Die Karriere-Bibel
denen, Orte, an denen, Unternehmen, für die Sie arbeiten wollen. Überlegen Sie sich, welche Voraussetzungen
Sie erfüllen, welche Fähigkeiten Sie ausbauen oder noch trainieren müssen, um dorthin zu gelangen. Aber seien Sie genauso
wachsam und bereit, auf Veränderungen jederzeit zu reagieren und den Plan zu beerdigen. Improvisation ist das halbe Leben,
Pläne sind nur halbe Sachen.
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9. Januar
Grellhefter – Grundregeln für die Bewerbung
Wie sieht die perfekte Bewerbung aus? Edle Hülle? Chronologischer Lebenslauf? Eingescannte Fotos? Vieles von dem, was in Bewerbungsratgebern
steht, fällt ins Reich der Moden und Mythen. Das Nachsehen hat der Jobsucher. Was Personaler wirklich schick finden, ist eine
klassisch-schlichte Bewerbung ohne jeden Schnickschnack.
Ob der Lebenslauf amerikanisch – also mit der aktuellen Position zuerst – oder chronologisch verfasst wird, ist Geschmacksache
und variiert von Personaler zu Personaler. Wichtiger ist, dass das Profil des Bewerbers schnell erfasst werden kann. Die wenigsten
investieren mehr als vier Minuten, um eine Mappe zu sichten. Das Wesentliche muss also sofort ins Auge springen.
|22| Auch die teure Mappe kann man sich sparen. Wer meint, dass er positiv auffällt, weil er den Schrieb in dreiflügelige Pappmappen
steckt, irrt. So sieht heute jedes zweite Gesuch aus. Und ausgeklappt nimmt das Triptychon den halben Schreibtisch ein. Das
nervt.
Das Foto sollte wertig sein. Also nicht aus dem Automaten und auch kein Computerfoto. Standardformat: 6 mal 9 Zentimeter.
Motiv: Porträt in Business-Kleidung und mit gepflegten Haaren. Psychotests haben ergeben: Frauen mit Pferdeschwanz wirken
seriöser und haben bessere Chancen als Frauen mit langen offenen Haaren! Das Foto kommt auf den Lebenslauf rechts oben in
die Ecke. Befestigt mit Klebestift, nicht mit einer Büroklammer. Seit 18. August 2006 gilt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.
Stellenanzeigen dürfen danach keinerlei Wünsche bezüglich Alter, Geschlecht, Religion oder Herkunft eines Kandidaten enthalten.
Unternehmen bitten deshalb zunehmend darum, auf Fotos oder Angaben zu Alter & Co. zu verzichten, um sich bei einer Absage
nicht dem Verdacht der Diskriminierung auszusetzen. Respektieren Sie das.
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10. Januar
Zu Schreiben – So schärfen Sie Ihr Profil
Personaler bemängeln regelmäßig Bewerbungsschreiben, die ihre Laune mies und den Kaffee mau machen. Dabei sind erquickliche
Anschreiben keine Geheimwissenschaft wie etwa schmackhafte Kantinengerichte. Sie folgen einfachen Regeln:
Wo der Lebenslauf das Profil eines Bewerbers schärft, spiegelt das Anschreiben seine Motivation. Es genügt nicht, die Höhepunkte
der eigenen Biografie zu wiederholen. Wichtiger ist, dem Adressaten prägnant zu zeigen, warum man sich auf eben diese Stelle
bewirbt und warum man der Beste ist, den er dafür bekommen kann. Soziale Kompetenzen stehen dabei im Vordergrund. Auf sie
achten Personaler vor allem. Sie klischeefrei zu formulieren, ist schwer, aber essenziell. Bei einem Satz wie
»Ich bin team- und konfliktfähig …«
zählen Rekruter nur die Tage bis zu ihrer Pension. Das muss subtiler verpackt werden. Eine Beispielformulierung wäre jetzt
aber Quatsch. Es geht um
Ihre
Stärken – nicht um das Abschreiben von |23| Ratgebertexten! Überlegen Sie also, welche Talente, welche Erfahrungen, welches Wissen Sie mitbringen und wo Sie das im neuen
Job einsetzen können.
Gehen Sie auch auf die Anforderungen der Position und der jeweiligen Branche ein: Warum wollen Sie für dieses Unternehmen
arbeiten? Was wissen Sie über die Produkte? Über die Dienstleistungen? Die Philosophie? So zeigt ein Bewerber, dass er sich
wirklich für das Unternehmen interessiert. Das Anschreiben muss auf Sie neugierig machen. Der Eindruck, den Sie hinterlassen,
muss sein: Da ist einer, der unser Geschäft versteht und etwas auf dem Kasten hat. Was nicht funktioniert: Fähigkeiten anbieten,
die der ausgeschriebenen Stelle nicht entsprechen. Motto: »Ich habe zwar keine Erfahrung im Marketing, aber ich interessiere
mich für Werbung.« Mist, noch 20 Jahre bis zur Rente!
Zum Schluss zum Aufbau. Jedes Anschreiben besteht aus vier Teilen: Die Einleitung nimmt Bezug auf die ausgeschriebene Stelle.
Kommen Sie gleich zum Punkt, bitte nicht einsteigen mit
»Hiermit
bewerbe ich mich auf die Stelle als …«.
Der zweite Teil ist Eigenmarketing. Hier macht der Bewerber klar, warum er
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