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Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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glaubst nicht, was ich für diese Kniestrümpfe bezahlt habe!«
    Sie ging um ihn herum und bemerkte, daß der Kilt vorne glatt war – zwei Stoffbahnen waren von links nach rechts übereinandergeschlagen worden. »Warum ist er nicht rundherum gefaltet?«
    »Weil ich nicht in einer Marschkapelle spiele und nicht in die Schlacht ziehe. Frag nur weiter. Ich habe das Buch gelesen und kenne alle Antworten.«
    »Was ist das denn da in deinem Kniestrumpf?«
    »Ein Messer, das die Schotten d-u-b-h schreiben, aber wie thuub aussprechen. Ich kann damit eine Orange schälen oder mir Butter aufs Brot streichen.«
    »O Qwill! Du bist ja heute abend richtig ausgelassen! Kenn’ ich dich gut genug, um dich fragen zu dürfen, was du unter dem Kilt trägst?«
    »Aber sicher! Und ich kenne dich gut genug, um dir darauf keine Antwort zu geben. Das ist des Kilts geheimnisvoller Nimbus, und ich werde nicht derjenige sein, der ein jahrhundertealtes arcanum arcanorum zerstört!«
    Das Stadtzentrum von Pickax war menschenleer. Nur auf dem Parkplatz des Vereinshauses huschten Männer in Kilts oder engen Hosen im Schottenmuster durch den Hintereingang. Qwilleran zeigte dem Türsteher sein Messer und wurde von Whannell MacWhannell, dem Gastgeber, begrüßt. »Ich werde Sie vorstellen und Ihre Mutter erwähnen«, sagte er. »Wie hat sie mit vollem Namen geheißen?«
    »Anne Mackintosh Qwilleran.«
    Big Mac nickte. »Die Hälfte meiner weiblichen Vorfahren sind nach Lady Anne benannt worden. Gehen wir in die Halle hinunter und sehen wir uns die neue Ausstellung an.«
    An den Wänden im Souterrain hingen Landkarten, Fotos von Schottland und Stoffe mit Schottenmustern der verschiedenen Clans. Qwilleran entdeckte das rotgrundige Kleidermuster des Mackintosh-Clans und deren Jagdmuster, das vorwiegend grün war, zur besseren Tarnung in den Wäldern. Die meisten Männer trugen Kilts, und er fühlte sich unter ihnen wohl.
    Gil MacMurchie, der Wünschelrutengänger, trug einen farbenfrohen Buchanan. Qwilleran sagte zu ihm: »Ich habe mich entschlossen, Ihre Dolche zu kaufen, wenn Sie sie noch haben.«
    »Sie sind noch da.« MacMurchie verstummte und sah traurig zu Boden. »Aber der eine, den ich mir aufheben wollte, wurde gestohlen.«
    »Nein! Wann denn?«
    »In der Zeit, als ich meine Möbel, mein Geschirr und meine Töpfe und Pfannen zum Verkauf anbot. Da sind viele Fremde in meinem Haus herumspaziert, einige von ihnen aus reiner Neugier, und ich konnte nicht auf alle achten.«
    »Haben Sie es der Polizei gemeldet?«
    »Natürlich, und als Lois’ Junge verhaftet wurde, bin ich zur Polizeistation gegangen, um zu schauen, ob mein Dolch in seinem Spind aufgetaucht ist. Aber er war nicht dabei.«
    »Was für eine Ironie des Schicksals«, sagte Qwilleran, »daß der Dieb ausgerechnet den Dolch genommen hat, den Ihnen Ihre Frau geschenkt hat.«
    »Der Griff war aus Silber«, sagte MacMurchie. »Die anderen haben Messinggriffe.«
    Der klagende Ton des Dudelsacks rief sie in den Speisesaal, an dessen Wänden alte Waffen hingen. Als alle an dem großen runden Tisch saßen, wurde die Doppeltür aufgestoßen, und herein marschierte der Polizeichef in Kilt, rotem Wams, federgeschmückter Schottenmütze und weißen Gamaschen. Der wahrhaft hünenhafte Mann stolzierte majestätisch in den Saal und spielte die mitreißende Melodie ›Scotland the Brave‹. Der durchdringende Klang des Dudelsacks, der hin- und herschwingende Kilt und der angestammte Stolz des Dudelsackspielers boten einen überwältigenden Anblick. Ihm folgten ein Trommler und sieben junge Männer in Kilts und weißen Hemden, die den berühmten Haggis, eine schottische Fleischspezialität, und den Scotch hereintrugen.
    Der Dudelsackspieler und die sieben jungen Männer umkreisten zweimal die Tische, dann wurde auf jeden Tisch eine Flasche Scotch gestellt, und man trank auf den legendären Haggis, der aufgeschnitten und serviert wurde. Alte Haggis-Witze wurden erzählt, und die Gäste brüllten vor Lachen. »Wußten Sie, daß der Haggis ein Tier ist, das auf einer Seite zwei kürzere Beine hat, damit es auf den Hängen besser laufen kann?«
    Dann wurde das Abendessen serviert: Forfar-Fleischpasteten mit Kartoffeln und Steckrüben, und Pitlochry-Salat. Big Mac sagte zu Qwilleran: »Ich habe gehört, Sie haben Gil für Ihre Kolumne interviewt.«
    »Ja, aber ich kann sie erst veröffentlichen, wenn ich ihm beim Wünschelrutengehen zugesehen habe. Wann glauben Sie, wird der Schnee dieses Jahr

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