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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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feistes Gesicht wirkte, wie mir schien, ein wenig härter.
    »Nie etwas Ähnliches gesehen«, behauptete er. »Nehmt es und verschwindet. Ihr habt euch an den Falschen gewandt.«
    Carmody nahm das Goldstück und warf es in die Luft. Die Augen des Fetten folgten ihm.
    »Mr. Smith zahlt gut für eine zweite Münze wie diese. Genug, daß du ein ganzes Jahr davon leben kannst.«
    »Wo soll ich eine hernehmen? Ihr verschwendet nur meine Zeit. Verschwindet endlich!«
    Carmody packte den Fettwanst am Kragen und hob ihn in die Höhe. Hurous hatte plötzlich ein Klappmesser in der Hand. Mit einer blitzschnellen Bewegung nahm Carmody es ihm ab. Er ließ den Alten herunter und hielt ihm beide Hände auf dem Rücken zusammen.
    »Sehen Sie sich um, Mr. Smith«, wandte er sich zwinkernd an mich. Ich stöberte in der schmutzstarrenden Hütte herum, ohne etwas Nennenswertes zu entdecken.
    »Letzte Chance, ehe ich dir die Knochen breche«, drohte Carmody und drehte dem Griechen einen Arm um. Der Alte ging auf ein Knie.
    »Rassias«, winselte er.
    Carmody gab ihm einen Stoß, daß er auf dem Boden landete, und sah unbewegt zu, bis er sich mühsam erhob. »Seine Adresse!«
    Hurous betastete seinen Arm und bewegte ihn vorsichtig. »Zehn Dollar«, brummte er schließlich.
    Ich holte meine Brieftasche hervor und gab ihm den Schein.
    »Er hat ein Haus außerhalb der Stadt, im Westen. Fragt die Fischer nach ihm, sie wissen, wo er zu finden ist.«
    Carmody nahm vorsichtshalber den Revolver mit. »Du kannst ihn dir unten wieder holen«, sagte er zu Hurous.
    »Du bist ziemlich hart mit ihm umgesprungen«, meinte ich, als wir im Wagen saßen.
    Er feixte. »Hurous hatte mich an die Polizei verpfiffen, aber sie konnte mir glücklicherweise nichts anhängen. Seither hat er wohl darauf gewartet, daß ich ihm die Kehle aufschlitze. Das ist alte griechische Sitte. Jetzt lacht er sich bestimmt ins Fäustchen über die komischen Ausländer. Ich mußte ein bißchen grob sein, damit er glaubt, wir seien wieder quitt.«
     

 
7.
     
    Wir fuhren westwärts aus der Stadt heraus, am Strand entlang, und hielten an, als wir eine Gruppe Männer um ein umgekipptes Boot versammelt sahen. Sie starrten uns mißtrauisch entgegen. Carmody grüßte sie auf Griechisch und fragte nach Rassias. Das Schweigen, das nach der Nennung dieses Namens folgte, ließ die bisherige Mundfaulheit geradezu laut erscheinen. Einer der Fischer bekreuzigte sich, als er sich unbeobachtet glaubte.
    »Vielleicht hilft der Geruch von Geld ihrem Gedächtnis nach, Mr. Smith«, meinte Carmody und blickte mich an. Ich holte die übliche Zehnernote heraus. Keiner griff danach. Carmody redete wie ein Wanderprediger auf sie ein. Die Männer blickten einander an. Dann deutete einer mit dem Arm, ein anderer nahm mir den Schein aus der Hand. Danach zogen sie gemeinsam ab.
    Carmody ging mir voraus um eine Biegung am Strand, hinter der ein einsames Häuschen versteckt lag. »Das muß es sein«, meinte er.
    »Ich hatte das Gefühl, daß Rassias nicht sehr beliebt bei ihnen ist.«
    »Sie haben Angst vor ihm. Warum, wollten sie nicht sagen.«
    Das Haus sah ziemlich stabil aus und hatte offenbar sogar Elektrizität, nach dem Lichtmast davor zu schließen. Am Anlegeplatz dahinter war ein gut in Schuß gehaltener Zehnmeterkahn vertäut.
    »Sieht aus, als brauchte Rassias nicht jeden Penny umzudrehen«, bemerkte Carmody und klopfte an die Tür. Niemand machte auf. Er drückte die Klinke herunter, öffnete die Tür und warf einen Blick ins Innere. »Er ist nicht zu Hause.«
    »Da kommt er schon«, rief ich. Er folgte meinem Blick. Ein dünner, drahtiger Mann mit einem bunten Tuch um den Kopf kam aus dem Boot. Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover, eine enge Hose von undefinierbarer Farbe, aber keine Schuhe.
    »Was wollt ihr?« fragte er mit rauher Stimme.
    »Sind Sie Rassias?« erkundigte sich Carmody.
    »Allerdings.«
    »Mein Name ist Carmody ...«
    »Ich kenne Sie, Mister.«
    »Um so besser. Das hier ist mein Freund Smith. Er sucht etwas, vielleicht können Sie ihm behilflich sein.«
    »Hat er etwas verloren?«
    »Ich habe gehört, Sie könnten mir vielleicht sagen, wo man Goldmünzen einer bestimmten Art bekommen kann«, warf ich nun ein.
    Rassias betrachtete mich eingehend. »Kommen Sie mit ins Haus«, lud er uns schließlich ein.
    Der Wohnraum war sehr sauber. An einer Wand stand eine Couch mit ordentlich glattgestrichenem Bezug, auf einem großen Tisch lagen mehrere Zeitungen, und eine Ecke wurde

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