Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
dass du diese schauderhaften Falknerkleider nicht mehr tragen sollst. Ehrlich, du siehst aus, als hättest du im Freien geschlafen!«
    Sie zog ein Taschentuch hervor und wischte mir – während der Polizist uns anstarrte – mit einer Riesenshow das Gesicht ab.
    »Ähm, Ma’am«, brachte er schließlich heraus. »Ist das Ihr –?«
    »Neffe«, log Bastet. »Es tut mir so leid, Officer. Wir sind auf dem Weg nach Memphis zu einem Falknerwettbewerb. Ich hoffe, er hat Ihnen keine Probleme gemacht. Wir verpassen noch unseren Flug!«
    »Äh, der Falke kann aber nicht fliegen …«
    Bastet kicherte. »Aber natürlich kann er fliegen, Officer. Er ist ein Vogel!«
    Der Polizist lief rot an. »Ich meine im Flugzeug.«
    »Ach! Wir haben alle notwendigen Unterlagen.« Zu meinem Erstaunen zog sie einen Umschlag heraus und überreichte ihn zusammen mit unseren Tickets dem Polizisten.
    »Verstehe«, sagte der. Er sah auf unsere Flugscheine. »Sie haben … ein Ticket erster Klasse für Ihren Falken gebucht.«
    »Genau genommen ist es ein schwarzer Milan«, erklärte Bastet. »Und es ist tatsächlich ein sehr leicht erregbarer Vogel. Bekommt ständig Preise, wissen Sie. Wenn Sie den in die Holzklasse stecken und versuchen, ihn mit Salzbrezeln zu füttern … also, da kann ich für nichts garantieren. Nein, wir fliegen immer erste Klasse, nicht wahr, Carter?«
    »Äh, logisch … Tante Kitty.«
    Sie warf mir einen Blick zu, der besagte: Das werd ich dir heimzahlen. Dann drehte sie sich wieder lächelnd zu dem Polizisten um, der uns die Tickets und Sadies »Unterlagen« zurückgab.
    »Wenn Sie uns bitte entschuldigen würden, Officer. Die Uniform steht Ihnen übrigens ausgezeichnet. Gehen Sie ins Fitnessstudio?« Bevor er antworten konnte, packte mich Bastet am Arm und scheuchte mich zur Sicherheitskontrolle. »Dreh dich nicht um«, flüsterte sie.
    Sobald wir um die Ecke waren, zog mich Bastet bei den Automaten zur Seite.
    »Das Seth-Tier ist ganz nahe«, erklärte sie. »Wir haben maximal noch ein paar Minuten. Was ist denn mit Sadie?«
    »Sie kann nicht …«, stammelte ich. »Ich weiß nicht genau.«
    »Gut, das müssen wir im Flugzeug regeln.«
    »Wie hast du dich umgezogen?«, fragte ich. »Und die Papiere für den Vogel …«
    Sie winkte ab. »Ach, Menschenhirne sind schwach. Dieses ›Dokument‹ ist ein leerer Ticketumschlag. Und ich habe nicht wirklich andere Kleider an. Das ist nur ein Zauber.«
    Bei näherer Betrachtung erkannte ich, dass sie Recht hatte. Ihre neuen Klamotten flimmerten wie eine Luftspiegelung über ihrem normalen Leopardenanzug. Sobald sie mich darauf hingewiesen hatte, kam mir der Zauber dürftig und offensichtlich vor.
    »Also, wir müssen versuchen, vor dem Seth-Tier ans Gate zu kommen«, erklärte sie. »Es wird einfacher für dich sein, wenn du deine Sachen in der Duat verstaust.«
    »Was?«
    »Du willst doch nicht diesen Kasten mit dir herumschleppen, oder? Benutze die Duat als Aufbewahrungskiste.«
    »Wie?«
    Bastet verdrehte die Augen. »Ehrlich, was bringen sie euch Magiern heutzutage überhaupt noch bei?«
    »Unsere Ausbildung hat ungefähr zwanzig Sekunden gedauert!«
    »Stell dir einfach einen Raum in der Luft vor, wie ein Regal oder eine Schatztruhe –«
    »Einen Spind?«, fragte ich. »Ich hatte nie einen Schulspind.«
    »Schön. Verpass ihm noch ein Zahlenschloss – alles, was du willst. Stell dir vor, du öffnest den Spind mit deiner Kombination. Dann steck den Kasten rein. Wenn du ihn wieder brauchst, ruf dir einfach den Spind in Erinnerung, und er wird erscheinen.«
    Ich war skeptisch, aber ich stellte mir einen Spind vor. Ich gab ihm eine Zahlenkombination: 13/32/33 – Trikotnummern ehemaliger Lakers-Spieler natürlich: Chamberlain, Johnson, Abdul-Jabbar. Ich hielt den Zauberkasten meines Vaters mit ausgestrecktem Arm vor mich, dann ließ ich los; garantiert würde er auf den Boden poltern. Stattdessen verschwand der Kasten.
    »Cool«, sagte ich. »Und du bist sicher, dass ich ihn zurückbekomme?«
    »Nein«, erwiderte Bastet. »Los, mach jetzt.«

22.
    Leroy macht Bekanntschaft mit dem Spind des Verderbens
    Noch nie war ich mit einem Raubvogel durch die Sicherheitskontrolle gegangen. Ich dachte, es würde den ganzen Laden aufhalten, doch die Beamten winkten uns in eine spezielle Schlange. Sie überprüften unsere Papiere. Bastet setzte ein Dauergrinsen auf, flirtete mit den Beamten und schmeichelte ihnen, dass sie bestimmt regelmäßig trainierten. Sie winkten uns

Weitere Kostenlose Bücher