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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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mit ›Ja‹?«
    Archies Mundwinkel kräuselte sich aufwärts. »Ja.« Er trank noch einen Schluck.
    »Wenn das dich nicht belebt, müssen wir uns nach Kokain umsehen«, witzelte Blair.
    »Man sagt, dass Tommy deswegen umgebracht wurde. Dass du und Van Allen in den Radkappen eurer Porsche Kokain schmuggelt.«
    »Die Leute reden viel.«
    Archie zuckte die Achseln. »Nimmst du welches?«
    »Früher mal. Jetzt nicht mehr.«
    »Hattest du Probleme damit?«
    »Nein.« Blair setzte sich ihm gegenüber. »Aber ich habe viele andere gesehen, die damit Probleme hatten, also habe ich aufgehört, als ich noch konnte.«
    »Aileen will, dass ich meinen Sitz in der Bezirksversammlung aufgebe.«
    »Keine gute Idee.« Blair leerte seine Tasse und stand auf, um sich nachzuschenken.
    »H. würde mich erschießen.« Archie lachte trocken. »Sarah, dieses Miststück, brüllt durch den ganzen Bezirk, dass ich auf H. geschossen habe. Herrgott, ich würde ihn nicht erschießen. Erdrosseln vielleicht, aber nicht erschießen.«
    »Was ist zwischen euch vorgefallen? Eben wart ihr noch -«
    Archie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und erschreckte Blair und die Tiere auf ihren Beobachtungsposten. »Ich hatte es satt, jeden Scheiß von ihm zu schlucken. Wer hatte denn das ganze Risiko? Ich! Was ich auch tat, es war nie genug. Er wollte mehr wissen, und zwar möglichst gestern. Wie oft kann der Mensch die verdammte Straße nach Richmond rauf- und runterfahren?«
    »Monsieur erteilt gern Befehle.« Blair sah nach der alten Bahnhofsuhr an der Wand. Es war die gleiche wie im Postamt. Halb sieben.
    »Wenn rauskommt, dass ich da mitmische, kann ich einpacken.«
    »Nun übertreib mal nicht so«, ermahnte ihn Blair. »Das Gesetz ist vage auf diesem Gebiet. Jemand müsste beweisen, dass du dein Amt zum persönlichen Vorteil missbraucht hast. Außerdem sind die Informationen, die du uns in Sachen Straßenerschließung gegeben hast, der Öffentlichkeit bekannt.«
    »Der Zeitplan aber nicht.«
    »Doch.«
    »Der echte Zeitplan«, schoss Archie zurück, der für Blairs Widerspruchsgeist nicht in Stimmung war.
    »Na und? Das müsste man erst mal beweisen. Himmel noch mal, Archie, du hast gewusst, worauf du dich einlässt. Jeden Tag, in jedem Beruf, werden Informationen gekauft und verkauft. Wenn du clever genug bist, auf die Innenbahn zu gelangen, gewinnst du.« Blair, an seinen Kühlschrank gelehnt, schob die Hände in seine Gesäßtaschen. »Wir sind mit unseren Aufkäufen fast fertig. Bleibt noch das Catlett-Grundstück. Aber auch ohne das sind wir gut dabei. Danach, Archie, ist alles unter Dach und Fach. Mach jetzt nicht schlapp. Hast du Hunger?«
    »Mir ist der Appetit vergangen.«
    »Mir nicht«, rief Pewter auf der Fensterbank.
    »Dummkopf!« Murphy hätte ihr am liebsten die Ohren lang gezogen.
    Pewter kannte keine Zurückhaltung.
    Das Maunzen der Katze schreckte die beiden Männer auf.
    Blair lachte. »Pewter, du schamlose Lauscherin.«
    Tucker stieß die Tür auf und tänzelte herein. »Hi.«
    »Ob Harry in der Nähe ist?« Archie stand auf und ging draußen nachsehen. Dann kam er wieder herein. »Nein, aber ich höre sie auf ihrem Traktor.«
    »Das Ding ist museumsreif.« Blair stellte Sahne für Pewter hin und gab Tucker altbackenes Brot, das er für die Vögel aufgehoben hatte.
    Aufgebracht kletterte Mrs Murphy rückwärts vom Baum und katapultierte sich in die Küche.
    »Idioten!«
    »Spielverderberin.« Pewter leckte sich die Lippen; ein Tropfen Sahne fiel von ihrem Kinn.
    Das Aroma der gehaltvollen Sahne zerstreute Murphys Bedenken. Sie sprang neben Pewter.
    »Vollzählig versammelt.« Blair kraulte Mrs Murphy am Schwanzansatz.
    »Verdammte Katze.« Archie funkelte Murphy mit zusammengekniffenen Augen an.
    Blair lachte. »Sie hatte einen großen Auftritt bei der Versammlung.«
    Archie hielt seine Kaffeetasse mit beiden Händen fest, als könnte sie ihm wegfliegen. »Glaubst du, dass Sarah H. betrügt?«
    Blair zog eine Braue hoch. »Woher soll ich das wissen.«
    »Ridley sagt, sie hätte was mit Tommy gehabt.« Archie behielt listig für sich, dass Ridley ihm auch erzählt hatte, Sarah hätte mit Blair geschlafen.
    »War Ridley betrunken oder nüchtern?«
    »Nüchtern.«
    »Ich weiß nicht.« Er wusste es sehr wohl, weil Tommy ihm von der Affäre erzählt hatte, doch Blair hatte ihm sein Wort gegeben, es nicht auszuplaudern. »Sex bringt uns alle in die Bredouille.«
    Das Telefon klingelte. Blair nahm ab. »Hallo.« Dann hielt er die

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