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Die Katzen von Ulthar

Die Katzen von Ulthar

Titel: Die Katzen von Ulthar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H.P. Lovecraft
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der Generäle erhoben sich die Katzen und bildeten eine dichtere Formation, indem sie sich schützend um Carter sammelten und sich auf den weiten Sprung durch das All, zurück auf die Hausdächer unserer Erde und ihres Traumlandes, vorbereiteten. Der alte Feldmarschall riet Carter, sich von den massierten Reihen pelziger Springer sanft und passiv mittragen zu lassen und erklärte ihm, wie er mit den übrigen abspringen und mit ihnen zusammen wieder landen sollte. Er bot ihm auch an, ihn an jedem gewünschten Ort abzusetzen, und Carter entschied sich für die Stadt Dylath−Leen, von wo die schwarze Galeere ausgelaufen war; denn von dort wollte er nach Oriab und dem behauenen Gipfel des Ngranek segeln, und zudem die Leute der Stadt vor weiterem Handel mit den schwarzen Galeeren warnen, falls es überhaupt möglich sein sollte, diese Geschäfte taktvoll und besonnen abzubrechen. Dann sprangen auf ein Signal hin alle Katzen, den Freund in ihrer Mitte sicher geborgen, los; während in einer schwarzen Höhle auf einem ruchlosen Gipfel der Mondberge das kriechende Chaos Nyarlathotep immer noch vergeblich wartete.
    Der Sprung der Katzen durch das All verlief sehr rasch; und da ihn seine Gefährten umgaben, sah Carter diesmal die riesigen schwarzen Unförmlichkeiten nicht, die in dem Abgrund lauem und torkeln und zappeln.
    Ehe er noch ganz begriff, was geschehen war, befand er sich wieder in seinem vertrauten Zimmer im Gasthof zu Dylath−Leen, und die heimlichen, freundlichen Katzen ergossen sich in Strömen aus dem Fenster. Der alte Anführer aus Ulthar ging als letzter, und als ihm Carter die Pfote drückte, meinte er, er könne mit dem Hahnenschrei wieder zu Hause sein. Als die Morgendämmerung anbrach, begab Carter sich nach unten und erfuhr, daß seit seiner Gefangennahme und seinem Verschwinden eine Woche verstrichen war.
    Es galt also noch beinahe zwei Wochen auf das Schiff nach Oriab zu warten, und in dieser Zeit sagte Carter gegen die schwarzen Galeeren und ihre fürchterlichen Reisen was er nur konnte. Die meisten Bürger glaubten ihm; und doch schätzten die Juweliere große Rubine so sehr, daß keiner von ihnen endgültig versprechen wollte, den Handel mit den breitmundigen Kaufleuten einzustellen. Sollte Dylath−Leen jemals ein Übel aus solchem Handel erwachsen, wird er keine Schuld daran tragen.
    Nach einer Woche etwa passierte das ersehnte Schiff den schwarzen Wall und den hohen Leuchtturm, und Carter sah erleichtert, daß es ein Boot mit gesunder Besatzung, bemalten Flanken, gelben Lateinsegeln und einem grauhaarigen, in seidene Roben gehüllten Kapitän war. Als Fracht führte es das duftende Harz aus Oriabs verborgenen Hainen"die delikaten Töpferwaren, die die Künstler von Baharna gebrannt hatten und die seltsamen kleinen Figuren, die aus der alten Lava des Ngranek gemeißelt waren. Sie bekamen dafür Wolle aus Ulthar, schillernde Stoffe aus Hatheg und das Elfenbein, das die schwarzen Menschen in Parg jenseits des Flusses schnitzten. Carter vereinbarte mit dem Kapitän eine Passage nach Baharna, und man unterrichtete ihn davon, daß die Reise zehn Tage dauern würde. Und während der Woche, die er wartete, sprach er viel mit 28
    diesem Kapitän über den Ngranek und erfuhr, daß nur sehr wenige das dort in den Fels gehauene Gesicht gesehen hätten; die meisten Reisenden gäben sich damit zufrieden, den Legenden der alten Leute, der Lavasammler und der Steinbildner in Baharna zu lauschen und behaupteten dann später in ihrer weitentfernten Heimat, sie hätten es mit eigenen Augen geschaut. Der Kapitän war sich nicht einmal sicher, ob überhaupt irgendein jetzt Lebender das steinerne Gesicht erblickt hatte, denn diese Seite des Ngranek sei sehr schwer zugänglich, kahl und finster, und außerdem gäbe es Gerüchte über gipfelnahe Höhlen, worin die Dunkel−Dürren hausten. Doch beschreiben wollte der Kapitän das mögliche Aussehen eines Dunkel−Dürren nicht, denn von diesem Geschmeiß wisse man, daß es ganz hartnäckig die Träume jener verfolge, die zu oft daran dachten. Dann fragte Carter den Kapitän nach dem unbekannten Kadath in der kalten Öde und nach der wunderbaren Stadt im Sonnenuntergang, aber hierüber wußte der gute Mann wirklich nichts zu berichten.
    Eines Frühmorgens segelte Carter mit Wechsel der Flut aus dem Hafen von Dylath−Leen und beobachtete die ersten Strahlen des Sonnenaufgangs auf den dünnen, kantigen Türmen jener dunklen Basaltstadt. Zwei Tage segelten sie ostwärts

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