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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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können messen, wo Sie wollen, er hat immer den gleichen Durchmesser.«
    »Interessant.«
    Schließlich kamen die beiden Isländer zusammen, um ihre Kompasswerte zu vergleichen, und nachdem sie sich ein oder zwei Minuten auf Isländisch ausgetauscht hatten, marschierten sie zur Mitte des Plateaus. John und Philippa folgten ihnen.
    »Ziemlich genau in der Mitte des Plateaus«, erklärte Axel, »befindet sich eine Fläche von etwa drei Metern Durchmesser, die vom Rand her gesehen ungefähr neunzig Zentimeter abfällt. Mit bloßem Auge ist das kaum zu erkennen. Aber mit einem Kompass völlig offensichtlich.«
    John ging in die Hocke und sah sich um. »Das Gras hier ist anders«, sagte er. »Es ist nicht annähernd so grob wie das am Rand. Hier muss ein neues Rasenstück eingesetzt worden sein.«
    Axel kniete sich neben ihn und begann, die Senke auf allen vieren zu umrunden. Dabei hielt er gelegentlich inne und steckte hier und da einen Finger in kleine Löcher im Boden.
    »Die sehen aus wie die Löcher von Zeltstangen«, sagte er. »Als hätte man die Senke mit einer Art Baldachin oder Zelt vor Wind und Wetter geschützt.«
    »Für eine archäologische Ausgrabung möglicherweise«, ergänzte der Professor.
    »Vergesst nicht, was Nimrod über Sprengfallen gesagt hat.«
    Philippas Stimme hatte plötzlich einen dringlichen Ton angenommen. »Bitte seid vorsichtig. Ihr alle.«
    Wie zur Bestätigung zog Axel eine alte, kaputte Zeltstange aus dem Boden und winkte den anderen damit zu.
    John ging fort, um die Schaufeln zu holen, die sie aus Afghanistan mitgebracht hatten, und fing an zu graben. Die anderen taten es ihm nach. Es war harte Arbeit, weil der Boden teilweise gefroren war, doch nach zwanzig oder dreißig Minuten hatten sieeine große grüne Abdeckplane aus gummibeschichtetem Leinen freigelegt.
    »Ich kann nur raten«, sagte John. »Aber ich glaube nicht, dass die Mongolen schon mit Gummi vertraut waren, oder wie seht ihr das?«
    »Damit hat man ein Loch abgedeckt.« Der Professor schlug mit der flachen Hand auf die Lkw-Plane. »Seht ihr? Unter diesem Teil hier befindet sich Erde, aber unter diesem hier ist gar nichts.«
    Axel zog ein Taschenmesser aus seiner Hosentasche und fing an, die Plane aufzuschneiden. Darunter verbarg sich ein dunkles Loch, aus dem abgestandene, feuchte Kaltluft aufstieg. Er schwang die Beine über den Rand des Lochs und hob den Kopf.
    »Holst du mir bitte eine von den Taschenlampen, John? Die nehmen wir mit in die Grabstätte.«
    John holte die Lampe und leuchtete damit in die Öffnung, während Axel hineinkletterte. Dieser hielt sich noch einen Augenblick am Rand fest, ehe er losließ und verschwand.
    »Hier drinnen ist eine Art Plattform!«, rief der Isländer.
    »Bitte sei vorsichtig«, bekniete ihn Philippa. »Es sieht nicht gefährlich aus, finde ich. Auch wenn ich nicht glaube, dass die Konstruktion sonderlich neu ist.«
    Sie hörten ihn in seinen schweren ledernen Nagelschuhen über die Plattform gehen.
    »Die Plattform ist mit einem komplizierten System aus Holzleitern verbunden, die tief nach unten führen. Es erinnert ein bisschen an die unendliche Treppe von M.   C.   Escher. Anscheinend hat man das Loch, durch das ich gerade geklettert bin, in ein gewölbtes Lederdach geschnitten. Ein ziemlich dickes Lederdach, würde ich sagen, mit Holzbalken, die man mit Lederstreifen zusammengebundenhat. Erinnert ein bisschen an das Gerüst der Lederzelte, die die mongolischen Nomaden verwenden.«
    Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Unglaublich gut gemacht, wirklich. Extrem haltbar. Und   … «
    »Ich glaube, man nennt sie Jurten«, sagte der Professor.
    Axel hielt hörbar die Luft an.
    »Was ist?«, fragte Philippa.
    »Wenn das eine Jurte ist, ist es die größte, die ich je gesehen habe«, sagte Axel. »Sie muss fast fünfzig Meter Durchmesser haben. Und fast ebenso weit in die Tiefe reichen.«
    »Warte«, sagte John, »wir kommen runter.«
    John und Philippa stiegen zu Axel hinab. John ging als Erster und half dann seiner Schwester, über den Rand zu klettern.
    Er seufzte genervt, als er sah, dass sie Moby mitgenommen hatte.
    »Musst du diese blöde Ente überallhin mitschleppen?«
    »Sie tut dir doch nichts«, sagte Philippa.
    Sie landeten auf einem soliden Holzgerüst, das sich weit in die Dunkelheit erstreckte. Es gab eine Art Handlauf, und als John vorsichtig darüberspähte, sah er, dass sich ihre Plattform etwa dreißig Meter über dem Boden befand. Und dass das

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