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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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gerichtet. Sie spürte die tödliche Hitze, die von den Strahlenwaffen ausging.
    »Hände hoch!«, herrschte sie ein Skria mit getigertem Fell an. »Und keine Bewegung!«
    Das hatten wir doch heute schon einmal. Endriel konnte sich nicht dagegen wehren – sie begann zu lachen. »Hättet ihr nicht ein paar Minuten früher auftauchen können? Da hätte ich euch echt gebraucht!«
    Nelen fand ihr Kichern äußerst bedenklich.
    »Ich habe gesagt: HÄNDE HOCH !«, brüllte der Skria. Zwei seiner Kameraden kümmerten sich bereits um den bewusstlosen Draxyll.
    Endriel tat wie ihr geheißen, Nelen ebenfalls. »Ich nehme alles zurück«, sagte Endriel zu ihrer Freundin, bevor sie abgeführt wurde. »Heute ist ein richtiger Scheißtag!«
    Keru kam zu spät. Er konnte nur noch mitansehen, wie Endriel mit schweißnasser Kleidung und wirrem Haar aus einer Seitengasse geholt wurde. Von mehreren Friedenswächtern begleitet und in Ketten. Ihre Yadi-Freundin wurde in einen zusammenklappbaren Käfig gesperrt. Sie protestierte piepsend gegen die Behandlung.
    »Ich kenne den Kerl gar nicht!«, erklärte Endriel den Weißmänteln. »Ich bin da völlig unerwartet reingestolpert!«
    »Ruhe!«, fuhr einer von Kerus Artgenossen sie an, worauf sie erschrocken zurückwich. Und zu der gaffenden Menge brüllte er: »Hier gibt es nichts zu sehen! Gehen Sie weiter! Die Situation ist unter Kontrolle!«
    Keru beobachtete, wie sich die Menge auflöste und jeder wieder seinen eigenen Geschäften nachging. Wut und Frustration stürzten auf ihn ein.
    Er hatte die Jagd verloren.

3. Zeit zum Nachdenken
    »Jeder baut sich sein eigenes Gefängnis.«
    – Sprichwort
    »Ich hätte heute einfach nicht aufstehen sollen ...« Endriel lehnte den Kopf gegen die Zellenwand. Die Pritsche unter ihrem Hintern war hart wie Stein. »Scheiß auf die Artefakte, scheiß auf Chasu und seine Mietsklaven. Wir hätten in Xarul bleiben sollen. Wir hätten dort ausschlafen und uns ein ausgedehntes Frühstück genehmigen sollen. Anschließend hätten wir ins Badehaus gehen oder sonst was tun können. Das hätten wir tun sollen, anstatt hierher zu kommen!«
    Sie hob ihren Blick. Nelen baumelte ihr gegenüber wie eine Fledermaus kopfüber von einer Metallstange, die durch eine winzige Kette mit ihrem Bein verbunden war. Die kleine Yadi seufzte. »Na ja, wenigstens brauchen wir uns keine Gedanken mehr um Chasu zu machen.«
    Endriels Schultern sanken herab. Sie blickte zu dem Kraftfeld, das wie eine Barriere aus purpurnem Licht ihre fensterlose Zelle abschirmte. Nicht einmal ein Geist würde da durchkommen, und der Versuch, an dem Feld herumzufingern, wurde mit einem Stromschlag bestraft. Die Lüftungsschächte waren dünne Rohre, durch die sich nicht einmal Nelen zwängen könnte. Es gab kein Entkommen.
    Zu Endriels und Nelens Unglück konnte das Kraftfeld keine Geräusche abschirmen: in der Zelle gegenüber lag eine verwahrloste Menschenfrau, die wie ein Holzfäller schnarchte, während der Kraftfeldgenerator im Einklang mit der einzigen Lichtkugel nervenzerfetzend brummte.
    Endriel schloss die Augen, um all das vergessen zu können. Zwecklos. So oder so, wir werden erst einmal viel Zeit zum Nachdenken haben ...
    Nach der Festnahme hatten sie geschlagene sechs Stunden auf die Anhörung durch den Richterrat warten müssen. Die Anklage lautete auf Ruhestörung und das Urteil, nur wenige Minuten später ausgesprochen, einen Monat Haft, sowohl für Endriel, als auch für Nelen. Yadi waren wie alle anderen Rassen mit sechzehn Jahren strafmündig.
    Endriel hatte sich über das hohe Strafmaß beschwert. Niemand wurde einen Monat lang wegen einer solchen Lappalie eingesperrt! Aber der Sprecher des Richterrates hatte grinsend auf die Länge ihres Vorstrafenregisters hingewiesen. »Vielleicht wird es Ihnen beiden diesmal eine Lehre sein, Bürgerin Naguun.«
    Er ließ keinen weiteren Einspruch gelten. Die Kaution wurde in einer Höhe von zweitausend Gonn festgesetzt. Es hätte genausogut eine Billiarde sein können. Der Verdacht auf böswillige Körperverletzung wurde noch untersucht.
    Die Weißmäntel beschlagnahmten ihr Gepäck und ihre Sachen aus dem Hotel. Endriel war heilfroh, dass sie das kleine Sonnenauge bei ihrer Rückkehr nach Teriam in einem Schließfach verstaut hatte. Hätten die Weißmäntel das Artefakt gefunden, hätte sie das Tageslicht nie wiedergesehen.
    Nun waren sie hier, tief unter dem örtlichen Hauptquartier der Weißmäntel, eingesperrt für dreißig Tage. Und sie

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