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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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wie Sadie schon gesagt hatte, man darf auch nicht zu gierig werden.
    »Wenn wir Leute anwerben wollen, könnte das Reisen aber ein Problem sein«, deutete ich vorsichtig an. »Zwei unbegleitete Minderjährige.«
    Sadie nickte. »Kein Amos. Kein verantwortlicher Erwachsener. Ich glaube, Cheops zählt nicht.«
    Genau in diesem Moment vervollständigten die Götter ihr Geschenk.
    Von der Tür war eine Stimme zu hören: »Klingt, als ob ihr einen Job anzubieten habt.«
    Ich drehte mich um und spürte, wie mir tausend Pfund Schmerz von den Schultern fielen. Im Türrahmen lehnte eine dunkelhaarige Dame mit goldenen Augen und zwei sehr langen Messern in der Hand. Sie trug einen Leopardenoverall.
    »Bastet!«, schrie Sadie.
    Die Katzengöttin lächelte uns fröhlich zu, als hätte sie jede Menge Unfug im Sinn. »Hat hier jemand nach einer Aufsichtsperson verlangt?«
    Ein paar Tage später führte Sadie ein langes Telefongespräch mit Gran und Gramps in London. Mit mir wollten sie nicht sprechen, deshalb hörte ich nicht zu. Als Sadie wieder in den Großen Saal herunterkam, lag etwas Abwesendes in ihrem Blick. Ich hatte Angst – große Angst –, dass sie sich nach London zurücksehnte.
    »Und?«, fragte ich zögernd.
    »Ich hab ihnen gesagt, dass es uns gut geht«, sagte sie. »Sie haben mir erzählt, dass die Polizei aufgehört hat, sie wegen der Explosion im British Museum zu nerven. Anscheinend ist der Rosettastein wieder unversehrt aufgetaucht.«
    »Wie von Zauberhand«, warf ich ein.
    Sadie feixte. »Die Polizei hat beschlossen, dass es eine Gasexplosion gewesen sein könnte, irgendein Unfall. Dad steht nicht mehr unter Verdacht, wir auch nicht. Ich könnte nach London zurückkommen, haben sie gesagt. Das Frühjahrstrimester fängt in ein paar Wochen an. Meine Freundinnen Liz und Emma haben sich schon nach mir erkundigt.«
    Nur das Knistern des Feuers im Kamin war zu hören. Plötzlich kam mir der Große Saal größer vor, leerer.
    Schließlich fragte ich: »Und was hast du ihnen geantwortet?«
    Sadie zog fragend eine Augenbraue hoch. »Mann, bist du manchmal schwer von Begriff. Was glaubst du denn?«
    »Ach.« Mein Mund fühlte sich wie Sandpapier an. »Vermutlich ist es schön für dich, deine Freundinnen wiederzusehen und wieder in deinem alten Zimmer zu wohnen und –«
    Sadie schlug mir auf den Arm. »Carter! Ich hab ihnen gesagt, dass ich ja wohl schlecht nach Hause gehen kann, wenn ich schon zu Hause bin. Ich gehöre hierher. Dank der Duat kann ich meine Freundinnen sehen, sooft ich will. Außerdem wärst du ohne mich verloren.«
    Ich muss wie ein Idiot gegrinst haben, denn Sadie befahl mir, den dämlichen Gesichtsausdruck abzuwischen – aber sie klang zufrieden. Wahrscheinlich wusste sie dieses eine Mal, dass sie Recht hatte. Ohne sie wäre ich verloren. [Nee, Sadie, ich kann auch nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe.]
    Gerade als sich alles so schön eingespielt hatte, brachen Sadie und ich zu unserer neuen Mission auf. Unser Ziel war eine Schule, die Sadie in einem Traum gesehen hatte. Ich werde euch nicht erzählen, welche, aber Bastet fuhr uns den weiten Weg dorthin. Dieses Band haben wir unterwegs aufgenommen. Mehrmals haben die Mächte des Chaos versucht, uns aufzuhalten. Mehrmals hörten wir, dass unsere Feinde hinter anderen Pharaonenabkömmlingen her waren und unsere Pläne durchkreuzen wollten.
    Einen Tag vor Beginn des Sommerhalbjahrs kamen wir an der Schule an. Die Flure waren menschenleer und man konnte sich leicht hineinschleichen. Sadie und ich suchten uns aufs Geratewohl einen Spind, dann wies sie mich an, den Zahlencode einzugeben. Ich zauberte ein bisschen herum und stellte die Zahlen ein: 13/32/33. Hey, warum sollte man an einer guten Formel herummurksen?
    Sadie sagte einen Zauberspruch auf, daraufhin fing der Spind zu leuchten an. Anschließend legte sie das Päckchen hinein und schloss die Tür.
    »Bist du sicher?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Der Spind befindet sich teilweise in der Duat. Er wird das Amulett aufbewahren, bis die richtige Person ihn öffnet.«
    »Aber wenn der Djed in die falschen Hände gerät –«
    »Wird schon nicht passieren«, versprach sie. »Das Blut der Pharaonen ist stark. Das Amulett wird von den richtigen Kindern gefunden werden. Wenn sie herausbekommen, wie sie es benutzen müssen, werden ihre Kräfte erwachen. Wir müssen darauf vertrauen, dass die Götter sie nach Brooklyn führen werden.«
    »Aber wir haben keine Ahnung, was wir ihnen

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