Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Karten des Boesen

Die Karten des Boesen

Titel: Die Karten des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
Vom Netzwerk:
die Antwort für mich bereits fest.«
    »Und die wäre?«, fragte Justus verwundert.
    »Es ist alles eine Sache der Interpretation.«

Die Welt
    Am folgenden Mittag, gleich nach der Schule, fanden sich die drei ??? in Mr Andrews’ Büro der Los Angeles Post ein. Bob schilderte seinem Vater in kurzen Worten die Sachlage und kam schon nach wenigen Sätzen zu ihrem Anliegen. »Du kannst dich hundertprozentig auf unsere Diskretion verlassen, Dad, aber wir müssen es unbedingt wissen: Wer verbirgt sich hinter dem Pseudonym ›Donna Carrington‹?«
    Mr Andrews nahm einen abgebrochenen Bleistift in die Hand und schob ihn in den großen Anspitzer, der auf dem Schreibtisch noch zusätzlich als Briefbeschwerer diente. »Seit exakt vierzehn Jahren und vier Monaten eine Mrs Milva Summer. Eure Klientin.«
    Die drei Detektive sahen sich irritiert an.
    »Und weshalb saugt sich jetzt Susan Maywood die Horoskope aus den Fingern und nicht mehr Mrs Summer?«
    Bob setzte sich auf den Schreibtisch und beobachtete, wie sein Vater die Kurbel des Anspitzers drehte.
    »Das hat indirekt vertragliche Gründe.« Mr Andrews nahm den angespitzten Bleistift und tippte mit seiner Fingerkuppe auf dessen Spitze.
    »Was meinst du mit indirekt?«
    Bobs Vater zögerte. »Ihr wollt es ganz genau wissen, wie?«
    Der dritte Detektiv nickte.
    »Du darfst nicht denken, dass ich kein Vertrauen zu euch hätte. Die Sache ist nur äußerst pikant und für alle Beteiligten ziemlich unangenehm. Wenn nicht sogar peinlich.«
    »Jetzt hast du es vollends geschafft, uns neugierig zu machen.« Bob sah seinen Vater eindringlich an. »Also, Dad, was ist da los?«
    »Ihr müsst mir versprechen, mit niemandem darüber zu reden. Die Sache darf auf keinen Fall an die Öffentlichkeit.« Mr Andrews richtete seinen Blick nacheinander auf Bob, Justus und Peter.
    Die drei Detektive nickten.
    »Setzt euch doch.« Bobs Vater rollte drei Bürostühle an den Schreibtisch und nahm in seinem Sessel Platz.
    »Die Los Angeles Post war und ist seit ihrem Bestehen, das wisst ihr, ein seriöses Blatt, das seine anspruchsvollen Leser stets ernst nimmt. Bis vor fünfzehn Jahren war man in unserer Redaktion der Meinung, dass ein Tageshoroskop dem Ruf unserer Zeitung erheblich schaden könnte. Die Astrologie wurde damals von den Astronomen erheblich angezweifelt. Im Laufe der Jahre änderten sich die Meinungen. Einige wollten sogar belegen können, dass an der Astrologie zumindest ein Fünkchen Wahrheit dran ist, und inzwischen ist die Astrologie sogar bei vielen Leuten als Wissenschaft anerkannt. Zum richtigen Zeitpunkt stellte sich hier im Verlag eine Astrologin vor, die ausgezeichnete Referenzen hatte und zudem auch noch eine äußerst attraktive Erscheinung war.«
    »Mrs Milva Summer«, bemerkte Peter.
    »So ist es. Der Verlag entschied, mit der Zeit zu gehen, und schloss mit ihr einen Exklusivvertrag ab. Dann verpasste man ihr den Namen ›Donna Carrington‹, da man annahm, dass sich dieser besser verkaufen ließe als Milva Summer.« Mr Andrews räusperte sich. »Nun ja, was soll ich sagen? Die Astrologin stimmte all dem zu und erstellte im Laufe der Jahre mit zunehmendem Erfolg die Horoskope. Aus ihr wurde sogar eine richtige Berühmtheit. Sie bekam tausende von Zuschriften aus der Umgebung. Sogar von wichtigen Persönlichkeiten, die sich alle von ihr ein persönliches Horoskop erstellen lassen wollten. Es klingt zwar unglaublich, doch ihre Prognosen trafen meistens ein. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Dame dadurch zur Millionärin.«
    »Es sei ihr gegönnt«, warf Justus ein. »Und was ist dann schiefgelaufen?«
    »Angefangen hat es letztes Jahr. Da ließ es Mrs Summer nach und nach zur Gewohnheit werden, ihre zwölf täglichen Horoskope, die mindestens fünf Stunden vor Erscheinen der Los Angeles Post beim Setzer sein mussten, nicht rechtzeitig und vertragsgemäß abzuliefern.«
    »Nicht vertragsgemäß, Dad«, fragte Bob. »Was meinst du damit?«
    »Die Horoskope fielen immer knapper aus, die Texte wiederholten sich, und schließlich lieferte sie ihre Arbeiten gar nicht mehr ab.«
    »Gab sie dafür einen Grund an?«, wollte Peter wissen.
    »Allerdings, und nicht nur einen!« Mr Andrews seufzte. »Was meint ihr, was dafür von ihr alles verantwortlich gemacht wurde: Mal war es ein Migräneanfall und dann hieß es, der Computer, auf dem sie die Horoskope erstellt, sei abgestürzt. Ein anderes Mal kam ein wichtiger Arztbesuch dazwischen und eines Tages behauptete sie sogar steif

Weitere Kostenlose Bücher