Die Karriere-Bibel
dafür. Eines Tages kamen die Manager auf die Idee, den Schriftzug
und die typische Flaschenform auszutauschen, um Fortschritt zu symbolisieren. Es war ein Flop, die Kunden protestierten. Ihnen
fehlte die Identifikation. Seitdem bringt Coke zwar neue Brausen auf den Markt, die Symbole aber bleiben.
Wolfgang Momberger, Chef der Markenberatung Brandnet, weiß zu berichten, dass die Erfolgsquote neu eingeführter Produkte bei
Procter & Gamble bei über 75 Prozent liegt. Andere Unternehmen erreichen laut Momberger im Schnitt nur 30 Prozent. Der Unterschied |17| sei, dass Procter alle Erfahrungen aus bisherigen Einführungen penibel dokumentiert. So begehen sie denselben Fehler nicht
zweimal. Kein erfolgreicher Fortschritt ohne Erfahrung!
So ist es auch mit der Karriere. Sie können die Richtung, Ihren Job, Ihre Position wechseln. Aber ohne Konstanten geraten
Sie ins Schleudern, denn Sie stehen für nichts – außer für Anpassungsfähigkeit. Erst durch Werte, denen Sie treu bleiben,
werden Sie zu einer Integrationsfigur, einem Freund und Kollegen, den man achtet und dem man vertraut. Diese Fixpunkte müssen
Sie selbst bestimmen. Am besten noch heute. Notieren Sie sich drei Werte, für die Sie stehen wollen:
1._____
2._____
3._____
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5. Januar
Über Anstrengung – Was Leistungsträger auszeichnet
Jobsicherheit gibt es nicht. Kein Unternehmen kann das versprechen. Der Einzige, der etwas dafür tun kann, sind Sie selbst.
Ein bedeutender Mitarbeiter zu werden, auf den das Unternehmen nur schwer verzichten kann, ist der beste Schutz davor, seinen
Job zu verlieren. Verwechseln Sie das bitte nicht mit Unersetzbarkeit im Wortsinn. Jeder Mensch ist ersetzbar. Und jeder Chef
tut gut daran, sein Unternehmen so aufzubauen, dass es auch dann überlebt, wenn tragende Talente abwandern. Vielmehr geht
es um Mitarbeiter, die dank ihrer Leistung und Leidenschaft essenziell sind für den Erfolg des Unternehmens.
Wie also wird man ein Leistungsträger? Das Erste: Strengen Sie weniger an! Nicht: Strengen Sie
sich
weniger an, sondern machen Sie weniger Mühe. Es gibt Mitarbeiter, die saugen einem die letzte |18| Kraft aus dem Leib. Egal, wie gut sie im Job sind, sie nerven. Ganz vorn dabei ist der Denkfaule. Das sind Leute, die mit
guten Ideen starten, dann aber müde werden, sie zu Ende zu denken. Sie mögen gute Absichten haben, trotzdem bleiben sie Teil
des Problems, nicht Teil der Lösung. Sie sind wie Kinder, die sich einen Hund wünschen, ohne darüber nachzudenken, wer hinterher
Gassi geht, den Tierarzt bezahlt und sich im Urlaub darum kümmert. Wer sich selbst und seinem Chef einen Gefallen tun will,
sollte seine Analyse abschließen, bevor er Vorschläge macht.
Nachteilig wirkt auch, sich die Rosinen herauszupicken und die unangenehme Arbeit anderen zu überlassen. Jeder Job hat lästige
Teile, und jeder im Betrieb hat schnell heraus, welche das sind. Man sammelt weder Sympathie- noch Karrierepunkte, indem man
sich davor drückt. Leistungsträger erledigen diesen Part, ohne zu murren.
Das Dritte: Sparen Sie Zeit. Selbst produktive Mitarbeiter können ein Unternehmen belasten – wenn sie für ihre Arbeit zu viele
Ressourcen beanspruchen. Wer seinem Chef jeden Fortschritt mitteilt, erhöht zwar seine Sichtbarkeit, er senkt aber zugleich
die Produktivität des Chefs. Der hat nicht bloß Zeit für Tausendsassas. Es geht darum, das richtige Maß zu finden: zwischen
Engagement und der Energie, die man bindet.
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6. Januar
Angriff der Klonkrieger – Der Unsinn der Bewerbungstests
Und? Wie bekloppt sind Sie? Man muss jedenfalls einen leichten Hau haben, um sich die Psychospielchen gefallen zu lassen,
die sich manche Rekruter ausdenken, um die mentalen Defizite von Bewerbern auszuleuchten. Natürlich gibt es auch seriöse Auswahlverfahren,
aber mithilfe von 30 provokanten Fragen auf einen desolaten Charakter, verborgene Komplexe oder Unzurechnungsfähigkeit zu
schließen, ist grober Unfug und ein unnötiger Seelenstriptease. Wer daran Spaß hat, bitte schön – die volle Punktzahl gibt
es für Kandidaten, die so sind:
|19| Selbstbewusst, optimistisch, mutig, leidenschaftlich.
Vor allem kontaktfreudig: Der Bekanntenkreis ist groß, im Zug interessiert man sich mehr für Mitreisende als für die Landschaft,
als Hobby kommt nur Mannschaftssport infrage.
Beliebt zu sein, ist einem wichtig, aber nie so wichtig, dass davon Entscheidungen abhingen. Kein
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