knie in seinen Brustkorb. Dann stellte ich mir einen Eingang in die Duat vor – direkt in der Luft über mir: 13/32/33. Ich stellte mir vor, dass sich mein Spind so weit wie möglich öffnete.
    Mit letzter Kraft warf ich Leroy nach oben. Er flog zur Decke und machte große Augen, als er durch einen unsichtbaren Spalt sauste und verschwand.
    »Wo ist er hin?«, schrie jemand.
    »Hey, Junge!«, rief ein anderer. »Alles in Ordnung?«
    Mein Schutzavatar war nicht mehr da. Ich wäre am liebsten in Ohnmacht gefallen, aber ich musste verschwinden, bevor die Sicherheitstypen aus ihrer Schockstarre erwachten und mich wegen Elchkämpfen verhafteten. Ich rappelte mich auf und warf mein Schwert in Richtung Decke. Es verschwand in der Duat. Anschließend wickelte ich das zerfetzte Leder, so gut ich konnte, um meinen blutenden Arm und rannte zu unserem Gate.
    Ich kam an, als sie gerade die Tür schließen wollten.
    Offensichtlich hatte das Gerücht von dem Hühnermannintermezzo noch nicht die Runde gemacht. Als sie mein Ticket nahm, deutete die Frau am Gate in Richtung der Sicherheitskontrolle. »Was ist das für ein Radau?«
    »Da ist wohl ein Elch irgendwie durch die Sicherheitskontrolle gekommen«, erklärte ich. »Aber jetzt haben sie wieder alles unter Kontrolle.« Bevor sie Fragen stellen konnte, rannte ich die Gangway hinunter ins Flugzeug.
    Ich ließ mich auf meinen Platz fallen. Bastet saß auf der anderen Seite des Gangs. Sadie, immer noch in Milan-Gestalt, hüpfte auf dem Fensterplatz neben mir auf und ab.
    Bastet gab einen tiefen Seufzer der Erleichterung von sich. »Carter, du hast es geschafft! Aber du bist verletzt. Was ist passiert?«
    Ich erzählte es ihr.
    Bastet machte große Augen. »Du hast das Seth-Tier in deinen Spind gesperrt? Hast du eine Ahnung, wie viel Kraft man dazu braucht?«
    »Klar«, erwiderte ich. »Ich war ja dabei.«
    Die Flugbegleiterin legte mit ihren Erklärungen los. Anscheinend hatte der Vorfall an der Sicherheitskontrolle keine Auswirkung auf unseren Flug. Das Flugzeug rollte pünktlich zur Startbahn.
    Erst als ich mich vor Schmerzen zu krümmen begann, bemerkte Bastet, wie

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