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Die Kanzlerin - Roman

Die Kanzlerin - Roman

Titel: Die Kanzlerin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lenos Verlag
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nervös«, sagte Clara.
    »Wollt ihr etwas Lustiges hören?«, fragte Jodler. »Ein Wissenschaftler hat festgestellt, dass Ameisen gar nicht so viel arbeiten, wie immer behauptet wird.«
    Weil die Zeit nicht verging, sagte schliesslich auch Clara etwas: »Anarchisterix, du spielst doch Schach. Du kennst Viswanathan Anand.«
    »Schachweltmeister, Inder«, sagte Anarchisterix. »Und dieser Anand sagt, dass die Menschheit überhaupt keine Fortschritte macht.«
    »Weil wir nicht aus unseren Fehlern lernen, klar«, sagte Ecstasy.
    »Nein. Anand sagt, dass wir immer und immer wieder die gleichen Fehler machen und uns benehmen wie die Menschen im siebzehnten Jahrhundert, die Tulpen gekauft haben. Der Unterschied sei allein der, dass wir Dinge, die wir verstanden haben, erst zwanzig Jahre später wieder falsch machen.«
    Jetzt mischte sich auch Hardcore ein: »Ich glaube, dass wir Menschen nur so lange die Wahrheit sagen, bis wir etwas von ihnen wollen.«
    »Von wem ist das?«, fragte Ecstasy.
    »Von mir, glaube ich«, sagte Hardcore.
    Tricolor ging nach draussen. Er brauchte frische Luft. Dass er ein persönliches Motiv hatte für diese Tat, das wusste niemand bei Cookie & Co. Aber Dexter Flimm wusste es. Und der war nicht dumm. Er würde jeden gefeuerten BND-Mitarbeiter unter die Lupe nehmen. Also auch ihn. Und zwar als Ersten. Tricolor atmete jetzt schneller. Immer wenn er daran dachte, spürte er diesen stechenden Schmerz im Magen, eine Wut, die ihm den Magensaft in die Speiseröhre drückte. Er war Dexters bester Mann gewesen. Aber dann stieg Dexter die Karrieretreppe hoch und fiel Innenminister Eisele in die Arme. Arm in Arm mit dem Minister zog er eine Reorganisation von Auslands- und Inlandsgeheimdienst durch, die den Bundesnachrichtendienst ruinierte. Das aber machte Tricolor nicht mit, und Dexter rächte sich fürchterlich. Er versetzte ihn, er demütigte ihn mit einem neuen Job, über den sich sogar die Medien lustig gemacht hatten. »Ich spiel hier nicht den Friedhofsgärtner«, hatte Tricolor gesagt und den Lotterladen verlassen. Knall auf Fall. Aber keine zwei Tage mehr, dachte Tricolor, und dann wird Dexter dem Innenminister erklären müssen, wie es möglich war, dass es – angeblich ohne akute Bedrohungslage – zu einem solchen Anschlag kommen konnte. Es wäre das Ende Dexters. Es ist sein Ende, dachte Tricolor, aber seine Gedanken gaben keine Ruhe.
    »Jetzt brauch ich einen Kaffee«, sagte Tricolor, als er wieder im Haus war, und machte damit Ecstasy eine grosse Freude.
    »Dann halt etwas später«, sagte Hardcore mürrisch.
    Jodler zog sich eine Jacke über. »Wie besprochen«, sagte er. Er hatte für vier Nächte ein Zimmer im Berghotel Schwägalp gebucht. »Toi, toi, toi, melde mich.« Dann umarmte er Anarchisterix und ging.

» H allo, Hürchen.«
    »Filip, hallo. Kann nicht lange schreiben. Konfuser Kopf. Noch nicht gepackt. Total von der Rolle.«
    »Jenny, du kannst noch eine Nacht drüber schlafen. Und wenn du morgen aufwachst und meinst, dass du mich nicht treffen willst, dann lassen wir es.«
    »Filip, ich will dich aber sehen. Ich will dich endlich spüren, hautnah. Ich freue mich unendlich auf dich.«
    »Bin auch nervös, Hürchen. Treffpunkt Hauptbahnhof. 17 Uhr.«
    »Mein Zug kommt zehn Minuten später.«
    »Frau Male, alles wird gut. Es wird gut mit uns, bin voller Vorfreude. Und draussen scheint die Sonne. Beruhige dich. Wie ziehst du dich an, Hürchen?«
    »Letztendlich komme ich wohl in Jeans, hauteng, und Stiefeln. Danke noch mal für deine Überweisung. War ewig nicht mehr so nett einkaufen.«
    »Dass dir das Shoppen so viel Vergnügen gemacht hat, animiert mich … Ist dein Fötzchen vielleicht ein bisschen …«
    »Ein bisschen viel. Mein Fötzchen ist feucht. Bin gierig nach dir, nach deinen Worten, aber vor allem nach dir in Natur. Obwohl, ich werde erregt und verlegen sein. Und rot …«
    »Ich will mit dir unbedingt in ein Pornokino gehen.«
    »Wohlige Wärme in meinem Unterleib, Controller. Ich will alles mit dir tun, was dich, was mich aufgeilt.«
    »Im Kino, neben den Gestrandeten …«
    »Treibholz, mit harten Latten …«
    »Und ich versaue deine neuen Jeans …«
    »Wichs mich ab, Controller … sag mir deine Phantasien …«
    »Dich sofort bespringen und besamen und versaften jetzt und dann in den Zug, und dann ist morgen, und ich komme Zug um Zug näher zu dir …«
    »In meinen Phantasien läuft immer wieder das Gleiche ab. Ichbin fixiert. Ich bin total auf

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