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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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Schnüffeln wir ein bisschen herum. Ichdenke, wir sollten unter Deck schleichen und nach Rashleigh Khan Ausschau halten. Folge mir.«
    »Und wie soll ich das machen? Dir folgen?«
    »Ach ja, ich vergaß. Weißt du was? Ich werde summen. Ja, genau. Folge einfach meinem Summen.«
    »Und wenn dich jemand hört? Ich dachte, du machst dir Sorgen, dass uns ein armer Irdischer für Geister halten könnte.«
    »Das ist ihr Problem. Jetzt, wo ich hier bin und die Größe dieses Schiffes sehe, wird mir klar, dass ich zu müde bin, um mich um die Gefühle von Leuten zu sorgen, die für Mr   Khan arbeiten.«
    »Was willst du summen?«
    »Das ist eine ausgezeichnete Frage, John. Mal sehen. Es sollte etwas Passendes sein, finde ich. Ja, genau. Wie wäre es mit: ›Coming Through the Rye‹?«
    »Das kenne ich nicht.«
    »Natürlich kennst du es. Du weißt es nur nicht.«
    Sie schwebten die blank polierten Holzstufen hinab in den Speisesaal. John folgte Nimrod, der »Coming Through the Rye« summte, das er tatsächlich wiedererkannte. Einige Male glitten sie in den engen Fluren und Gängen dicht an adrett uniformierten Besatzungsmitgliedern der
Schadenfreude
vorbei, die sich, wenn sie Nimrods Summen hörten, nervös umsahen, um herauszufinden, woher es kam.
    Kurz darauf hielt Nimrod in einem edel möblierten Arbeitszimmer abrupt an, und John glitt mitten durch den Geist seines Onkels hindurch. Für einen kurzen Moment empfand er dessen große Sorge um die Welt und auch ein wenig von der Müdigkeit, von der Nimrod gesprochen hatte: Ihm stockte der Atem, als er spürte, wie sehr dies alles auf den Schultern seines Onkels lastete.
    Das Arbeitszimmer war das reinste Museum und mit diversenmongolischen Schätzen dekoriert, die in Glasvitrinen präsentiert wurden und offensichtlich aus dem Grab Dschingis Khans gestohlen worden waren: ein goldener Brustharnisch, ein Schild, ein goldener Helm, mehrere mongolische Schwerter und eine Sammlung unbezahlbarer Gemälde aus der Mogul-Epoche. Ein kleiner Mann saß in einem dicken Ledersessel hinter einem großen, maßgefertigten Schreibtisch, auf dem eine ganze Batterie Telefone aufgereiht war. Er sah aus wie ein Europäer, trug aber einen asiatisch wirkenden Kinnbart. Außerdem steckte er in schokoladenbraunen Pyjamahosen, die das Monogramm RK trugen.
    »Ich glaube, das ist unser Mann«, wisperte Nimrod, als der Mann aufstand und sich neben einen Safe kniete, aus dem er ein antik aussehendes Kästchen holte. Das Kästchen war mit Intarsien verziert, die einen Vulkanausbruch darstellten, und sah chinesisch aus.
    »Die Hotaniya-Kristalle«, flüsterte John. »Das müssen sie sein.«
    Der Mann hielt kurz inne und sah sich um, als hätte er etwas gehört; doch dann schüttelte er den Kopf, schloss den Safe und verließ das Zimmer.
    »Komm mit«, wisperte Nimrod. »Wir folgen ihm.«
    John und Nimrod folgten Rashleigh Khan ins Herz des Schiffs, wo sich eine Art Kontrollraum mit einem großen Indoor-Schwimmbecken befand. Doch der Pool war nicht zum Schwimmen gedacht. In seinem leuchtend blauen Wasser trieb ein kleines U-Boot . In unsichtbarer Begleitung von John und Nimrod kletterte Khan hinein. Minuten später schloss ein Mitglied der U-Boot -Besatzung die Außenluke, und so abgeschottet begannen sie zu sinken.
    Es war eine kurze, nicht mehr als fünfminütige Reise zum Meeresboden, wo das Mini- U-Boot an ein anderes Gefährt andockte. Als die Außenluke dieses Mal aufging, machten die beiden Dschinn eine erstaunliche Entdeckung.
    Direkt unter der
Schadenfreude
war eine tauchfähige Bohrplattform auf dem Meeresgrund verankert, die mit einem kugelförmigen Sichtfenster, einer kleinen Besatzung, einem Fitnessraum und einer Funkstation ausgestattet war. Mehrere lange Kabel verbanden die Plattform mit dem Schiffsrumpf, was Johns Meinung nach erklärte, warum sich die
Schadenfreude
an ihrem Ankerplatz nicht bewegte.
    Rashleigh Khan begrüßte die Männer an Bord der Bohranlage mit freundlichem Schweigen und schritt durch ein paar Doppeltüren, die sich automatisch öffneten und wieder schlossen, allerdings nicht, ehe John und Nimrod ihm abermals gefolgt waren. Als sie spürten, wie sie langsam zur lederbekleideten Decke hinaufdrifteten, begriffen die beiden Dschinn, dass sie sich in einem Aufzug befanden und diesmal mit beträchtlicher Geschwindigkeit in ein von der Bohranlage geschaffenes Bohrloch einfuhren.
    Ihre Fahrt nach unten dauerte fast eine Viertelstunde, nach deren Ablauf John ausgesprochen übel

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