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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Barkeeper.
    Der Mann neben mir schwang herum. Eine Pranke, auf die ein Boxer stolz gewesen wäre, packte meine Hand und schwenkte sie wie einen Pumpenschwengel.
    Wir unterhielten uns zehn Minuten lang über die guten alten Zeiten, als wir noch gemeinsam die Spielhöllen Renos unsicher gemacht hatten, dann warf ich einen Blick aus dem Augenwinkel auf den Barkeeper, der am anderen Ende der Theke beschäftigt war. Was ich jetzt mit Carmody besprechen wollte, war nur für ihn bestimmt.
    »Ich bin nicht zu meinem Vergnügen hier«, erklärte ich ihm. »Ich spiele ein bißchen Privatdetektiv.«
    »Muß ja was ziemlich Großes sein, wenn du dich deswegen von den Vergnügungszentren losreißen konntest.«
    »Groß genug«, versicherte ich ihm. »Meine Freundin wurde entführt – oder umgebracht.«
    »Und weißt du, wer es getan hat?«
    »Ich glaube, ich weiß wer, aber nicht weshalb.«
    »Und du hoffst, es in Kreta herauszufinden?«
    Ich fischte die Goldmünze aus der Tasche und schob sie ihm zu. Er hob sie hoch, betrachtete sie. Der Barkeeper kam zurück. »Nick ist in Ordnung«, sagte Carmody leise. »Stammt die Münze von hier?«
    »Man behauptet es jedenfalls.«
    »Und wie hängt sie mit deiner Freundin zusammen?«
    »Das weiß ich nicht so recht. Hast du ein paar Minuten Zeit, dann erzähle ich dir alles.«
    Er kippte seinen Drink hinunter, und wir setzten uns in eine Ecke, von der aus wir beide Türen im Auge behalten konnten. Der Barkeeper brachte zwei neue Drinks. Zwischen den einzelnen Schlucken erzählte ich ihm die ganze Geschichte, von Greenleaf bis zu Setbys letztem Auftritt.
    »Ich weiß nicht, ob sie von selbst weglief, oder ob Sethys Leute sie entführten«, schloß ich. »Wenn sie sie erwischt haben, ist sie vermutlich schon tot, denn so arbeiten die. Aber vielleicht täusche ich mich auch.«
    »Dieser Seemann«, fragte Carmody. »Hat er seinen Namen und Dienstgrad angegeben?«
    »Nein, aber er muß einen ziemlich hohen Rang gehabt haben. Commander mindestens, nehme ich an.«
    »Und nach allem, was inzwischen geschehen ist, zweifelst du auch nicht mehr an seiner Geschichte?«
    »Sie erscheint mir immer wahrscheinlicher«, gestand ich.
    »Und dieser Sethys ist ziemlich schnell auf dich aufmerksam geworden. Meinst du, er hat irgendwie einen Tip bekommen?«
    »Wäre schon möglich.«
    »Könnte das Mädchen auf dich angesetzt gewesen sein?«
    Ich dachte darüber nach. »Sie könnte es – aber ich glaube es nicht.«
    »Irgendeine Ahnung, weshalb sie dein Goldstück behalten und dir ein gleiches, beziehungsweise ähnliches gegeben haben?«
    »Vielleicht ist das da gefälscht ...«
    »Gold ist es auf jeden Fall«, versicherte mir Carmody. Er nahm es wieder in die Hand und betrachtete es noch genauer. »Ich glaube nicht, daß ich jemals so eines gesehen habe. Der Vogel darauf ist jedenfalls eine Wildgans. Sehr ungewöhnlich!«
    Ich steckte die Münze wieder ein. Nick kam auf uns zu, um zu sehen, ob unsere Gläser schon leer waren.
    »Wer versteht etwas von alten Goldmünzen?« fragte ihn Carmody.
    »Hurous. Er haust in einer alten Hütte, etwa drei Kilometer östlich von hier.«
    Carmody blickte mich an. »Komm, Mal, statten wir ihm einen Besuch ab.«
    Die Straße endete etwa einen halben Kilometer unterhalb der Hütte. Es war eine ziemlich anstrengende Kletterei – einen Ziegenpfad hoch. Hurous war zu Hause. Er war etwa sechzig, unrasiert, mit kleinen schwarzen Augen, einem runden kahlen Kopf und beachtlichem Fett um die Mitte.
    Er blickte uns mißtrauisch entgegen und richtete vorsichtshalber einen Revolver auf uns.
    »Du kannst ihn ruhig wegstecken, Hurous«, versicherte ihm Carmody. »Wir wollen nur eine Auskunft von dir. Das ist Mr. Smith. Er möchte gern wissen, wo man antike Souvenirs bekommen kann. Alte Münzen, beispielsweise.«
    »Bildet ihr euch vielleicht ein, ich hab' hier einen Andenkenstand?« Hurous senkte den Revolver.
    »Er ist an größeren Münzen interessiert – etwa in der Größe eines 5-Drachmen-Stücks«, fuhr Carmody fort.
    Hurous musterte mich von oben bis unten. »Wer ist er?«
    »Mr. Smith, wie ich schon sagte. Er ist ein bedeutender Mann auf dem Geflügelmarkt. Ihm gefällt Geld mit Vögeln darauf. Er hat gehört, du wüßtest vielleicht, wo man es bekommen könnte.«
    »Vögel, pah! Wo gibt es schon Geld mit Vögeln? Wollt ihr mich auf den Arm nehmen?«
    »Zeigen Sie ihm ein Muster, Mr. Smith.« Ich holte meinen Talisman heraus. Hurous betrachtete ihn in seiner Handfläche. Sein

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