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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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hatte ich das Gefühl, einen längst verloren geglaubten Freund wiederzufinden.
    Cheops sprang in meine Arme und bellte mich an. »Agh! Agh!« Er wühlte in meinen Haaren, vermutlich suchte er nach Ungeziefer. [Carter, spar dir deinen Kommentar!] Er ließ sich auf den Boden fallen und trommelte auf den Asphalt, um zu zeigen, wie sehr er sich freute.
    Bastet lachte. »Er sagt, du riechst nach Flamingo.«
    »Du sprichst Pavianisch?«, erkundigte sich Carter.
    Die Göttin zuckte mit den Schultern. »Und er will wissen, wo ihr gewesen seid.«
    »Wo wir gewesen sind?«, antwortete ich. »Als Erstes kannst du ihm erzählen, dass ich den größten Teil des Tages als Milan verbracht habe, was nichts mit Flamingo zu tun hat und auch nicht auf -o endet und somit in seinem Ernährungsplan nichts zu suchen hat. Zweitens –«
    »Moment.« Bastet drehte sich zu Cheops um und begrüßte ihn: »Agh!« Dann wandte sie sich wieder zu mir. »Okay, jetzt kannst du weiterreden.«
    Ich sah sie fragend an. »Okay … ähm, und zweitens, wo war er?«
    Sie übersetzte das mit einem einzigen Grunzer.
    Cheops schnaubte und schnappte sich den Basketball, was seine Pavianfreunde zu wildem Bellen, Kratzen und Knurren veranlasste.
    »Er ist in den Fluss gesprungen und wieder zur Villa geschwommen«, übersetzte Bastet, »doch als er zurückkam, war das Haus zerstört und wir waren verschwunden. Er hat einen Tag gewartet, ob Amos zurückkehren würde, aber das war nicht der Fall. Also hat sich Cheops zu Thot aufgemacht. Paviane stehen schließlich unter seinem Schutz.«
    »Warum das denn?«, fragte Carter. »Ich will ihn ja nicht beleidigen, aber Thot ist der Gott des Wissens, oder?«
    »Paviane sind sehr weise Tiere«, erwiderte Bastet.
    »Agh!« Cheops bohrte in der Nase, dann drehte er sein farbenfrohes Hinterteil in unsere Richtung. Er warf seinen Freunden den Ball zu. Sie fingen an, sich darum zu balgen, zeigten sich die Zähne und schlugen sich auf den Kopf.
    »Weise?«, fragte ich.
    »Na ja, sie sind natürlich keine Katzen«, räumte Bastet ein. »Aber doch, sie sind schon weise. Cheops sagt, sobald Carter sein Versprechen einlöst, bringt er euch zum Professor.«
    Ich sah sie verständnislos an. »Der Prof – ach, du meinst … Alles klar.«
    »Welches Versprechen?«, fragte Carter.
    Bastets Mundwinkel verzogen sich. »Anscheinend wolltest du ihm zeigen, was du beim Basketball draufhast.«
    Carter sah sie mit großen Augen erschrocken an. »Wir haben keine Zeit!«
    »Ach, das geht schon in Ordnung«, versicherte Bastet. »Am besten verschwinde ich jetzt.«
    »Aber wohin, Bastet?«, fragte ich, weil ich nicht wieder von ihr getrennt werden wollte. »Und wie sollen wir dich wiederfinden?«
    Als hätte sie gerade einen schrecklichen Unfall verursacht, leuchtete in ihren Augen so etwas wie Schuldbewusstsein auf. »Ich werde euch schon finden, wenn ihr rauskommt, falls ihr rauskommt …«
    »Was meinst du denn mit ›falls‹?«, fragte Carter, aber Bastet hatte sich bereits in Muffin verwandelt und rannte davon.
    Cheops bellte Carter immer wieder an. Er zerrte an seiner Hand und zog ihn auf das Spielfeld. Die Paviane teilten sich sofort in zwei Teams auf. Die eine Hälfte zog ihre Trikots aus. Die andere behielt sie an. Carter war traurigerweise in der trikotlosen Mannschaft. Cheops half ihm, sein Hemd auszuziehen, darunter kam Carters magerer Oberkörper zum Vorschein. Die Teams fingen zu spielen an.
    Ich habe ja keinen blassen Schimmer von Basketball, aber ich bin mir einigermaßen sicher, dass man dabei nicht über seine Schuhe stolpern oder einen Pass mit der Stirn annehmen oder mit beiden Händen in der Hosentasche dribbeln sollte (heißt das so?). Denn das ist ungefähr so, als versuche man einen Hund zu streicheln, der vielleicht Tollwut hat. Aber genau so spielte Carter. Die Paviane rannten ihn einfach um – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Sie warfen Korb um Korb, während Carter hin und her torkelte und jedes Mal getroffen wurde, sobald er in die Nähe des Balls kam oder über Affengliedmaßen stolperte. Schließlich war er so konfus, dass er ins Taumeln geriet und hinfiel. Die Paviane hörten zu spielen auf und musterten ihn ungläubig. Carter lag schweißbedeckt und keuchend in der Mitte des Platzes. Die anderen Paviane sahen zu Cheops. Was sie dachten, war ziemlich offensichtlich: Wer hat dieses Menschending eingeladen? Cheops hielt sich beschämt die Hand vor die Augen.
    »Carter«, sagte ich fröhlich, »das ganze

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