Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Karten des Boesen

Die Karten des Boesen

Titel: Die Karten des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
Vom Netzwerk:
daran gewöhnen, dass wir einem neuen Zeitalter entgegensteuern. Wir werden uns wahrscheinlich mit noch viel fantastischeren Begebenheiten konfrontiert sehen.«
    »Und was willst du uns damit sagen?« Bob kaute auf einem Grashalm.
    »Solange Professor Steed keine Scharlatanerie nachzuweisen ist, müssen wir davon ausgehen, dass er der Formel des ewigen Lebens tatsächlich auf die Spur gekommen ist. Früher oder später muss er seine Ergebnisse vor der Weltöffentlichkeit unter Beweis stellen. Ob wir ihn bis dahin für einen Retter der Menschheit, Spinner oder Scharlatan halten, ist unsere eigene Entscheidung. Ändern tut es nichts. Come-In weilt wieder unter den Lebenden, und wie dem Professor dieses Phänomen gelungen ist, weiß nur er allein. Unseren Auftrag haben wir hingegen noch nicht erfüllt – der Mörder des Katers ist noch nicht gefunden.«
    »Selbst wenn wir ihm nicht auf die Spur kommen sollten, Just, die Hauptsache ist doch, dass Mrs Summer ihren Lebensmut wiedergefunden hat. Come-In ist schließlich ihr Ein und Alles! Mann, wie die sich gefreut hat!« Peter konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und flötete in Mrs Summers Tonlage: »Come-In – Come-In – Come-In!«
    »Wir unterbrechen unser Klassikprogramm für eine wichtige Durchsage: Soeben wurde gemeldet, dass die berühmte Astrologin Milva Summer, die in der Öffentlichkeit unter dem Namen ›Donna Carrington‹ bekannt ist, vor etwa dreißig Minuten auf dem Highway südwestlich von Los Angeles tödlich verunglückt ist. Wie mehrere Zeugen berichteten, war ihr Wagen von der Fahrbahn abgekommen und einen Abhang hinabgestürzt. Die Astrologin starb noch am Unfallort.«

Der Stern
    »Ein Mann, der sich den Zeugen gegenüber als Arzt ausgegeben hat, brachte die Verunglückte zu seinem Wagen, um sie, wie er angab, ins Krankenhaus zu fahren. Aus den umliegenden Krankenhäusern ist bisher keine Meldung eingegangen. Die Polizei fahndet deshalb nach einem circa siebzigjährigen Mann; er ist etwa eins achtzig groß, hager, mit einer großen, auffällig geschwungenen Nase. Zur Tatzeit trug er einen schwarzen Lodenmantel. Der Gesuchte fährt einen schwarzen Buick. Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.«
    Bob schaltete das Radio aus. »Was geht da ab, Kollegen? Um Himmels willen, was ist da passiert?«
    »Ich fasse es nicht.« Peter war kaum in der Lage zu sprechen. »Die Prophezeiung der Tarotkarten … Der Tod … Die Voraussage ist tatsächlich eingetroffen. Sie hat es gewusst!«
    Bobs Gedanken drehten sich im Kreis. »Professor Steed … Er hat Milva Summer in sein Labor geschafft. Da gehe ich jede Wette ein!«
    Peter zitterte wie Espenlaub. »Dann hat sie tatsächlich unterschrieben. Und somit auch 125.000 Dollar …«
    »So sieht es aus.« Justus knetete wie besessen seine Unterlippe.
    »Wir müssen die Polizei verständigen!«, rief Peter aufgebracht. »Immerhin wissen wir, wer die gesuchte Person ist.«
    Der Erste Detektiv behielt die Nerven. »Hast du einen Autoatlas im Wagen, Zweiter?«
    »Sicher doch. Vorn im Fach. Warum fragst du?«
    »Walking Street … Erinnert ihr euch? Davon hat Mrs Summer gesprochen.«
    »In welchem Zusammenhang, Just?« Peter konnte sich momentan nicht aufs Denken konzentrieren.
    »Der Professor berichtete, es gäbe mehrere Laboratorien, die sich um das Einfrieren von Leichen kümmern. Daraufhin fragte Mrs Summer so etwas wie ›Noch andere Laboratorien außer Ihrem in der Walking Street?‹ Da haben wir unseren Hinweis!«
    Bob legte die Stirn in Falten. »Langsam dämmert es mir, Erster. Du willst dich in die Höhle des Löwen begeben?«
    »Wie bitte? Höre ich recht? Ihr seid doch bekloppt! Hirnrissig und total geisteskrank! Bitte sagt, dass ich euch falsch verstanden habe. Sagt, dass ich auf den Ohren sitze und mich geirrt habe. Sagt es doch!«
    Justus und Bob blickten Peter an und schwiegen.
    »Oh Gott! Ihr wollt euch dieses Labor ansehen … Vergesst es! Das wird hermetisch abgesichert sein. Null Chance, da reinzukommen.«
    »Das will ich dir ja gerne glauben, Peter. Aber erst wenn wir davorstehen.« Freundschaftlich legte der Erste Detektiv die Hand auf seine Schulter.
    In der Zwischenzeit hatte Bob den Autoatlas aus dem Handschuhfach herausgekramt. Nun zeigte er auf eine bestimmte Stelle. »Walking Street. Ich habe sie bereits gefunden. Und wisst ihr was? Das ist keine fünf Blocks von Mrs Summers Haus entfernt! Für die Strecke werden wir nach meiner Schätzung etwa dreißig Minuten

Weitere Kostenlose Bücher