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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Speck.«
    Zum Beweis warf sie ein Stück Speck über die Schulter. Philipp hechtete aus dem Wasser und schnappte sich den Leckerbissen. Seine Haut war ganz weiß und seine Augen rosa. Sein Maul war so riesig, dass er ein ganzes Schwein hätte verschlucken können.
    »Meinen Freunden tut er nichts«, versicherte mir Amos. »In alten Zeiten kam kein Tempel ohne einen See voller Krokodile aus. Sie waren mächtige magische Geschöpfe.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Deshalb der Pavian, das Krokodil … gibt es noch mehr Haustiere, von denen ich wissen sollte?«
    Amos dachte einen Augenblick nach. »Sichtbare? Nein, ich denke, das sind alle.«
    Ich rückte so weit wie möglich vom Pool ab. Muffin strich mir um die Beine und schnurrte. Hoffentlich war sie schlau genug, sich von magischen Krokodilen namens Philipp fernzuhalten.
    »Also, Amos«, meinte ich zwischen zwei Happen Pfannkuchen. »Du wolltest uns einiges erklären.«
    »Ja«, stimmte er zu. »Wo soll ich anfangen …?«
    »Bei unserem Dad«, schlug Sadie vor. »Was ist mit ihm passiert?«
    Amos holte tief Luft. »Julius hat versucht, einen Gott herbeizurufen. Unglücklicherweise hat es funktioniert.«
    Es war einigermaßen schwierig, Amos ernst zu nehmen, wenn er über das Herbeirufen von Göttern redete und dabei Butter auf seinen Bagel schmierte.
    »Einen bestimmten Gott?«, erkundigte ich mich beiläufig. »Oder hat er einfach irgendeinen x-beliebigen Gott herbeizitiert?«
    Unter dem Tisch verpasste mir Sadie einen Tritt. Sie machte ein finsteres Gesicht, offenbar glaubte sie tatsächlich, was Amos sagte.
    Amos biss von seinem Bagel ab. »Es gibt, wie du weißt, viele ägyptische Götter. Aber dein Vater hatte einen ganz bestimmten im Sinn.«
    Er sah mich vielsagend an.
    »Osiris«, fiel mir wieder ein. »Als Dad vor dem Rosettastein stand, hat er gesagt ›Osiris, komm‹. Aber Osiris ist eine Legende. Nur eine Fantasiegestalt.«
    »Schön wär’s.« Amos starrte über den East River auf die Skyline von Manhattan, die in der Morgensonne funkelte. »Die alten Ägypter waren nicht dumm, Carter. Sie haben die Pyramiden erbaut. Sie haben den ersten großen Nationalstaat geschaffen. Ihre Kultur überdauerte Tausende von Jahren.«
    »Klar«, erwiderte ich. »Aber jetzt gibt es sie nicht mehr.«
    Amos schüttelte den Kopf. »Ein so mächtiges Erbe verschwindet nicht einfach. Neben den Ägyptern nehmen sich die Griechen und Römer wie Säuglinge aus. Moderne Nationen wie Großbritannien und Amerika? Augenblicke. Die ältesten Wurzeln der Zivilisation, zumindest der westlichen, liegen in Ägypten! Seht euch die Pyramide auf dem Dollarschein an. Oder das Washington Monument – den größten ägyptischen Obelisken. Ägypten ist immer noch quicklebendig. Die ägyptischen Götter leider auch.«
    »Ach, komm«, wandte ich ein. »Na ja … selbst wenn ich glauben sollte, dass es so etwas wie Magie wirklich gibt. An antike Götter zu glauben ist noch mal was ganz anderes. Das meinst du doch nicht ernst, oder?«
    In dem Moment, als ich es aussprach, fiel mir der glutrote Typ im Museum wieder ein und wie sein Gesicht zwischen menschlich und tierisch gewechselt hatte. Und die Statue von Thot – wie er mich angesehen hatte.
    »Carter«, sagte Amos. »Die Ägypter waren nicht so dumm, an Götter zu glauben, die nur in der Vorstellung existieren. Die Geschöpfe, die sie in ihren Mythen beschreiben, sind sehr, sehr real. Die Priester Ägyptens haben diese Götter damals angerufen, um ihre Kräfte zu vereinen und Großes zu vollbringen. Das ist der Ursprung dessen, was wir heute als Magie bezeichnen. Wie so vieles wurde auch Magie von den Ägyptern erfunden. Jeder Tempel hatte seine eigenen Magier, die man das Lebenshaus nannte. Die Magier waren in der ganzen antiken Welt berühmt.«
    »Und du bist ein ägyptischer Magier.«
    Amos nickte. »Genau wie dein Vater. Du hast es gestern Abend mit eigenen Augen gesehen.«
    Ich zögerte. Es ließ sich schwer leugnen, dass mein Vater im Museum ein paar schräge Sachen gemacht hatte – Sachen, die nach Magie aussahen.
    »Aber er ist Archäologe«, sagte ich stur.
    »Das ist seine Tarnung. Du erinnerst dich bestimmt, dass sein Spezialgebiet die Übersetzung antiker Zaubersprüche war. Wenn man keine Ahnung von Magie hat, sind sie sehr schwer zu verstehen. Unsere Familie, die Familie Kane, gehörte fast von Anfang an zum Lebenshaus. Und die Familie deiner Mutter ist beinahe ebenso alt.«
    »Die Fausts?« Ich versuchte, mir Gran und Gramps

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