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Die Karten des Boesen

Die Karten des Boesen

Titel: Die Karten des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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Taschenlampe wandern. Die Wände und den Fußboden zierten weiße Fliesen, die dem Raum einen sterilen Eindruck verliehen. Justus winkte seine Kollegen und Mr Hanson zu sich heran und schloss die Metalltür hinter ihnen. Soweit er es überblicken konnte, befanden sich hier unten keine Kellerfenster. Er konnte also wagen, den Lichtschalter neben der Tür zu betätigen. Mit einem leisen Klicken drückte er ihn.
    »Seht euch das an, Freunde!« Mit offenem Mund zeigte Bob auf die technischen Geräte und Maschinen, die eine gesamte Wand des Raumes in Anspruch nahmen.
    »Das sieht aus wie in einem Operationssaal«, bemerkte Peter voller Unbehagen. »Bestimmt ist das Professor Steeds Labor. Kann mir mal einer erklären, wozu er all diese Medikamente benötigt?« Hunderte Fläschchen, Ampullen und Dosen, mit medizinischen Namen beschriftet, standen dicht gedrängt in einer Vitrine neben einem kleinen Rollwagen. Darauf lagen Skalpelle, Zangen und andere chirurgische Instrumente.
    Justus begutachtete indessen einen hohen Metallspind. Doch abgesehen von einigen Putzlappen war er völlig leer. Darauf bedacht, keine Spuren zu hinterlassen, schloss er ihn wieder, als er neben einer Bahre den Zugang zu einem kleinen Nebenraum entdeckte. Hier hatte sich der Professor eine kleine medizinische Bibliothek eingerichtet. Die prall gefüllten Regale bogen sich unter der Last der Bücher.
    Bob ging währenddessen neugierig zu einem weißen, länglichen Behälter, der in der hintersten Ecke des Labors platziert war. Aus der Entfernung erinnerte er ihn an die großen offenen Gefriertruhen aus dem Supermarkt. Der dritte Detektiv schaute über den Rand und stieß überrascht einen Schrei aus. Den anderen stockte der Atem. Eine Unheil verkündende Stille kehrte ein, nur die medizinischen Apparaturen dröhnten und piepten ohne Unterlass weiter.
    Mike Hanson schoss, dicht gefolgt von Justus, zur Truhe und starrte mit weit aufgerissenen Augen hinein. Justus überkam ein Frösteln. Wortlos winkte er Peter heran.
    »Ich habe es gewusst. Dieser Wahnsinnige hat seinen Plan tatsächlich in die Tat umgesetzt.« Der Erste Detektiv blickte in das starre Gesicht von Milva Summer. Ihr Körper war mit Aluminiumfolie umwickelt. Nur der linke Arm lag frei. Mehrere Schläuche ragten aus der Armvene.
    Peter kam zögernd näher. »Sie ist tot, oder?«
    Justus streckte seine Hand aus und berührte vorsichtig ihre Wange. Sie war eiskalt. »Da gibt es wohl keinen Zweifel mehr«, stellte er resigniert fest.
    »Seht euch die Schläuche an! Sie führen zu diesem Gerät hier.« Bob deutete auf einen Apparat, der unregelmäßig vor sich hin brummte. »Das muss die Herz-Lungen-Maschine sein, von der der Professor erzählt hat. Sie sorgt dafür, dass das Gehirn keinen Schaden nimmt.«
    »Geht mal zur Seite, Jungs! So eine Gelegenheit bekomme ich nie wieder!« Ohne zu zögern, griff der Reporter nach seiner Kamera und fotografierte wie wild drauflos. Er knipste den tiefgefrorenen Körper, machte Aufnahmen von der Kühltruhe und dem Labor.
    Peter war sichtlich besorgt. »Wir sollten jetzt endlich die Polizei verständigen. Denkt an unser Abkommen. Professor Steed muss sofort verhaftet werden! Wahrscheinlich hat er sogar Mrs Summers Unfall herbeigeführt, um die zweite Hälfte der Summe zu kassieren! Das wäre Mord und damit will ich nichts zu tun haben! Was, glaubt ihr wohl, würde passieren, wenn er uns hier im Labor überrascht?«
    In diesem Moment erlosch mit einem Mal das Licht und die Apparaturen verstummten. Es wurde stockdunkel – und totenstill.
    Peters Herz begann zu rasen. »Oh, nein! Was ist denn jetzt los?« Er tastete sich voran und stieß dabei gegen die Gefriertruhe. »Mach die Taschenlampe an, Bob!« Panisch klammerte er sich an den Nebenstehenden.
    Plötzlich zuckten alle erschrocken zusammen. Durch die Stahltür hörten sie deutlich, wie jemand die Metallstufen der Wendeltreppe herabgeeilt kam. »Wir sitzen in der Falle!«, brachte Mr Hanson mühsam hervor. »Hier gibt es keine Möglichkeit, sich zu verstecken!«
    Justus reagierte geistesgegenwärtig. »Kommt!« Er riss Bob die Taschenlampe aus der Hand und eilte voraus in den kleinen Nebenraum. Hier dirigierte er Peter, Bob und den Reporter in die hinterste Ecke und löschte die Taschenlampe. Im selben Augenblick wurde nebenan die Labortür geöffnet.
    Wieder huschte der Schein einer Taschenlampe über die weißen Kacheln. Hektische Schritte waren zu hören. »Nein! … Um Himmels willen, nein!« Einige

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