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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Mensch kann es allen recht
     machen. Also wird es auch nicht versucht.
Das stetige Lernen macht ungeheuer kreativ. Deshalb sprühen solche Menschen vor guten Ideen, die sie gerne umsetzen. Aber
     immer kollegial! Man ist ja kein Despot, schließlich geht es auch um die Belange der anderen.
Unterbuttern lässt man sich dennoch nicht. Wer sich schlecht behandelt fühlt, macht den Mund auf: hörbar, aber höflich.
Der ideale Kandidat ist außerdem kerngesund. Physisch wie psychisch. Wetterfühligkeit?! Was ist das? Konzentrationsmangel?
     Papperlapapp! Ängste? Nicht mal im Flugzeug bei Turbinenausfall. Schuldgefühle, Profilneurosen, Unsicherheiten sind einem
     genauso fremd wie Gefühlsschwankungen oder Stress. Kurz: Man ist allseits und jederzeit ausgeglichen.
Das bisherige Leben war übrigens klasse. Nichts wird bereut, alles würden Sie genauso wieder machen. Sogar die Fehler – schließlich
     lässt sich daraus lernen. Was aber nicht heißt, dass Sie nicht gewissenhaft Ihre Aufgaben erledigen würden.
    Falls Sie sich jemals solch hintersinnigen Fragenkaskaden stellen, vergessen Sie das Unternehmen – hier werden Klone, keine
     Charakterköpfe gesucht! Genießen Sie lieber den Spaß beim Testknacken.

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    7. Januar
Eignungstest – Prüfen Sie jedes Jobangebot!
    Es gibt diesen Moment im Kino, den jede Schauspielerin aus dem Effeff beherrscht. Sie schaut intensiv in die Kamera, lächelt
     und der Zuschauer glaubt: Sie meint mich. Gute Headhunter haben den Trick genauso drauf. Sie rufen bei einem an (was bereits
     schmeichelt) und werben mit einer »großartigen beruflichen Perspektive«. Was |20| für ein Triumph! Geben Sie trotzdem nicht sofort Ihr Ja-Wort. Erstens, weil Zögern begehrenswerter macht; zweitens, weil Sie
     jedes Jobangebot genau unter die Lupe nehmen sollten. Achten Sie auf:
     
    Tätigkeit: Was genau wird erwartet? Welche Erfahrungen können Sie dort gewinnbringend einsetzen? Bringt Sie das beruflich weiter? Stellt
     der Job eine Herausforderung dar – auch über Jahre hinweg?
    Chef/Kollegen: Fragen Sie nach dem sozialen Umfeld! Hier geht es um Problemzonen, Konfliktlinien, Kompetenzen. Wem berichten Sie? Wer berichtet
     Ihnen? Nicht wie groß das Team ist, sondern wie es sich zusammensetzt, ist entscheidend. Wie zufrieden sind diese Leute mit
     ihrem Job? Der schönste Job kann durch ein Miesepeterumfeld zur Hölle werden.
    Unternehmenswerte: Achten Sie auf Gesinnung, Ziele, Praktiken. Sie alle prägen die Kultur eines Unternehmens, und die sollte zu Ihnen passen.
     Es hat keinen Sinn, für ein Unternehmen zu arbeiten, zu dessen Praxis es gehört, bis spät in die Nacht zu arbeiten, wenn Sie
     ein ausgesprochener Familienmensch sind. Ebenso wenig sollten Sie Ihr Gewissen bei der Arbeit belasten müssen.
    Bezahlung: Natürlich ist auch Geld wichtig, es darf aber nie an erster Stelle stehen. Ein ordentliches Gehalt ist Ausdruck von Wertschätzung.
     Wer große Ansprüche an Sie stellt, sollte das auch honorieren.

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    8. Januar
Außerplanmäßig – Warum Karrierepläne nichts taugen
    Eine ganze Reihe von Karrieretrainern empfehlen, einen Karriereplan aufzustellen. Ich halte davon nichts – und sage Ihnen
     auch, warum: Schon umgangssprachlich wird Karriere
gemacht
– nicht von langer Hand
geplant
. Neben Leistung und Entschlossenheit, handwerklichem Geschick und dem Beachten einschlägiger Regeln gehört oft eine gute
     Portion Glück dazu. Und die lässt sich nicht planen. Ein Karriereplan ist ein Korsett, das Sie in einer Zeit erstellen, in
     der Ihnen die Praxis und die Gepflogenheiten Ihres Jobs noch gar |21| nicht im Detail bekannt sind. Karrierepläne sind eine theoretische Vision – meist zielen sie an der Realität meilenweit vorbei.
    Außerdem machen sie blind. Es spricht nichts dagegen, sich zu überlegen, wo man in den nächsten drei bis fünf Jahren beruflich
     stehen will und wie man dorthin kommt. Doch wer krampfhaft auf die Erfüllung seines Plans stiert, übersieht höchstwahrscheinlich
     eine Chance, die sich abseits des Weges auftut. Und gerade diese Gelegenheiten sind es, die Traumkarrieren hervorgebracht
     haben – auch wenn mancher Top-Manager im Nachhinein dazu neigt, seinen Aufstieg als von langer Hand geplant darzustellen.
     Sich frühzeitig festzulegen, hieße mit Scheuklappen durchs Leben zu rennen.
    Die einzig sinnvolle Empfehlung kann nur lauten: Bleiben Sie offen und flexibel. Formulieren Sie für sich ruhig wichtige Ziele
     – Positionen, in

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