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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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unterwegs auf ausreichend saubere Bäche zu stoßen. Außerdem gaben die Flussmenschen ihnen noch einen, wenn auch verbeulten Kessel zum Kochen mit – ein wertvolles Geschenk von einem einfachen Volk, das kaum Gegenstände aus Metall besaß – und eine Seilrolle, die sie dringend benötigten, nachdem sie die Pferde und sämtliche Ausrüstung an die Wilden im Krater verloren hatten.
    Bello kam ebenfalls an Bord. Er würde als ihr Fährmann fungieren und versprach, sie in weniger als zwei Stunden an die Stelle zu bringen, an der sie ihren Rückmarsch nach Abrogan beginnen konnten.
    Die ganze Sippe hatte sich am Flussufer versammelt, um sie zu verabschieden. Zwei Frauen warfen den Winsters Kusshändchen zu, was Brynn dazu veranlasste, die Stirn zu runzeln, und Kraven wechselte ein paar letzte Worte mit der Heilerin, während der Dido hoch aufgerichtet auf dem Schandeck seiner Barke stand, sie einlud, jederzeit wiederzukommen, und ihnen eine sichere Fahrt wünschte.
    Es war ein willkommener Zwischenhalt gewesen, und nur ein einziges Mitglied der Sippe fehlte. Wex ging von Boot zu Boot, um nach ihr zu suchen.
    »Adara!«, schrie er.
    Gerade als die anderen ihm zuriefen, er solle endlich aufs Floß kommen, damit sie ablegen konnten, sah er sie auf die Lichtung treten.
    Adara schob sich durch die Menge, fuchtelte mit einem Stück Stoff in der Luft herum und übergoss ihn mit einem wahren Schwall an Worten, von denen Wex kein einziges verstand. Er war lediglich überrascht, in dem Stück Stoff die Zeichnung zu erkennen, die er von dem Boot des kleinen Mädchens angefertigt hatte. Verwundert wandte er sich in Richtung des Floßes.
    »Brynn, kannst du das übersetzen?«
    Brynn sah nicht besonders erfreut aus, aber schließlich trat sie neben ihn ans Ufer.
    »Wirst du dann ebenfalls an Bord kommen, damit wir abfahren können?«
    »Ja, ja. Erklär mir nur, was sie sagt.«
    Von dramatischen Gesten begleitet, wiederholte Adara ihre Worte etwas langsamer.
    »Sie sagt, das Boot eines Flussmenschen ist wie ein Teil des Menschen selbst. Mit deiner Zeichnung hast du die Seele des Bootes und damit auch die des kleinen Mädchens auf dieses Stück Stoff gebannt. Sie sagt, das ist schön und beängstigend zugleich.«
    »Beängstigend? Warum? Frag sie, warum.«
    »Das Boot in deiner Zeichnung wird niemals altern. Das Wasser darunter sich niemals bewegen. Das ist unnatürlich, sagt sie.«
    »Ich habe sie für die Nachwelt festgehalten.«
    »Ja, aber du hast sie auch gefangen.«
    »Und was bedeutet das jetzt wieder?«
    »Woher soll ich das wissen?«, fuhr Brynn ihn an. »Klingt wie abergläubischer Unsinn. Und wir müssen jetzt los.«
    Brynn machte sich auf den Weg zum Floß, als Adara noch etwas sagte. Brynn erstarrte und hörte zu, übersetzte aber nicht.
    »Was?«, fragte Wex.
    Ohne zu antworten, ging Brynn an Bord.
    Wex nahm all seinen Mut zusammen, streckte die Hand aus und berührte mit den Fingerspitzen Adaras wallendes schwarzes Haar.
    Sie ließ es sich gefallen, dann hob auch sie die von den vielen Jahren an Rudern und Riemen schwielige Hand und wiederholte ihre Worte.
    Wex stöhnte verzweifelt und wirbelte herum, um Brynn zurückzuholen. »Was in aller Welt sagt sie?«
    Doch er hatte kaum den Fuß aufs Floß gesetzt, als der Fährmann sie auch schon abstieß. Die Strömung erfasste ihr Gefährt, und sie schossen flussabwärts.
    Adara rannte am Ufer nebenher und rief Wex etwas zu, aber Brynn weigerte sich standhaft, in ihrer Sprache zu wiederholen, was das Flussmädchen zu sagen hatte.
    Wex wandte sich an Pinch. »Pinch, was sagt sie?«
    »Ich bin nicht sehr sicher«, erklärte Pinch, »aber ich glaube, sie mag dich.«
    »Stimmt das, was er sagt, Kraven?«
    »In gewisser Weise«, erwiderte der Zauberer. »Die bessere Übersetzung wäre, dass sie dich ›bewundert‹. Sie glaubt, dass du Talent hast und über große Macht verfügst. Sie möchte, dass du wiederkommst und sie zeichnest.«
    Pinch verdrehte die Augen. »Warum immer alles so verkomplizitiert machen? Das Mädchen mag den Jungen. Ganz einfach.«
    Brynn schien das anders zu sehen. » Ich sagte, du hast Talent«, erklärte sie. »Ich habe es zuerst gesagt.« Sie zog einen Schmollmund und ließ ihre Wimpern klimpern.
    »Sag ihr, ich werde wiederkommen«, wies Wex Brynn an. »Sag ihr, ich werde sie zeichnen. Sag’s ihr!«
    Brynn schaute ihn wütend an, dann rief sie Adara etwas zu, von dem Wex kein Wort verstand.
    Das Flussmädchen blieb abrupt stehen.
    Dann trieb der Walther

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