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Die Katze im Taubenschlag

Die Katze im Taubenschlag

Titel: Die Katze im Taubenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Ausbildung an dem von ihr angegebenen Ort genossen, aber zwischen ihren verschiedenen Posten liegen längere Zeiträume, über die wir nichts Genaues wissen… Da sie jedoch ermordet worden ist, scheint das für unsere Nachforschungen keine große Rolle zu spielen«, fügte Kelsey hinzu.
    »Auch ich bin der Meinung, dass Miss Springer und Miss Vansittart als Verdächtige hors de combat sind«, bestätigte Miss Bulstrode trocken. »Kommen wir zur Sache! Steht Mademoiselle Blanche trotz ihrer einwandfreien Vergangenheit weiterhin unter Verdacht, nur weil sie noch lebt?«
    »Die Möglichkeit, dass sie beide Morde begangen hat, besteht. Sie war gestern Nacht in der Schule. Sie behauptet, früh schlafen gegangen zu sein und nichts gehört zu haben, bis Alarm geschlagen wurde. Wir können das Gegenteil nicht beweisen, wir haben aber auch nichts gegen sie in der Hand. Wir wissen nur, dass Miss Chadwick sie als eine hinterhältige Person betrachtet.«
    »Miss Chadwick findet alle Französinnen hinterhältig«, entgegnete Miss Bulstrode ungeduldig. »Das beweist gar nichts… Was halten Sie von ihr, Adam?«
    »Sie steckt ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen«, erwiderte Adam. »Es mag lediglich angeborene Neugierde sein, es kann aber auch einen tieferen Sinn haben – ich weiß es nicht. Sie sieht nicht aus wie eine Mörderin, aber das bedeutet nicht viel.«
    »Das ist ja das Unglück«, jammerte Kelsey. »Da ist ein Mensch, der zwei Morde auf dem Gewissen hat, aber man kann sich kaum vorstellen, dass es einer der Angestellten ist. Miss Johnson war bei ihrer Schwester in Limeston – außerdem ist sie schon sieben Jahre hier. Miss Chadwick ist von Anfang an bei Ihnen gewesen. Beide können sowieso nichts mit Miss Springers Tod zu tun haben. Miss Rich ist seit über einem Jahr in Meadowbank; gestern Nacht war sie in einem Hotel, das zwanzig Meilen von hier entfernt ist. Miss Blake war bei Freunden in Littleport, Miss Rowan ist seit Jahren bei Ihnen und hat einen einwandfreien Ruf. Auch unter Ihren Dienstboten vermute ich keinen Mörder…«
    Miss Bulstrode nickte zustimmend.
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung.« Sie machte eine Pause und fixierte Adam. »Es sieht ganz so aus, als seien Sie der Täter.«
    Adam öffnete erstaunt den Mund.
    »An Ort und Stelle«, fuhr sie fort. »Kann kommen und gehen, wann er will, hat einen legitimen Grund für seine Anwesenheit… Obwohl Sie gute Referenzen haben, könnten Sie durchaus ein abgefeimter Schurke sein.«
    Adam hatte sich inzwischen von seinem Schrecken erholt.
    »Alle Achtung, Miss Bulstrode«, sagte er bewundernd. »Sie denken wirklich an alles!«
     
    »Um Gottes willen!«, rief Mrs Sutcliffe. »Henry!«
    Sie saß ihrem Gatten am Frühstückstisch gegenüber und hatte eben einen Blick in die Morgenzeitung geworfen.
    Mr Sutcliffe, vertieft in den Börsenkurier, antwortete nicht.
    »Henry!«
    Der schrille Ton ließ ihn aufhorchen.
    »Was ist denn los, Joan?«
    »Was los ist? Ein zweiter Mord in Meadowbank! In Jennifers Schule!«
    »Was? Zeig mal her!«
    Mr Sutcliffe riss seiner Frau die Zeitung aus der Hand.
    »Miss Eleanor Vansittart… Turnhalle… wo auch die Turnlehrerin gefunden wurde… hm…«
    »Ich kann es kaum glauben«, jammerte Mrs Sutcliffe. »Meadowbank! Diese vornehme Schule! Kinder aus bestem Hause, sogar Prinzessinnen…«
    Mr Sutcliffe knüllte die Zeitung zusammen und warf sie ärgerlich auf den Tisch.
    »Da gibt es nur eins – du fährst sofort nach Meadowbank und holst Jennifer nachhause«, sagte er.
    »Du meinst, wir sollen sie von der Schule nehmen und nicht wieder zurückschicken?«
    »Ja, unbedingt.«
    »Ist das nicht etwas zu drastisch? Nachdem Rosamund sich so bemüht hat, Jennifer in Meadowbank unterzubringen?«
    »Du wirst nicht die Einzige sein, die ihre Tochter von der Schule nimmt, Joan. In diesem hochvornehmen Internat wird es bald reichlich Platz für neue Schülerinnen geben.«
    »Glaubst du wirklich, Henry?«
    »Zweifellos. Jennifer darf nicht einen Tag länger dort bleiben.«
    »Du hast wohl Recht. Was sollen wir nun mit ihr anfangen?«
    »Schick sie auf eine Schule in unserer Nähe – nicht wieder in ein teures Internat. In den weniger vornehmen Schulen geschehen wenigstens keine Morde.«
    »Doch, ich hab neulich erst von einem Jungen gelesen, der in einer Volksschule den Zeichenlehrer erschossen hat. Entsinnst du dich nicht, Henry?«
    »Barbarische Zustände«, brummte Mr Sutcliffe kopfschüttelnd. Er warf seine Serviette auf den Tisch und

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