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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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gewesen –, war erledigt.
    Als Erstes fand ich neue Klamotten in meinem Schrank und nach einem kurzen Zögern zog ich sie an. Ich ging nach unten, wo Cheops und Sadie im renovierten Großen Saal herumtanzten. Cheops trug ein neues Lakers-Trikot und hatte einen funkelnagelneuen Basketball bekommen. Die Zauberbesen und Mopps waren mit der Putzerei beschäftigt. Sadie schaute zu mir auf und grinste – doch plötzlich machte sie ein erschrockenes Gesicht.
    »Carter, was – was hast du da an?«
    Ich ging die Treppe hinunter und war noch verlegener. Im Schrank hatte es an diesem Morgen mehrere Sachen zur Auswahl gegeben, nicht bloß meine Leinengewänder. Meine alten Kleider waren da gewesen, frisch gewaschen – ein Button-down-Hemd, gestärkte Khakihosen, Slipper. Es hatte aber eine dritte Alternative gegeben und die hatte ich gewählt: Reeboks, Jeans, ein T-Shirt und eine Kapuzenjacke.
    »Ist, ähm, alles aus Baumwolle«, verteidigte ich mich. »Stört nicht beim Zaubern. Dad wäre wahrscheinlich der Meinung, dass ich wie ein Gangster aussehe …«
    Ich war mir todsicher, dass Sadie mich aufziehen würde, und ich wollte ihr zuvorkommen. Sie musterte jede Einzelheit meines Outfits.
    Dann lachte sie vor Freude. »Genial, Carter. Du siehst fast normal aus! Und Dad wäre der Meinung …« Sie zog mir die Kapuze über den Kopf. »Dad würde denken, dass du wie ein astreiner Magier aussiehst, denn genau das bist du. Jetzt komm. Auf der Terrasse wartet das Frühstück.«
    Wir stopften uns gerade den Bauch voll, als Amos nach draußen kam. Sein Kleiderwechsel war sogar noch erstaunlicher als meiner. Er trug einen funkelnagelneuen schokoladenfarbenen Anzug mit passendem Mantel und Hut. Seine Schuhe waren geputzt, seine runde Brille glänzte und seine frisch geflochtenen Haare waren mit Bernsteinperlen geschmückt. Sadie und ich starrten ihn an.
    »Was?«, fragte er.
    »Nichts«, antworteten wir wie aus einem Mund. Sadie sah mich an und formte wortlos mit den Lippen: Oje, dann wandte sie sich wieder ihren Würstchen und Eiern zu. Ich machte mich über meine Pfannkuchen her. Philipp planschte fröhlich in seinem Pool herum.
    Amos setzte sich zu uns an den Tisch. Er schnippte mit den Fingern und durch Zauberhand wurde ihm Kaffee eingeschenkt. Ich beobachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. Er hatte seit den Dämonentagen nicht mehr gezaubert.
    »Ich dachte, ich fahre eine Weile weg«, kündigte er an. »In den Ersten Nomos.«
    Sadie und ich wechselten einen Blick.
    »Meinst du echt, das ist eine gute Idee?«, fragte ich.
    Amos nippte an seinem Kaffee. Er starrte über den East River, als könne er bis Washington, D. C., schauen. »Dort haben sie die besten Zauberheiler. Sie werden jemanden, der um Hilfe bittet, nicht abweisen. Ich glaube … Ich glaube, ich sollte es versuchen.«
    Seine Stimme klang so schwach, als könne sie jeden Augenblick versagen. Trotzdem war es mehr, als er seit Wochen gesprochen hatte.
    »Ich finde es super«, sagte Sadie. »Wir passen aufs Haus auf, oder, Carter?«
    »Logisch«, antwortete ich. »Klar.«
    »Wahrscheinlich bin ich eine Weile weg«, fuhr Amos fort. »Betrachtet das hier als euer Zuhause. Es ist euer Zuhause.« Er zögerte, als würde er sich seine nächsten Worte sorgfältig überlegen. »Und ich glaube, vielleicht solltet ihr mit dem Anwerben anfangen. Es gibt überall auf der Welt viele Kinder, die von den Pharaonen abstammen. Die meisten wissen nichts von ihren Vorfahren. Was ihr beiden in Washington gesagt habt – über das Wiederentdecken der alten Formen der Magie –, vielleicht ist das eure einzige Chance.«
    Sadie stand auf und drückte Amos einen Kuss auf die Stirn. »Überlass es uns, Onkel. Ich habe schon einen Plan.«
    »Das«, warf ich ein, »klingt ziemlich beängstigend.«
    Amos schaffte es zu lächeln. Er drückte Sadies Hand, danach stand er auf und wuschelte mir im Vorbeigehen durch die Haare.
    Ich aß noch einen Happen von meinen Pfannkuchen und überlegte, warum mir – an einem so tollen Morgen – so traurig zu Mute war und ich mich ein bisschen unvollständig fühlte. Nachdem sich so vieles plötzlich verbessert hatte, schmerzten die Dinge, die noch immer fehlten, wahrscheinlich umso mehr.
    Sadie stocherte in ihrem Rührei herum. »Mehr zu verlangen wäre wahrscheinlich egoistisch.«
    Ich starrte sie an und mir wurde klar, dass wir dasselbe dachten. Als die Götter ein Geschenk erwähnt hatten … Tja, man kann sich alles Mögliche erhoffen, aber

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