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Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nur darum, grundlegende Funktionen zu erfassen.«
    Corporal Tantor beobachtete Gossan und Bruder Patrick mit einem skeptischen Gesicht.
    »Sie trauen dem Braten nicht, was?«, wandte sich Sergeant Darren an seinen Stellvertreter.
    »Mir ist einfach noch ziemlich gut in Erinnerung, was beim letzten Mal geschah, als jemand an so einem Ding unsachgemäß herumgefummelt hat. Ein Black Hole mit 5-D-Emissionen reicht, finde ich!«
    »Malen Sie den Teufel nicht an die Wand, Corporal.«
    Nach einigen Minuten, in denen Gossan und Bruder Patrick intensiv damit beschäftigt waren, einen Weg zu finden, um in das Rechnersystem einzudringen, leuchteten plötzlich mehrere der frei im Raum stehenden Konsolen auf. Sie veränderten dabei ihre Farbe.
    Aus einer der Konsolen schoss ein greller Strahl hervor.
    Eine spinnenartige Gestalt bildete sich. Schon der Zentralleib hatte die Größe eines Menschen. Die langen Beine schienen gleichermaßen zum Laufen als auch zum Greifen geeignet zu sein.
    Die Beißwerkzeuge bewegten sich. Mehr als ein Dutzend Augen starrten die Mitglieder des Außenteams an. Mit mehreren Extremitäten vollführte das Wesen Gesten, deren Bedeutung jedoch im Dunkeln blieben.
    »Die Holografie eines Msssarrr!«, stieß Bruder Patrick hervor.
    Vor zwei Jahren war die STERNENFAUST bei ihrem ersten Vorstoß ins Niemandsland auf diese arachnoide Spezies getroffen, die ebenso wie die Xabong und die Kshagir vor den heranrückenden Kridan auf der Flucht gewesen war. In das sogenannte Spider-System hatten sich die Arachnoiden zurückgezogen, die daran glaubten, dass die geistige Kraft eines fremden Hirns auf sie überging, wenn sie es rituell verspeisten.
    Die STERNENFAUST war damals mit knapper Not einer Raumschlacht entkommen, von der man wohl annehmen konnte, dass sie das Ende des Msssarrr-Staates im Spider-System bedeutet hatte. Genau wusste das jedoch niemand. Inzwischen war das Gebiet nicht mehr zugänglich und – wie man annahm – wohl dem Heiligen Imperium einverleibt worden.
    Dass es zumindest einem Teil der Arachnoiden gelungen sein musste, aus dem Spider-System zu entkommen, hatten die Msssarrr-Schiffe bewiesen, auf die Commander Leslie und seine Crew nach dem 5-D-Blitz gestoßen waren, der dafür sorgte, dass in einem weiten Umkreis die im Bergstrom-Raum befindlichen Schiffe aus dem Zwischenraum geworfen wurden.
    »Seltsam, nach allem, was ich über diese Spinnenbiester weiß, hätte ich ihnen niemals eine so hochstehende Technologie zugetraut«, lautete Sergeant Darrens Kommentar. »Davon abgesehen wundert es mich, dass sie damals bei Spider II nicht erfolgreicher gegen die Kridan kämpfen konnten, wenn ihnen so etwas wie der Quader zur Verfügung stand!«
    »Dies ist auch kein Msssarrr-Schiff«, stellte Bruder Patrick fest.
    »Wie können Sie da so sicher sein?«, hakte Gossan nach.
    »Ganz einfach. Es wäre mir damals aufgefallen, wenn in den Ortungsanzeigen eine Legierung wie diejenige angezeigt worden wäre, aus der die Außenhaut dieses Quaders besteht.«
    »Vielleicht handelt es sich um eine Neuentwicklung. Eine, die nicht ganz funktionsfähig ist und deswegen hier strandete.«
    »Die Msssarrr könnten Technologie eines viel älteren Volks übernommen haben, Mister Gossan. Das erscheint mir die wahrscheinlichere Variante.«
    »Fragt sich nur, weshalb wir keine Msssarrr an Bord gefunden haben.«
    »Der Roboter«, sagte Bruder Patrick. »Er ist Msssarrr-Technik. Aber nicht der Rest.«
    »Ich halte das noch nicht für bewiesen, Bruder Patrick«, widersprach Gossan. »Bei allem Respekt, aber wir wissen kaum etwas über die Msssarrr – abgesehen von der Tatsache, dass sie offenbar eine besondere Vorliebe für Hirne aller Art als Bestandteil ihrer rituellen Speisekarten haben.«
    »Sie sprechen von den Msssarrr in der Vergangenheit!«, mischte sich Darren ein. »Vielleicht sollte man zumindest in diesem Punkt diese Annahme korrigieren.«
    Die Holografie blieb stumm. Offenbar fehlte eine Audiospur, aber diese ließ sich nicht aktivieren. Gleichgültig, ob die Msssarrr nun die Erfinder oder nur die Profiteure dieser Technologie waren – sie hatten sie offenbar gut genug beherrscht, um Zugang zum Zentralrechner zu finden und ihren Roboter über diesen steuern zu lassen.
     
     
    Die STERNENFAUST tauchte wieder aus der Atmosphäre von Rendezvous IV hervor.
    Im Koronarbereich, wo bereits ein Fast-Vakuum herrschte, waren auch die Sterne und die größeren der über zweihundert Monde wieder zu sehen. Zudem

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