Die Katze, die Domino spielte. Roman.
wichtigen Entscheidung geholfen. Einzelheiten später. Ankomme Flughafen Freitag 19.35.
Alles Liebe, Polly.
Qwillerans Befürchtungen wurden bestätigt. Also sollte es sein! Resigniert schnaubte er in seinen Schnurrbart. Das würde sein Leben ziemlich verändern. Ohne Polly würde es nie wieder dasselbe sein.
Das zweite war ein Brief in einem Kuvert des Pear Island Hotels, auf dem als Absender über die Hotelanschrift D.S. dazugeschrieben worden war. Er steckte ihn in die Tasche. Im Augenblick und unter den gegebenen Umständen – was interessierte ihn da Noisettes Nachname?
Qwillerans Stimmung war etwas gedämpft, als er half, Läden an den Fenstern der Pension anzubringen. Nick sagte: »Dadurch wird es in den Räumen vollkommen dunkel, deshalb lassen wir in jedem Zimmer ein Fenster frei – bis zur letzten Minute. Danach leben wir bei künstlichem Licht, wie im Gefängnis – es sei denn, es gibt einen Stromausfall. Das bedeutet, kein Licht, kein Wasser, kein Kühlschrank. Wir füllen die Badewanne mit Wasser – und ein paar Zwanzigliter-Kannen mit Trinkwasser. Lori hat einen Campingkocher, mit dem man Dosennahrung wärmen und Kaffee kochen kann, aber das ist auch schon alles. Die Radiogeräte funktionieren mit Batterie, und wir haben jede Menge Öllampen und Taschenlampen, aber lustig wird es nicht werden. Wenn Sie nicht hier bleiben wollen, Qwill, kann ich das verstehen. Dann bringe ich Sie zurück aufs Festland, solange der See noch ruhig ist.«
»Ich bleibe«, sagte Qwilleran.
»Schön, aber sagen Sie nicht, daß ich Sie nicht gewarnt hätte. Wenn Sie jemanden auf dem Festland anrufen wollen, sagen sie, daß wir auf einer Anhöhe liegen und daß das Gebäude solide gebaut ist, mit riesigen Baumstämmen und dicken Brettern. Nichts ist auf die schnelle oder mit billigem Material gebaut worden.«
Qwilleran griff die Anregung auf und rief in der Zeitungsredaktion an, wo er beim Sekretär eine Nachricht hinterließ. Er war froh, daß Riker nicht im Haus war. Er hätte versucht, ihn umzustimmen. Was immer Qwilleran vorhatte, sein alter Freund war der Ansicht, es sei zu unbesonnen, zu unpraktisch, zu extravagant oder zu teuer.
Jetzt litt er an Schlafmangel und war müde vom Leitern hinauf- und hinunterklettern, und Pollys Ansichtskarte hatte ihn in einen Zustand benommener Gleichgültigkeit versetzt. Er ließ sich auf das Bett fallen, wobei er um Haaresbreite zwei schlafende Fellbündel verfehlte, und schlief, bis ihn zwei lebhafte Katzen aufscheuchten, die selbst vom Lärm auf dem Gang aufgescheucht worden waren. Er hörte Stimmen und das Geräusch von Koffern, die transportiert wurden, und dann wurden Türen geöffnet und geschlossen. Irgend jemand zog ein! Benommen, wie er kurz nach dem Aufwachen war, fragte er sich, warum jemand ausgerechnet jetzt ins Domino Inn einziehen sollte, zu einem Zeitpunkt, wo alle anderen auszogen.
Er stand auf, kämmte sich die Haare, wusch sich das Gesicht und ging hinunter, wo er Lori antraf, die ihn mit großen Augen ansah. »Sie erraten es nie!« sagte sie. »Wir haben soeben einen neuen Gast bekommen! Sie hat wunderschöne Koffer, und sie wurde von einer prachtvollen Kutsche hierhergebracht! Sie sagt, sie kennt Sie!«
»Wie heißt sie?« fragte er vorsichtig.
»Elizabeth Cage. Ich wollte sie fragen, warum sie in ein Haus mit verrammelten Fenstern einziehen will, aber dann…« Lori sah Qwilleran vielsagend an, »dachte ich, das ist vielleicht eine Privatangelegenheit zwischen Ihnen beiden.«
»Wo ist sie jetzt?«
»Oben, beim Auspacken. Sie ist in der Seeblick-Suite, direkt gegenüber von Ihnen.«
»Das kommt alles vollkommen überraschend für mich. Haben wir noch Hackbratensandwiches vom Brand übrig?«
»Das ist auch schon alles – sogar der ganze Hackbraten, den Sie uns gegeben haben, ist weg. Ich bin nicht auf Gäste zum Abendessen vorbereitet.«
»Sie ißt nicht viel, also machen Sie sich keine Umstände und entschuldigen Sie sich nicht. Ich gehe jetzt hinauf«, sagte er gereizt, »und sehe mal, was das alles zu bedeuten hat.«
Die junge Frau, die die Tür öffnete, war in einen Kaftan gehüllt und schien sehr erfreut, ihn zu sehen.
»Liz! Was zum Teufel tun Sie hier?« wollte er wissen.
»Meine Familie ist heute mittag abgereist, mit beiden Booten, und ich habe Mutter gesagt, daß ich nicht mitkommen will. Ich habe ihr gesagt, daß ich nach Pickax City ziehe.«
»Sie sind eine sehr impulsive junge Frau! Sie wissen doch gar nichts von Pickax.« Er
Weitere Kostenlose Bücher