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Die Kathedrale des Meeres

Titel: Die Kathedrale des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falcones Ildefonso
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Zwinkern bemerkt und grinsten.
    »Die Ohrfeige sollte ich euch verpassen«, flüsterte Aledis ihnen zu, als sich der Wirt für einen Moment abwandte. »Wollt ihr wohl anständig gehen und aufhören, euch zu kratzen? Die Nächste, die sich kratzt, werde ich …«
    »In diesen Latschen kann man nicht laufen …«
    »Still jetzt!«, zischte Aledis, als der Wirt sich ihnen wieder zuwandte.
    Er habe ein Zimmer frei, sagte er, in dem sie zu dritt schlafen könnten. Allerdings gebe es nur zwei Matratzen.
    »Seid unbesorgt, guter Mann«, sagte Aledis. »Meine Töchter sind daran gewöhnt, das Lager zu teilen.«
    »Hast du gesehen, wie uns der Wirt angesehen hat, als du ihm sagtest, dass wir zusammen schlafen?«, fragte Teresa, als sie sich auf ihrem Zimmer befanden.
    Zwei Strohsäcke und eine kleine Truhe, auf der eine Öllampe stand, waren das ganze Mobiliar.
    »Er hat sich schon zwischen uns beiden liegen gesehen«, kicherte Eulàlia.
    »Und das, obwohl ihr eure Reize nicht zeigt. Ich habe es euch doch gesagt«, bemerkte Aledis.
    »Wir könnten so arbeiten. Wenn man den Erfolg betrachtet …«
    »Es funktioniert nur einmal«, erklärte Aledis, »ein paar Mal allenfalls. Sie lechzen nach Unschuld, nach Jungfräulichkeit. Sobald sie ihr Ziel erreicht haben … Wir müssten von einem Ort zum anderen ziehen, um die Leute zu betrügen, und wir könnten nicht kassieren.«
    »So viel Gold kann es in ganz Katalonien nicht geben, dass ich in diesen Schuhen und in so einem Kittel herumlaufe.« Teresa kratzte sich von den Oberschenkeln bis hinauf zu den Brüsten.
    »Du sollst dich nicht kratzen!«
    »Hier sieht uns doch keiner«, verteidigte sich das Mädchen.
    »Aber je mehr du kratzt, umso stärker juckt es.«
    »Und was sollte das Gezwinkere mit dem Jungen?«, fragte Eulàlia.
    Aledis sah die beiden Mädchen an.
    »Das geht euch nichts an.«
    »Nimmst du etwas dafür?«, wollte Teresa wissen.
    Aledis dachte an den Gesichtsausdruck des Jungen, als ihm nicht einmal Zeit geblieben war, die Hose herunterzulassen, an das ungeschickte Ungestüm, mit dem er sich auf sie gestürzt hatte.
    »Etwas habe ich bekommen«, antwortete sie lächelnd.
    Sie blieben auf dem Zimmer, bis es Zeit zum Abendessen war. Dann gingen sie hinunter und setzten sich an einen groben Tisch aus rauem Holz. Kurz darauf erschienen Jaume de Bellera und Genis Puig. Sobald sie an ihrem Tisch am anderen Ende des Raumes saßen, wandten sie keinen Blick von den Mädchen. Sonst befand sich niemand im Gastraum. Aledis rief die Mädchen zur Ordnung, und die beiden bekreuzigten sich, bevor sie die Suppe zu löffeln begannen, die der Wirt ihnen vorsetzte.
    »Wein? Nur für mich«, sagte Aledis zu ihm. »Meine Töchter trinken nicht.«
    »Noch einen Krug Wein. Und noch einen … Seit unser Vater gestorben ist«, entschuldigte Teresa Aledis mit Blick auf den Wirt.
    »Um den Kummer zu überwinden«, ergänzte Eulàlia.
    »Hört gut zu, Mädchen«, flüsterte Aledis ihnen zu, »das sind drei Krüge Wein, und die werden sich natürlich bemerkbar machen. Gleich werde ich den Kopf auf die Tischplatte legen und zu schnarchen anfangen. Ihr wisst, was zu tun ist. Wir müssen herausfinden, warum Francesca verhaftet wurde und was sie mit ihr vorhaben.«
    Nachdem sie den Kopf in den Armen vergraben hatte, spitzte Aledis die Ohren.
    »He, kommt her«, klang es durch den Gastraum. Dann Schweigen. »Sie ist betrunken«, war nach einer Weile zu hören.
    »Wir tun euch nichts«, sagte einer der beiden. »Was kann euch in einem Gasthof in Barcelona schon geschehen? Der Wirt ist gleich dort drüben.«
    Aledis dachte an den Gastwirt. Wenn sie ihn auch mal ranließen …
    »Keine Sorge, wir sind Ehrenmänner!«
    Schließlich gaben die beiden Mädchen nach, und Aledis hörte, wie sie vom Tisch aufstanden.
    »Man hört dich nicht schnarchen«, wisperte Teresa ihr zu.
    Aledis musste grinsen.
    »Eine Burg!«
    Aledis sah Teresa vor sich, wie sie ihre wundervollen grünen Augen ganz weit aufriss und den Herrn von Bellera unverwandt ansah, damit er ihre Schönheit bewundern konnte.
    »Hast du gehört, Eulàlia? Eine Burg. Er ist ein echter Adliger. Wir haben noch nie mit einem Adligen gesprochen …«
    »Erzählt uns von Euren Schlachten«, bat ihn Eulàlia. »Kennt Ihr König Pedro? Habt Ihr schon einmal mit ihm gesprochen?«
    »Und wen kennt Ihr noch?«, fragte Teresa dazwischen.
    Die beiden gingen dem Herrn von Bellera um den Bart. Aledis war versucht, die Augen zu öffnen, nur ein bisschen,

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