Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
aufschnappen.
    »Herb, wann findet die Trauerfeier statt?«, fragte Mim.
    »Donnerstag um zehn.«
    Mrs Murphy saß neben Pewter auf dem Schalter; beide Katzen waren sorgsam darauf bedacht, nicht mit dem burgunderroten Stempelkissen in Berührung zu kommen.
    »Warum haben Sie Archie Ingram nicht verhaftet?«, wollte Sarah von Cynthia wissen.
    »Wir haben ihn gestern verhaftet. Er wurde heute gegen Kaution entlassen.«
    Tiefe Stille.
    »Wegen Mordes?«, fragte Mrs Murphy.
    Aller Augen schnellten zu der maunzenden Katze, dann wieder zu Cooper, deren linke Wange eine rötliche Schwellung aufwies, die sich bald verfärben würde. Cynthia ging zu Murphy und Pewter und streichelte sie.
    »Ich meinte nicht, weil er Sie geschlagen hat – ich meinte, weil er auf meinen Mann geschossen hat.« Sarahs wohlklingende Stimme wurde schrill.
    »Mrs Vane-Tempest, das ist nicht erwiesen«, sagte Cynthia nur.
    Ridley Kent ergriff das Wort, und sein voller Bariton erfüllte den Raum. »Wir sind alle beunruhigt. Wie könnte es anders sein?« Er blickte in die Runde, wartete auf Zustimmung. »Wir sind jetzt alle hier. Warum stecken wir nicht die Köpfe zusammen?«
    Mim, die gewöhnlich die Gruppe anführte, taxierte den Thronräuber mit kühlem Blick. »Gute Idee.«
    Ridley, der sich seiner Anmaßung bewusst wurde, fügte sich der Queen von Crozet. »Wenn Sie gestatten, Mim. Sie verstehen von diesen Dingen mehr als irgendjemand von uns.«
    Sie lächelte und trat vor. »Die Umstände von Tommys Tod sind noch ungeklärt, stimmt’s?«
    Cynthia nickte. »Wir wissen, dass er in den Kopf geschossen wurde, das steht ja auch in der Zeitung. Es wird eine Weile dauern, um die Todeszeit zu bestimmen, weil er vollkommen konserviert war. Aber er hatte Kokain im Blut.«
    »Mir geht es nicht um Tommy. Er ist bei seinem Erlöser. Mir geht es um Henry. Was, wenn der Mörder noch einmal zuschlägt?« Sarahs Augen wurden feucht.
    »Könnte es ein Unfall gewesen sein?«, fragte Herb, obwohl er es selbst nicht glaubte.
    »Drei Schüsse? Nein.« Ridley verschränkte die Arme.
    »Gibt es eine Verbindung zwischen Sir H. Vane-Tempest und Van Allen? Etwas, das wir übersehen haben?«, warf Harry ein.
    »Auf den ersten Blick nicht, aber wir gehen der Sache auf den Grund«, erwiderte Cynthia. »Diese Dinge brauchen Zeit, und ich verstehe Ihren Unmut. Haben Sie Geduld.«
    »Wäre es nicht sinnvoll, die Leute zu vernehmen, die die Gewehre und Uniformen verkauft haben?«, dachte Harry laut. »Vielleicht gibt es da etwas Ungewöhnliches. Man hat Archies Enfield-Gewehr und die Gewehre der anderen untersucht« – sie nickte den Versammelten zu –, »aber wie steht es mit den Lieferanten? Wer auf H. Vane geschossen hat, musste sich das Zeug besorgen. Er stand mit diesen Leuten in Verbindung.«
    »Und mit allen anderen, die an dem Reenactment teilgenommen haben. Trotzdem, wir sind ihnen auf der Spur, einem nach dem anderen. Ich hatte keine Ahnung, dass Nachstellungen von Bürgerkriegsschlachten so detailgetreu sind.«
    »Fanatisch«, sagte Sarah schnippisch.
    »Wissen Sie von einer Verbindung zwischen Tommy Van Allen und Ihrem Mann, von der privaten mal abgesehen?«, fragte Herb Sarah.
    »Nein«, log sie.
    »Fertigt Mrs Woo nicht historische Uniformen an?« Harry erinnerte sich an die Schneiderin, die hinter dem Rio-Road-Einkaufszentrum ein kleines Geschäft betrieb.
    »Sie macht alles.« Mim nickte. »Sie kann in Windeseile ein Kleid aus den 1830er-Jahren kopieren, das sogar einen Museumsdirektor täuschen würde. Sie hat viele Uniformen geschneidert.«
    »Sie steht auf unserer Liste. Wir waren noch nicht bei ihr. Zunächst haben wir uns auf die Waffenlieferanten konzentriert, in der Hoffnung, die Herkunft des Gewehrs verfolgen zu können. Wir haben zwei Kugeln, eine intakt und eine abgeflacht, diejenige, die in Sir Vane-Tempests Schulterblatt stecken geblieben ist. Die dritte fehlt.«
    »Verhaften Sie Archie Ingram.« Sarah schlug auf den Schalter, sodass die Katzen zusammenzuckten.
    »Mrs Vane-Tempest, Sie können sich nicht vorstellen, mit welchem Vergnügen ich das tun würde, aber ohne Beweise kann ich ihn nicht verhaften.«
    »Er war hinter meinem Mann.«
    »Ich auch«, sagte Ridley. »Ebenso Blair, Herb und halb Crozet.«
    »Ihnen ist es egal, was Henry zustößt. Sie können ihn nicht leiden!«, schrie Sarah.
    »Ma’am, ich befolge die Gesetze des Landes, und ich kann Archie Ingram nicht verhaften. Nicht ohne einen zwingenden Verdacht.«
    Herb hob seine

Weitere Kostenlose Bücher