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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Sprechmuschel zu. »H. Vane.«
    Archie stand auf und legte sein Ohr an den Hörer. Murphy gesellte sich zu ihnen. Archie stieß sie weg, doch sie ließ sich nicht vertreiben.
    »Blair, ich hätte gern morgen um drei eine Besprechung mit dir und Archie. Passt dir das?«
    »Ja.«
    »Und Arch? Ich weiß, dass er bei dir ist. Er ist am Postamt vorbeigefahren, und man hat gesehen, wie du rausgerannt bist. Ist eben eine kleine Stadt hier.«
    »Er wird da sein.«
    Archie schnappte sich den Hörer. »Ich werde da sein.«
    »Hast du auf mich geschossen?«
    »Nein.«
    »Dachte ich mir.«
    »Wo ist Sarah? Sie wird dich doch nicht mit mir telefonieren lassen, nach allem, was sie rumerzählt.«
    »Sie ist zum Markt gefahren. Bei ihrer Fahrweise dauert das zwei Minuten. Ich dachte, ich rufe an, solange ich die Möglichkeit habe.«
    »Wie willst du für diese Besprechung aus dem Haus kommen? Und wo soll sie stattfinden?«, fragte Blair.
    »Bei dir. Ich kann Auto fahren.«
    »Prima«, sagte Mrs Murphy zu den anderen. »H. Kane kommt morgen um drei zu einer Besprechung hierher.«
    »Dann sind wir bei der Arbeit.« Tucker war enttäuscht.
    »Überlass das mir.« Murphy versuchte noch mehr mitzubekommen.
    »Wenn Sarah erfährt, dass du dich mit mir triffst, ist die Hölle los«, sagte Archie.
    »Sie wird tun, was ich ihr sage. Ich bezahle die Rechnungen, klar?«
    »Klar«, erwiderte Archie mit einem Anflug von Bitterkeit in der Stimme.

 
35
     
    »Wo steckt bloß die Katze?« Harry öffnete die Schranktüren, um sicherzugehen, dass sie die naseweise Mrs Murphy nicht irgendwo eingeschlossen hatte.
    Das Telefon klingelte. Harry vermutete, dass es Miranda oder Susan war, Frühaufsteherinnen wie sie selbst. Manchmal rief Fair an, wenn er von einem Notfall, der ihn die ganze Nacht wach gehalten hatte, nach Hause kam.
    Es war sechs Uhr. Sie war seit einer halben Stunde auf.
    »Morgen, Camper, raus, raus, raus. Ein Lied, zwei drei, der Tag beginnt.«
    Bevor Harry die zweite Strophe vom Stapel lassen konnte, sagte Mrs Hogendobber knapp: »Wieder eine Gewalttat.«
    »Was?«
    »Mrs Woos Geschäft ist abgebrannt. Höchstwahrscheinlich Brandstiftung.«
    »Das ist doch nicht möglich.«
    »Es war in den Nachrichten. Wenn Sie Ihren Fernseher ab und zu mal einschalten würden, dann … Schalten Sie ihn ein. Es ist die Story des Tages auf Kanal 29. Der Laden ist nur noch Schutt und Asche.«
    »Verstanden. Wir sehen uns bei der Arbeit.« Harry legte auf, beugte sich über die Anrichte und schaltete den kleinen Fernsehapparat ein, den sie aus tiefster Seele hasste. Da Fair ihn ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, konnte sie ihn nicht entsorgen.
    »… Höchsttemperatur tagsüber zweiundzwanzig Grad, leichter Wind aus südlicher Richtung, gegen Abend zunehmende Bewölkung, Regenwahrscheinlichkeit nach Mitternacht fünfzig Prozent. Zurück zu Ihnen, Trish.« Der Meteorologe Robert Van Winkle lächelte.
    Die junge Frau blickte ernst in die Kamera: »Unsere Topstory heute Morgen: Die Schneiderei Expert Tailoring Shop hinter dem Rio-Road-Einkaufszentrum ist letzte Nacht bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Geblieben sind nur noch die verkohlten Reste. Hauptmann Johnson sagt -«
    In der Aufzeichnung der vergangenen Nacht sprach der Feuerwehrhauptmann in die Kamera: »Dieser Vorfall wird gründlich untersucht. Wer gegen zwei Uhr morgens etwas Außergewöhnliches gesehen oder gehört hat, der melde sich bitte bei der Feuerwehr.« Er rasselte die Telefonnummer herunter, die zudem auf dem Bildschirm eingeblendet wurde.
    »Glauben Sie, dass es Brandstiftung war?«
    Mit äußerst resignierter Miene antwortete Ted Johnson: »Wir ermitteln in alle Richtungen.« Er wiederholte: »Sollten Sie Hinweise bezüglich dieser Vorkommnisse haben, rufen Sie bitte unsere Hotline an. Sie ist rund um die Uhr besetzt.« Wieder lief die Nummer über den unteren Bildschirmrand.
    »Dann haben Sie keine Anhaltspunkte?«
    »Im Augenblick habe ich keine weiteren Informationen.« Er kehrte der Kamera den Rücken.
    »Was in Teufels Namen geht hier vor?«, rief Harry aus. »Mrs Woo ist der reizendste Mensch im ganzen Bezirk.«
    Murphy sprang hinter dem Sofa hervor, wo sie sich versteckt hatte.
    »Mrs Woos Laden ist abgefackelt worden«, brüllte Pewter.
    »Ich weiß. Ich hab das im Fernsehen gehört.«
    »Wo bist du gewesen?« Harry warf Mrs Murphy einen strengen Blick zu.
    »Hab mich versteckt. Ich muss heute auf der Farm bleiben.« Sie war fest entschlossen, um drei Uhr an der

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