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Die Katze, die den Dieb vertrieb

Die Katze, die den Dieb vertrieb

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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ist in unsere Kirche gegangen.«
    »Was wird jetzt passieren? Er war doch mit diesem jungen Mädchen verheiratet. Sie haben das Fitch-Haus gekauft.«
    »Mir tut seine Frau leid. Wir hätten netter zu ihr sein sollen, auch wenn sie nicht hierher paßt.«
    »Wenn sie wieder in den Süden hinunter zieht, ist sie verrückt!«
    »Die Kirche wird ihr mit Trost zur Seite stehen.«
    Leicht amüsiert stellte Qwilleran sich vor, wie Danielle diese wohlmeinenden Besucher mit ihrem kirchlichen Trost empfing. Wahrscheinlich wäre das allein schon Grund genug für sie, wieder in den Süden hinunterzuziehen, wo sie mit ihrer Vorliebe für Extravaganz besser ankam. Willard hatte zweifellos gut für sie vorgesorgt.
    Da Qwilleran schon einmal im Stadtzentrum war, schaute er bei Fran Brodie im Einrichtungsatelier vorbei – er ging davon aus, daß sie über den neuesten Stand der Dinge informiert war. Leider war nur der kräftige Zusteller da. »Sie ist mit dieser Frau in den Süden hinunter geflogen«, sagte er. »Ich kümmere mich um den Laden, bis die Chefin zurückkommt. Angeblich mußte sie jemanden besuchen. Ich glaube allerdings, daß sie einfach blau macht.«
    Unverrichteter Dinge ging Qwilleran in das Kaufhaus, um dort nähere Einzelheiten zu erfahren. Die mitfühlende Carol Lanspeak war noch immer am Boden zerstört. »Fran hat Danielle gestern nacht heimgebracht und ist bei ihr geblieben. Meine Tochter war auch bei ihr, um ihr ein Beruhigungsmittel zu geben. Da Danielle eine gute Kundin von Fran ist und sich in ihrer Gesellschaft wohl fühlt, dachten wir, daß Fran sie nach Detroit bringen sollte. Wir haben mit Carter Lee James Verbindung aufgenommen, der sie vom Flughafen abholt und sich um alles kümmert. Fran wird heute im Flughafenhotel übernachten und morgen gleich wieder nach Hause kommen. Wir wollen nicht, daß sie in dieser Stadt herumläuft!«
    »Ich glaube, daß Danielle nicht zurückkehren wird!« prophezeite Qwilleran, auch wenn es mehr Wunschdenken als Überzeugung war.
    »Nun, das mag sein. Aber sollte sie kommen, wollen wir ein kleines Abendessen für sie geben, und wir hätten Sie und Polly auch gerne dabei. Danielle mag Sie, Qwill.«
    Er hoffte, dieser Tag würde niemals kommen. Er hatte Frauen, die aufdringlich und penetrant waren, noch nie leiden können. Melinda Goodwinter, die Pleite gegangen war und deswegen einen reichen Mann suchte, war ein Problem gewesen. Jetzt befürchtete er, von einer lustigen Witwe verfolgt zu werden, die ihm auffordernd zuzwinkerte, einen Schmollmund ziehen und anzügliche Bemerkungen über seinen Schnurrbart machen würde. Danielle würde gewiß nicht sehr lange Schwarz tragen, wenn überhaupt.
    Am späten Vormittag ging er in die Zeitungsredaktion, wo die übliche Hektik kurz vor Redaktionsschluß herrschte. Junior Goodwinter, der junge Chefredakteur, schrieb einen Leitartikel, in dem er Willard würdigte. Roger Mac-Gillivray verfaßte einen Beitrag über die verbesserten Sicherheitsvorkehrungen, die nach dem Mord in der Bank eingeführt worden waren. Jill Handley hing am Telefon, um mehr über Willard Carmichael in Erfahrung zu bringen.
    Qwilleran traf den Herausgeber in dessen Büro an, wo Riker an seinem wuchtigen Chefschreibtisch gerade mit zwei Telefonen jonglierte. »Was gibt es Neues?« fragte er, als Riker endlich eine Verschnaufpause einlegte.
    »Ich habe mit Brodie gesprochen. Er steht mit der Polizei in Detroit in Verbindung, aber ich fürchte, Willard ist dort bloß ein weiterer Fall für die Statistik. Im Süden unten bleiben Tausende Morde ungelöst.«
    Qwilleran entgegnete: »Er wollte, daß Danielle mitfährt. Dann wären sie zweifellos mit dem Taxi ins Restaurant gefahren, und nichts wäre passiert – oder zumindest wäre die Wahrscheinlichkeit geringer gewesen. Wenn Danielle sensibel und klug genug wäre, könnte sie Schuldgefühle bekommen.«
    »Nun, das werden wir nie erfahren. Sie wird nicht zurückkommen«, prophezeite Riker und schüttelte nüchtern den Kopf.
    Als Qwilleran das Chefbüro verließ, winkte Hixie ihn zu sich. Er ging in die Anzeigenabteilung und setzte sich.
    »Was weißt du?« fragte sie.
    »Nicht mehr als du.«
    »Das war ein Schock. Willard war ein netter Kerl – überheblich, aber irgendwie doch liebenswert. Er hat Mildred und mir bei der Organisation des Clubs und bei der Zusammenstellung des Menüs geholfen. Wie hat es dir eigentlich gefallen?«
    »Alles war ganz ausgezeichnet. Über das Dessert kann ich nichts sagen. Es hat ja

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