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Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bessere Chance, den Gegner schwer zu treffen, denn es war der STERNENFAUST dank ihrer immer noch hohen Geschwindigkeit gelungen, gefährlich nahe an den Koloss heranzukommen. Die tödliche Ladung der ersten Breitseite wurde so lange verschossen, bis nachgeladen werden musste. Dann drehte sich die STERNENFAUST um neunzig Grad um die eigene Achse, sodass die nächsten Salven abgefeuert werden konnten.
    »Treffer!«, meldete Barus schließlich zufrieden.
    Lieutenant Wu bestätigte insgesamt drei Treffer.
    Aber es war gut möglich, dass es noch mehr waren. Bis auf wenige hundert Meter kam die STERNENFAUST an den kridanischen Koloss heran. Zwei mittelschwere Treffer musste das zylinderförmige Kriegsschiff im Dienst des Star Corps of Space Defence noch hinnehmen. Einer schlug in den Hangar der Landefähre L-3 ein und zerstörte das Außenschott. Bis auf Weiteres war es nicht zu benutzen. Ein Loch klaffte außerdem nur wenige Meter entfernt in der Außenhaut des Hangars. Die Fähre selbst hatte auch etwas abbekommen. Die Atemluft war aus dem Loch im Hangar sofort entwichen. Zwei Techniker, die gerade mit Wartungsarbeiten an der L-3 beschäftigt gewesen waren, konnten dem Vakuumsog nicht mehr entkommen. Ihre Körper wurden wie Puppen zusammen mit einer Fontäne aus Atemluft und Eisbrocken ins Freie geschleudert. Als gefrorene Leichname flogen sie ins All.
    Der Bereich um den Hangar der L-3 wurde sofort abgeschottet.
    Aufseiten des Kridan-Schiffs war nun zu sehen, wie Stücke aus der Außenpanzerung herausplatzten. Brände breiteten sich auf dem Schiff aus. Die Treffer durch die Gauss-Projektile durchlöcherten das Kridan-Schiff wie einen Schweizer Käse. An mehreren Stellen brachen ganze Teile der Außenhülle auseinander. Glühende Metallteile geisterten durch die Nacht.
    Innerhalb weniger Augenblicke fraßen sich diese Brände und Explosionen immer weiter fort. Stücke, die größer waren als die STERNENFAUST, wurden nun aus der Außenhülle des Kridan-Schiffs herausgesprengt. Ein Beiboot wurde ausgeschleust, geriet aber sofort ebenfalls in den Bereich der Explosionen und zerplatzte nach einer Kollision mit einem vier Meter großen Bruchstück.
    Es dauerte fast fünf Minuten, bis sich das Schiff der Kridan endgültig in ein explodierendes Inferno verwandelte. Ein gleißend heller Glutball entstand.
    Glühende Metallteile geisterten als kurz aufleuchtende Menetekel durch das All. Die Schwerkraft des blauen Riesenmondes zog sie an und beschleunigte sie auf eine Weise, die sie selbst zu Geschossen machte.
    Der Panorama-Schirm auf der Brücke der STERNENFAUST wurde zu einer platinweißen Fläche. Die automatische Abblendfunktion verhinderte, dass die Mitglieder der Brückenbesatzung geblendet wurden.
    Eine Erschütterung erfasste die STERNENFAUST.
    »Wir wurden von mehreren Teilen mittlerer Größe getroffen!«, meldete Soldo. »Außerdem registriere ich eine Strahlungswelle und eine Bergstrom-Resonanz, die wohl durch den explodierenden Zwischenraumantrieb der Kridan verursacht wurde.«
    »Gibt es Überlebende?«, fragte Commander Leslie.
    »Die Wahrscheinlichkeit dafür ist auch äußerst gering. Die Explosion ging viel zu schnell vor sich. Und vor allem war die Zahl der Treffer sehr hoch, die das Kridan-Schiff nahezu gleichzeitig durchdrungen haben.«
    »Lassen Sie die Taster trotzdem entsprechend ausgerichtet«, befahl Leslie.
    »Übergabe der Schiffskontrolle an den Rudergänger!«, meldete Lieutenant Barus.
    »Steuerkontrolle übernommen«, antwortete Ramirez. »Wir haben ziemlich viel Geschwindigkeit drauf. Ich schlage vor, in eine sehr tiefe Umlaufbahn von Rendezvous IV einzuschwenken und die äußeren Schichten der Gashülle für ein Bremsmanöver zu nutzen.«
    »Falls unsere Außenhülle und die Andruckabsorber das aushalten, bin ich einverstanden«, stimmte Leslie zu.
    »Was ist mit dem Hüllenschaden am Hangar 3?«, fragte Soldo.
    »Meinen Berechnungen nach ergeben sich daraus keine Probleme. Der Hangar ist abgeschottet. Die Strömungssimulation zeigt, dass sich der Hüllenschaden nur unwesentlich vergrößert.«
    »Gibt es eine Alternative?«, fragte Leslie.
    Ramirez schüttelte den Kopf. »Alles andere würde uns viel Zeit kosten. Wir könnten uns von der Gravitation des vierten Planeten einfangen lassen und uns dann in immer enger werdenden Umlaufbahnen nähern. Aber das dauert einen ganzen Standard-Tag.«
    »Angesichts der Gefahr, dass weitere Kridan-Schiffe hier auftauchen, sollten wir keine unnötige

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