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Die Kardinälin: Historischer Roman (German Edition)

Die Kardinälin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Kardinälin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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Erzbischofs schon über dem Arm, als mein Vater sie ihm wieder wegnahm, um sie jemand anderem zu geben. Du meine Güte, war Burkhard wütend. Ich vermute, dass er sich rächen will.«
    »Wie?«
    »Die Cantarella, die ich dir vor fünf Jahren in Florenz gestohlen habe, ist aus meinem Schreibtisch verschwunden. Nur wenige haben Zutritt zu meiner Wohnung im Vatikan.«
    »Und einer von ihnen ist Johannes Burkhard«, ergänzte ich nachdenklich. »Der allmächtige und allwissende …«
    »… und allgegenwärtige Zeremonienmeister des Papstes. Bitte hilf mir, Caterina! Du bist die Einzige, der ich außer meinem Vater vertrauen kann.«
    »Kannst du das, Cesare?«, fragte ich ernst.
    »Ja, ich vertraue dir. Du hättest mich schon so oft töten können. Du wirst es auch jetzt nicht tun, wenn ich dir hilflos ausgeliefert bin.«
    »Und wie soll ich dir helfen? Ich kenne mich mit Gift nicht aus …«
    Er lachte gequält. »Das sagst du: die Giftmischerin des Herzogs, die Veleno in so großen Mengen herstellt, dass es sogar in Rom verkauft wird, die in Florenz so viel Cantarella in ihrem Geheimfach verwahrte, dass man damit hundert Menschen töten kann, die ein Apothekerhandbuch unter ihrem Bett versteckte und darin gelesen hatte, die sogar die Cantarella an sich selbst ausprobiert hat, um mein Kind zu töten.«
    Ich schnappte nach Luft, aber bevor ich etwas erwidern konnte, fuhr er fort: »Bitte, Caterina, ich habe im Augenblick keinen Sinn für diese Art von Humor! Jederzeit gern, aber nicht heute. Auch wenn ich in deiner Hand bin: Spiel bitte nicht mit mir! Ich liebe dich.«
    Ich wollte ihm so gern helfen, denn mir war klar, wie furchtbar er sich fühlte. Aber seine Anwesenheit in Mailand hatte mich zutiefst erschreckt. »Nach meiner Flucht aus Rom liebst du mich noch immer?«, zweifelte ich.
    »Ja, von ganzem Herzen. Ich war wie von Sinnen, als ich in jener Nacht in mein Schlafzimmer zurückkehrte und du verschwunden warst. Ich habe dich bei Gianni gesucht, aber du warst nicht da. Dann habe ich einen Boten nach Florenz geschickt, aber auch dort bist du nicht aufgetaucht …«
    »Ich war nach meiner Flucht ein paar Tage in Ostia«, gestand ich. »Dann habe ich ein Schiff nach Pisa genommen. Erst Wochen später war ich wieder in Florenz.«
    Er nickte. »Dann hörte ich, dass du zu Maximilians Hochzeit nach Mailand eingeladen warst. Und schon einen Tag später warst du wieder verschwunden – mit Herzog Guido. Wenig später erfuhr ich, du wärest für einige Wochen nach Sevilla abgereist. Aber auch dort konnte ich keine Spur von dir finden. Meine Boten waren in Córdoba, Granada und Valencia. Dann vermutete ich, du hättest meinen Bruder Juan in Gandía besucht. Ich habe ihm geschrieben, aber auch er wusste nichts.«
    Nein, natürlich nicht, dachte ich. Als Cesares Boten aus Sevilla nach Rom zurückkehrten, war ich ja bereits in Paris gewesen …
    »Kannst du dir vorstellen, wie verzweifelt ich war, als ich Monate später einen langen Brief von Giovanni Pico erhielt? Er fragte mich, ob ich wüsste, wo du dich aufhieltest. Du wärest nach Angelo Polizianos Tod überstürzt nach Urbino abgereist, aber Herzog Guido hätte ihm geschrieben, du wärest dort niemals angekommen. Ich habe einige Tage gezögert, aber dann habe ich ihm geantwortet: Ich wüsste nicht, wo du dich aufhieltest. Und wenn du in den Vatikan zurückgekehrt wärest, sei das deine Entscheidung, die er zu respektieren habe, so wie du dich damit abfinden musstest, dass er als Dominikaner nach San Marco ging.«
    Kein Wunder, dass Giovanni völlig von Sinnen war, als er Cesares Brief erhalten hatte!
    »Als Charles in Italien einmarschierte, warst du plötzlich wieder da. Gianni hat mir erzählt, wie du ihm auf der Via Larga das Leben gerettet hast, wie ihr zusammen aus Florenz geflohen seid und wie du zurückgeritten bist, um Giovanni Pico zu retten. Du hattest versprochen, ihm nach Urbino zu folgen, aber du bist nie dort angekommen. Niemand wusste, ob du lebst oder getötet wurdest. Ich habe dich in Bologna gesucht, in Ferrara und Mantua, in Venedig und Urbino – nichts. Kein Lebenszeichen.«
    »Und wie hast du mich am Ende gefunden?«, fragte ich.
    »Dein Brief an Gianni hat mich zu dir geführt.«
    »Aber …«
    »Es war sehr geschickt, das gebe ich zu. Du hast den Brief über Francesco Gonzaga in Mantua und Elisabetta in Urbino an Guido gesandt. Ende Januar kam er im Feldlager bei Bracciano an, wo Guido und Juan die Festung der Orsini belagerten. Juan hat ihn mir

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