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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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ihm klar, wenn seine Verbindung mit Teotan jemals ans Tageslicht käme, würde man ihn mit Haut und Haar verschlingen.«
    »Gibt es noch etwas?«
    Er zuckte die Achseln. »Er hat Eheprobleme. Bespringt irgendein Mäuschen, nehme ich an. So kommt es meistens. Ich weiß nicht, wer die Unglückliche ist. Archie hat wenig zu bieten, wenngleich ich vermute, dass Frauen ihn attraktiv finden.«
    »Über Geschmack lässt sich streiten. Eine Landpomeranze findet es womöglich prickelnd, mit einem Bezirksbeauftragten zu schlafen.« Sie brach in Lachen aus, und das ansteckende silbrige Klingen füllte den Raum.
    Darauf musste auch Vane-Tempest lachen.
    Noch immer lächelnd sagte Sarah: »Liebling, ich möchte an Teotan beteiligt werden.«
    »Du bekommst alles, wenn ich tot bin.«
    »Ich möchte mit dir arbeiten. Ich möchte etwas lernen. Ich will nicht warten, bis du tot bist. Und ich will wissen, warum ihr Männer das Land gekauft habt.«
    »Ich bin müde.« Und das war die Wahrheit.
    »Du kannst mir nicht ausweichen, Henry. Ich will lernen. Ich habe dich beobachtet. Du kannst einen Shilling in ein Pfund verwandeln und ein Pfund in ein Vermögen. Ich weiß, bevor du die Flughäfen in Afrika gebaut hast, hast du das Land gekauft, auf dem sie gebaut wurden.«
    »Ah.« Er lächelte. »Du hast deine Hausaufgaben gemacht.«
    »Ja.«
    »Hast du dir die Karte von diesem Bezirk angesehen?«
    »Ja, und deshalb möchte ich wissen, warum ihr ausgerechnet diese Grundstücke gekauft habt. Das hat für mich weder Sinn noch Verstand.«
    »Hast du mit Blair oder Archie oder Tommy darüber gesprochen?«
    »Natürlich nicht. Und mit Tommy werde ich nie wieder sprechen. Man hat ihn heute gefunden. Er hing bei Good Foods in einem Kühlhaus.«
    »Was!« Vane-Tempest quollen schier die Augen aus dem Kopf.
    »Schauderhaft, nicht?«
    »Warum hast du mir das nicht gleich erzählt?«
    »Ich dachte, morgen würdest du es ohnehin erfahren. Den heutigen Abend wollte ich unseren Angelegenheiten vorbehalten. Aber mir scheint, Liebling, Tommys Tod ist unsere Angelegenheit.«
    »Inwiefern?«
    »Er war an Teotan beteiligt. Er ist ermordet worden, und jemand hat versucht, dich umzubringen. Deshalb musst du Archie verklagen. Du musst es tun. Er wird wieder zuschlagen. Verstehst du? Wenn er euch alle umbringt, ist er in Sicherheit. Er wird nicht nur seine Spuren verwischen, er wird den Profit von allem ernten, was ihr geschaffen habt – mit dem Treuhandvermögen hast du ihn gerettet, dem unauffindbaren Treuhandvermögen.«
    »Das glaube ich nicht«, erklärte Vane-Tempest. »So schlau ist Archie Ingram nicht.«
    »Hast du dir keine Sorgen gemacht, als Tommy verschwunden war?«
    »Nein. Ich dachte, der ist auf Sauftour. Mit allem Drum und Dran.« Er verzog das Gesicht. »Und außerdem hatte ich andere Dinge im Kopf. Ich habe kaum noch an Tommy gedacht. Er hing, sagst du? Hat er sich vielleicht erhängt?«
    »Sheriff Shaw rückt keine Einzelheiten heraus, aber es ist in der ganzen Stadt herum, hauptsächlich, weil der Fabrikmanager den Mann entlassen hat, der Tommy gefunden hat. Er sagte, er hätte seine Pflichten vernachlässigt. Und dieser Mann, Dabney Shiflett, hat ununterbrochen gequatscht. Ich weiß nichts Genaueres. Aber Tommy hat sich nicht erhängt. Wirst du jetzt endlich den Sheriff anrufen?«
    »Nein, aber ich werde Ingram anrufen.«
    Sie trat zu ihm und beugte sich hinunter, um ihm in die Augen zu sehen. »Henry, wenn der Mann dir auch nur ein Haar krümmt, bringe ich ihn um.«
    Insgeheim erregt durch ihre Inbrunst, erwiderte er: »Das wird nicht nötig sein. Archie Ingram hat weder die Intelligenz noch den Mumm, um einen Plan auszuhecken, wie du ihn dir vorstellst. Und was Tommys Tod angeht, da würde ich keine voreiligen Schlüsse ziehen. Zwischen seinem Ableben und meinem – hm – Unfall gibt es keinen Zusammenhang.«
    »Beteiligst du mich an Teotan?«
    »Ja. Aber ich muss es mit Blair Bainbridge besprechen -«
    Sie presste wieder die Hände zusammen. »Sofern er nicht auch umgebracht wird!«
    »Beruhige dich, Sarah. Ich brauche die Zustimmung der anderen Teilhaber, und Archie gehört dazu. Was Tommy betrifft, gibt es eine Übereinkunft: Wenn ein Teilhaber stirbt, fällt sein Anteil zu gleichen Teilen an die Überlebenden.«
    »Du kannst doch den Mann, der dich umbringen wollte, nicht um seine Zustimmung bitten!« Ihr Blick war rastlos.
    »Ich kann und muss. Wenn du mir jetzt das Handy bringst, arrangiere ich ein Treffen.«
    Sie gab ihm das

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