Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Verzögerung riskieren«, meinte Chip Barus.
    »Dann leiten Sie das Manöver ein, Ramirez!«, befahl Commander Leslie. »Ortung?«
    »Ja, Sir!«
    »Was ist mit dem Quader auf Mond IV/212?«
    »Ich habe nichts auf dem Schirm, Sir«, meldete Wu. »Weder den Mond noch irgendeine Signatur, die auf diesen Quader hindeuten könnte.«
    »Ich suche schon die ganze Zeit danach, Captain«, gab Soldo Auskunft. »Aber es ist unmöglich, die dichte Atmosphäre ortungstechnisch zu durchdringen.«
    »Halten Sie es auch für möglich, dass dort nichts mehr ist?«, fragte Leslie.
    Soldo zuckte mit den Schultern. »Ausschließen würde ich das nicht. Wenn die Erbauer der Quader die Technik besaßen, um einen Menschen über ein paar Lichtjahre hinweg in ein anderes Sonnensystem zu versetzen, dann spricht prinzipiell nichts dagegen, dasselbe mit dem gesamten Quader zu machen.«
    »Vielleicht ist dieser Mond auch einfach abgestürzt«, vermutete Jessica Wu. »Ich habe einige inneratmosphärische Verwirbelungen auf dem Schirm, die sich in diese Richtung interpretieren lassen. Um das genau zu eruieren, müsste ich eine aufwendige Simulation erstellen. Aber ich denke, damit sollten wir warten, bis wir nähere Anhaltspunkte haben.«

 
Kapitel 5 – Exodus
     
    Wir brauchten eine neue Heimat für die Xabong. Verbündete hatten wir damals nicht. Unser Verhältnis zu den Kshagir war vollkommen ungeklärt, und niemand wird die Msssarrr ernsthaft in der damaligen Situation als Alliierte bezeichnen wollen. Der Feind des Feindes ist eben doch nicht gleich ein Verbündeter.
    Aber die Xabong waren an einem substantiellen Bündnis interessiert, das wir eingingen, sobald wir zu dem Schluss kamen, dass die Vorteile die Nachteile überwogen.
    Nach dem Ende ihres Neuen Reichs im Triple-Sun-System stellte sich die Frage, was mit den Xabong geschehen sollte. Die Idee, sie auf Dambanor I anzusiedeln, mag im Nachhinein – angesichts der Probleme, die sich später daraus ergaben – schwer verständlich erscheinen.
    Wer so urteilt, macht sich allerdings nicht klar, wie die Lage der Solaren Welten während des Ersten Kridan-Krieges tatsächlich war. Wir brauchten ein Bollwerk an unserer Grenze. In der Wahl unserer Alliierten konnten wir weiß Gott nicht wählerisch sein – schon deshalb, weil der Großteil der im Niemandsland beheimateten Zivilisationen schlichtweg nicht in der Lage gewesen wäre, uns tatsächlich zu unterstützen.
     
    Aus: Hans Benson: Der große Vorsitzende –
    Meine Jahre an der Spitze der Solaren Welten.
    Im Datennetz seit dem 1.3.2249
     
     
    Das Römische Imperium siedelte sogenannte Barbaren an seinen Grenzen an, um sich gegen noch barbarischere Barbaren zu wappnen. Natürlich konnte das nicht klappen, und es ist mir ein Rätsel, wie man zwei Jahrtausende später auf die Idee kommen konnte, so etwas noch einmal zu versuchen.
    Eine andere Frage ist allerdings, ob sich die Xabong seinerzeit wie ein zusätzlicher Gegner verhalten hätten. Das lässt sich schwer sagen. Aber ich würde sagen, das war mal wieder ein typisches Beispiel dafür, dass der Hohe Rat die Interessen von Außerirdischen vertreten hat – und nicht die der Menschheit!
     
    Sarah Windsor in ihrer Rede
    auf dem Pro-Humanity-Konvent 2246,
    mit der sie sich erfolgreich um den Vorsitz bewarb
     
     
     
    Das Jahr 2236
    An Bord der PLUTO im Triple-Sun-System
     
    Stephan van Deyk schlug die Beine übereinander. Er hatte im Kommandantensitz Platz genommen, nippte an einem Syntho-Drink, der mit belebenden Essenzen versetzt war, und blickte kurz zum Panorama-Schirm der PLUTO.
    Die Positionsanzeige veranschaulichte, dass sich der Ereignishorizont des Black Hole bereits um fünf Prozent zurückgezogen hatte.
    Der Kollaps des Schwarzen Lochs hat begonnen. Endlich! Eine Woche noch, wenn dieser Christophorer von der STERNENFAUST richtig gerechnet hat. Vielleicht kehren dann hier zumindest funktechnisch wieder normale Verhältnisse ein.
    Das war allerdings auch das einzige Gebiet, auf dem eine Rückkehr zur Normalität überhaupt möglich war. Ansonsten war das System für seine Bewohner zur chaotischen, unvorhersagbaren Klimahölle geworden, seit die von Xabong bewohnten Welten durch das Black Hole aus ihrer Bahn geworfen worden waren.
    Schon geringfügige Bahnschwankungen konnten erhebliche Schwankungen im Oberflächenklima bewirken. Selbst eine Veränderung der Achsenneigung reichte in dieser Hinsicht schon aus, wie die Erdgeschichte belegte.
    Aber schon in der kurzen Zeit

Weitere Kostenlose Bücher