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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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worden, durch den letzten Krieg gegen die Schattenkaiser. Unbewusst legte sich seine Hand um den Griff des Sakedo-Schwerts an seinem Gürtel. »Wie sieht diese Bedrohung aus, Exzellenz? Und was kann ich dagegen unternehmen?«
    Die Maske des Gouverneurs verblasste, löste sich auf. An ihre Stelle trat das geisterhaft durchscheinende Gesicht eines jungen Menschen, kaum älter als zwanzig Jahre. Sein Haar war dunkelblond, er besaß eine hohe Stirn und ein schmales, hübsches Gesicht. Unter dunklen Brauen lagen verblüffend grüne Augen, die Telios ernst ansahen. » Finden Sie diese Kreatur. «
    Ich kenne dieses Gesicht , dachte Telios. Ich habe es erst kürzlich gesehen, nur wo? Natürlich: Die Zeichnung, die aufgrund Endriels Beschreibungen angefertigt worden war! Das Bild des geheimnisvollen jungen Mannes, den sie vor dem rasenden Draxyll gerettet hatte und der genau wie sein Peiniger verschwunden war.
    Nach ein paar Sekunden löste sich die Erscheinung in Nebel auf. Die Metallmaske nahm wieder ihren Platz ein. Der Nebel verwandelte sich erneut in Flüssigkeit.
    »Das ist die Bedrohung, Exzellenz?«, fragte Telios. »Dieser Junge?«
    Die Augen der Maske blieben undurchdringlich schwarz. » Er muss gefunden werden. Unverzüglich. «
    Telios nickte. »Er ist heute bereits gesehen worden, Exzellenz. Hier, in Teriam.« Da der Gouverneur in keiner erkennbaren Weise reagierte, fuhr er fort: »Es ist durchaus wahrscheinlich, dass er sich noch in der Stadt befindet. Sollte das der Fall sein, werden meine Leute ihn bald gefunden haben. Und sobald das geschehen ist ...«
    » Bringen Sie ihn zu Uns .« Für einen Augenblick verschwand die Maske hinter einem Nebelschleier, sodass nur die tiefschwarzen Augen und die rotleuchtenden Runen zu sehen waren. » Unverzüglich .«
    »Ich habe verstanden, Exzellenz. Aber wenn mir die Frage gestattet ist: Was kann ein einzelner Mensch dem Großen Frieden anhaben?«
    » Die größten Flammen entstehen aus dem kleinsten Funken. Finden Sie ihn, Admiral. Bringen Sie ihn zu Uns, und es wird keine Gefahr mehr geben .«
    »Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Exzellenz, aber ...« Telios zögerte, seine Zweifel zur Sprache zu bringen: »Trotzdem begreife ich nicht ganz, warum dieser Auftrag allein mir anvertraut wird. Wenn ich mich mit den anderen Admirälen in Verbindung setzen könnte, würden die Chancen, den Jungen zu finden ...«
    » Nein .«
    »Bei allem nötigen Respekt, Exzellenz, wenn er so gefährlich ist, wie Sie sagen, warum ...«
    » Wir wissen seit geraumer Zeit, dass ein alter Feind wieder aufgetaucht ist und sich in unseren Reihen ausbreitet wie eine Krankheit. Unser Vertrauen in die anderen vier Admiräle ist geschwächt .«
    »Ein alter Feind?« Als Telios begriff, fuhr ihm der Schrecken durch Mark und Bein. »Der Kult!«
    » Ja. «
    »Aber wir haben alle Anhänger der Schattenkaiser vor dreihundert Jahren eliminiert! Der Kult ist tot!«
    » Solange der Gedanke weiterlebt, kann es keinen endgültigen Tod geben. Der Feind ist da, und er könnte sich das Wissen um diese neue Bedrohung zu Nutze machen. Das muss um jeden Preis verhindert werden. «
    Telios nickte eifrig. »Natürlich, Exzellenz.«
    » Gehen Sie nun. Finden Sie die bewusste Kreatur und tun Sie, was nötig ist, zu verhindern, dass sie das Feuer entfacht. Sie erhalten alle Vollmachten. Aber was Wir Ihnen anvertraut haben, darf nicht nach außen dringen. «
    »Das wird es nicht, Exzellenz, das schwöre ich. Ich werde Sie persönlich über die Fortschritte der Suche in Kenntnis setzen.« Telios knallte die Hacken zusammen und salutierte. Die Maske in der Kristallsäule verblasste wieder, wie ein Gespenst im Morgengrauen; Syl Ra Van zog sich in seine eigene, fremdartige Welt zurück. Die Audienz war beendet. Alles war gesagt, was gesagt werden musste.
    Nun, vielleicht doch nicht ganz alles ...
    Als Telios das Audienzzimmer verließ und zurück zum Nexus marschierte, wurde ihm seine Verwirrung bewusst. Die Anweisungen des Gouverneurs waren eher ein Orakel als klare Befehle. Nach wie vor konnte er nicht nachvollziehen, was ein einzelner Mensch gegen die vereinten Streitkräfte des Ordens unternehmen konnte. Wie konnte ein einzelnes Individuum den Großen Frieden bedrohen?
    Also gibt es einen neuen Schattenkaiser . In den letzten Jahren waren einige Gerüchte im Umlauf gewesen – sehr besorgniserregende Gerüchte –, dass der Kult wieder aus dem Grab auferstanden war. Zumindest hatte er nun Gewissheit.
    In beinahe tausend

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