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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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den Kopf. Selbst wenn er darum gebettelt hätte, nach oben kommen zu dürfen, hätten die Zwerge ihn nicht heraufgelassen. Schweren Herzens ergab Wex sich in die Einsicht, dass das bedächtige Halbwesen mittlerweile höchstwahrscheinlich tot war.
    Das Hämmern hörte unvermittelt auf. Es war nutzlos, wie Blurdo gesagt hatte. Doch jetzt hörten sie stattdessen ein gedämpftes Schaben, aus dem Blurdo nicht recht schlau wurde und Wex genauso wenig.
    »Was zum Teufel tun die denn da?«, fragte Spärling mit verzweifeltem Blick.
    »Sie graben«, erklärte Fretter. »Eine alte Technik. Sie wollen den Turm kippen. Wenn mich nicht alles täuscht, untergraben sie einen Teil der Wand und stützen das Loch mit Holzpfeilern ab, damit es nicht über den Grabenden zusammenstürzt. Dann stecken sie die Pfeiler in Brand und ziehen sich zurück. Das Holz verbrennt, das Loch stürzt ein, und der Turm kippt.«
    »Und wozu soll dieses Kippen gut sein?« Blurdo schien nicht zu begreifen.
    »Sie versuchen, den Turm niederzureißen.«
    »Unmöglich!«
    »Genauso wie die Pfeile und das Katapult. Das alles sind Methoden der Kriegsführung, die jenseits Eures Verständnisses liegen. Aber glaubt mir wenigstens, wenn ich Euch sage, dass wir uns in größter Gefahr befinden.«
    Fretter dachte angestrengt nach. Wex konnte förmlich sehen, wie er im Geist alle Möglichkeiten durchging, die ihm nur irgendwie einfallen wollten.
    »Wir müssen einen Gegenangriff unternehmen«, sagte er schließlich, die Augen starr geradeaus gerichtet, als lese er aus dem Buch seiner eigenen Gedanken vor.
    »Und wie?«, fragte Spragg.
    Fretter fuhr sich durchs Haar und seufzte schwer. »Blurdo, wir haben immer noch genug Wasser, richtig?«
    »Ja«, erwiderte der Zwerg überraschend kooperationsbereit, jetzt, da ihr aller Ende möglicherweise kurz bevorstand.
    »Bringt es auf die zweitunterste Ebene und kocht es.« Fretter wandte sich an Wex. »Erinnerst du dich an den Verlauf der Tunnel ganz unten?«
    »Ja.«
    »Zeichne sie. Auf etwas, das wir tragen können. Winster, Curdwell und Alver kommen mit mir. Blurdo, ich brauche drei Lanzenträger und Schaufeln.«
    »Ich werde sofort zwei Mann holen.«
    »Drei, denn Ihr werdet nicht dabei sein. Ich selbst werde mitgehen. Falls beide Anführer sterben, würde das alle in diesem Turm vor ein gewaltiges Problem stellen. Wenn nur ich sterbe, ist das lediglich mein Problem. Und, Wexford, was stehst du immer noch da rum? Zeichne!«
    Wex bekam einen Stofffetzen und ein paar angesengte Holzstöckchen in die Hand gedrückt. Er zog den Stoff über einem Holzblock straff und machte sich sogleich an die Arbeit, wobei er versuchte, möglichst sorgfältig und schnell zugleich zu zeichnen. Spragg half ihm, korrigierte den Verlauf der Tunnel und wies ihn auf strategisch wichtige Punkte hin, die mit einem Symbol versehen oder anderweitig markiert werden mussten. Als sie fertig waren, übergaben sie Fretter den Plan, der Wex anwies, der Sechsergruppe, die nach unten gehen sollte, die Zeichnung eilig zu erklären.
    Wenige Minuten später standen sie vor der untersten Luke. Die Luft war geschwängert vom Rauch der Feuer unter den riesigen Wannen, und Wex musste husten. Das meiste davon stieg jedoch nach oben, wo die Schwaden schließlich durch die Fenster nach draußen trieben. Die Luken der nächsten Ebene waren verschlossen und verriegelt, um die Düsterlinge abzuhalten für den Fall, dass sie überrannt wurden. Solange nicht einer von ihnen das richtige Kennwort sagte, würden sie auch verriegelt bleiben.
    Zwei Zwerge stemmten sich mit dem Rücken gegen den großen Holzblock und schoben ihn zur Seite. Fretter, Curdwell und Alver stellten sich hinter die Wannen mit dem mittlerweile siedenden Wasser, das erwartungsvoll vor sich hin blubberte. Wex hielt den Plan hoch, damit alle ihn sehen konnten, dann riss der dritte Zwerg die Luke auf.
    Zwei Düsterlinge schauten verdutzt zu ihnen herauf. Sie standen direkt unterhalb der Luke.
    Curdwell presste die Schulter gegen die Hebelstange unter seiner Wanne und leerte den Inhalt direkt auf ihre Köpfe. Die Schreie der Düsterlinge wurden von der bloßen Wucht des Wassers erstickt. Es stürzte auf sie herunter, riss sie von den Füßen, verbrannte ihre Zungen und alles restliche Fleisch, das nicht geschützt war.
    Fretter und Alver machten dasselbe mit ihren Wannen, dann löschten sie eilig die darunter brennenden Feuer und stürmten nach unten.
    Genau wie Wex erwartet hatte, lief das Wasser den Gang

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