Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
Vom Netzwerk:
verwickelt ist, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, es zu melden.«
    Harriets Gesicht rötete sich, und sie öffnete und schloß die Fäuste. »Das Feuer war ein Unfall! Wie könnte es etwas anderes sein? Sie hat im Bett geraucht. Sie hat immer viel geraucht. Ihre Mutter und ihr Vater wollten immer, daß sie aufhört, aber sie schafften es nicht.«
    »Okay, lassen wir den Brand einmal außer acht«, sagte Qwilleran. »Sie haben mir gesagt, Sie wissen etwas über die anderen Vorfälle. Daß Sie jemanden kennen, der dafür verantwortlich ist.«
    »Ich habe mich geirrt. Das war ein Mißverständnis. Das war nur Dorfklatsch«, sagte sie. Dann ging sie weg und rief ihren Cousins, die die Fensterläden anbrachten, etwas zu.
    Qwilleran ging auch weg und dachte: Einmal Inselbewohner, immer Inselbewohner. Harriet hatte sich entschlossen, loyal zu bleiben. In Wirklichkeit bestätigte ihr offensichtliches Leugnen seinen Verdacht.
    Der Nachrichtensprecher von WPKX sagte: »In allen Gemeinden am Seeufer herrscht Sturmwarnung. Das Katastrophenzentrum hat für alle Bewohner von Ufergrundstücken Evakuierungsrichtlinien ausgegeben. Es nähern sich zwei Fronten mit einer Geschwindigkeit von fünf Meilen pro Stunde, die etwa um Mitternacht über dem nördlichen Teil von Moose County und den angrenzenden Seegebieten aufeinandertreffen könnten. Schwere Gewitter mit Windgeschwindigkeiten von siebzig bis hundert Meilen pro Stunde und ein Ansteigen des Wasserspiegels im See werden erwartet.«
    Das Unwetter kam tatsächlich von allen Seiten näher, und die vier Menschen versammelten sich um den Küchentisch des Domino Inn. Nick hatte die letzten Fensterläden angebracht und Bretter über die Vorder- und Hintertür genagelt, um zu verhindern, daß sie aufsprangen. Außerdem nagelte er einen mit einem Handtuch umwickelten Holzbalken an das untere Ende der Eingangstüren, damit der Regen nicht über die Schwelle hereindrang.
    Lori servierte in der Küche an einem großen, runden Tisch mit Klavierbeinen und einer zerschrammten Tischplatte ein kaltes Abendessen, von dem sich jeder selbst bedienen konnte. Es gab Hackbratensandwiches und hausgemachte Suppe, die dick und von grauer Farbe war, aber gut schmeckte. Die einzig erkennbare Zutat waren Teigwaren in Buchstabenform. Sie erklärte: »Die Suppe besteht aus Hühnerbouillon und viel Gemüse, aber ich püriere sie, damit die Kinder nicht wissen, was sie essen, und die Buchstaben in der Suppe lenken sie ab, so daß sie nicht allzu viel darüber nachdenken.«
    Da das Teigwarenalphabet alle sechsundzwanzig Buchstaben enthielt – im Gegensatz zu den achtzehn im Neunerdomino – konnte Qwilleran das Wort Papilionazeen zusammensetzen, mit dem er einmal bei einem Rechtschreibwettbewerb eine Reise nach Washington gewonnen hatte. Wohlerzogen, wie Liz war, zeigte sie sich amüsiert über die Suppe und nachsichtig bei den Sandwiches.
    Lori sagte: »Miss Cage hat veranlaßt, daß wir die Doppel-Sechs ins Dock des Grand Island Club bringen konnten.«
    »Ja, und es hat großartig funktioniert!« sagte Nick. »Ich habe das Boot hingebracht, und sie haben es in ein gemauertes Bootshaus gebracht. Dann hat mich einer der Männer dort in einem schicken kleinen Pferdewagen nach Hause gebracht. Er sagte, er habe schon immer die vier großen Baumstämme in unserer Eingangshalle sehen wollen.«
    Liz erzählte ihnen, daß man an der Westküste bei Sommergewittern nie große Schäden erlitten habe. »Wir verlieren vielleicht ein paar Äste oder Ziegel, aber bei uns ist nie der Strom ausgefallen, weil wir eigene Generatoren haben. Deshalb war ich auch überrascht, daß Mutter diesmal abreisen wollte.«
    Qwilleran war ganz und gar nicht überrascht. Die Königinmutter, so vermutete er, wollte ihre Tochter seinem schädlichen Einfluß entziehen. Da er fand, daß die Bambas eine Erklärung verdienten, sagte er: »Miss Cage will nach Pickax ziehen, und sie dachte, daß jetzt der geeignete Zeitpunkt dafür ist, egal, ob es ein Unwetter gibt oder nicht.«
    Lori zeigte sich überrascht und erfreut. »In Pickax wird es Ihnen gefallen«, sagte sie. »Es hat zwar nur dreitausend Einwohner, aber es gibt vieles, was für die Stadt spricht, einschließlich eines sehr guten Theaterclubs. Außerdem bekommt die Stadt ein eigenes College.« Sie wandte sich um und sah strahlend und erwartungsvoll auf Qwilleran, der den Klingenschoen-Fonds autorisiert hatte, die neue Institution zu finanzieren. Er hatte jedoch nicht die Absicht, das

Weitere Kostenlose Bücher