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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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war. Hätte er einen Magen gehabt, hätte er sich wahrscheinlich übergeben müssen, überlegte er, aber erst, als der Aufzug sich nicht mehr bewegte und sie in einer kleinen und sehr warmen Höhle landeten, wurde ihm klar, dass er unter Klaustrophobie litt.
    Abgesehen von Rashleigh Khan befand sich nur eine weitere Person in der schwach beleuchteten Höhle: eine kleine hellhaarige Frau mit einer Brille auf der spitzen Nase. Sie trug einen weißen Kittel und hielt ein Klemmbrett in der Hand, und demNamensschild zufolge, das auf ihrer Brusttasche befestigt war, hieß sie Dr.   Björk Stürlüson.
    Das war nicht gerade ein weitverbreiteter Name, daher fragte sich John, ob sie vielleicht mit dem Professor verwandt war.
    Im Boden der Höhle war eine metallene Luke eingelassen, genau wie jene am U-Boot , und sowie Khan bei ihr eintraf, streifte sich die Frau im weißen Kittel ein Paar dicke lederne Schutzhandschuhe über und begann, die Luke mithilfe eines Drehrads zu öffnen.
    Sobald der Deckel aufging, drang eine Woge ungeheurer Hitze in die unterseeische Höhle. Ohne sich von der Temperatur abschrecken zu lassen, setzte Khan eine Schutzbrille auf, kniete sich neben die Lukenöffnung und klappte vorsichtig das goldene Intarsienkästchen auf, das er von der Oberfläche mitgebracht hatte. In seinem Innern befand sich allem Anschein nach eine Handvoll kleiner, ungeschliffener gelber Diamanten.
    John fand, dass die Steine ohne Weiteres von einem Meteoriten hätten stammen können, denn sie verfügten über eine besondere Leuchtkraft und einen Glanz, den kein von dieser Erde stammender Diamant aufwies.
    John spähte in die Luke und gewahrte am Ende eines tiefen Bohrlochs einen grellen Lichtpunkt, der einer winzigen Sonne ähnelte, und erst nach ein oder zwei Sekunden wurde ihm klar, dass er in die geschmolzenen Eingeweide der Erde selbst blickte.
    »Dann wollen wir uns mit Mr   Khan ein bisschen amüsieren«, flüsterte Nimrod.
    »Ja, gern«, flüsterte John zurück.
    »Haben Sie etwas gesagt, Mr   Khan?«, fragte Dr.   Stürlüson.
    »Nein.«
    »Ich dachte.«
    Khan holte einen der Kristalle aus dem goldenen Kästchen und hielt ihn kurz ins Licht. Er wollte ihn gerade in das Bohrloch werfen, als die Luke mit einem lauten Knall zufiel.
    »Nein, Mr   Khan«, sagte die Frau im weißen Kittel, allerdings nicht mit einer Frauenstimme. Sie gehörte Nimrod, und sobald John sie vernahm, wusste er, dass sein Onkel von Dr.   Stürlüsons Körper Besitz ergriffen hatte. »Dieses schreckliche Unterfangen hat jetzt ein Ende.«
    Stirnrunzelnd erhob sich Rashleigh Khan.
    »Was, um alles in der Welt, ist mit Ihnen los, Björk?«, sagte er. »Und warum in drei Teufels Namen sprechen Sie plötzlich mit diesem lächerlichen britischen Akzent?«
    John hätte fast gelacht, denn Mr   Khans eigene Stimme – ein dünnes, kraftloses Gelispel mit dem unverkennbaren kräftigen Beigeschmack des amerikanischen Südens – klang, als wäre sie einem Zeichentrickfilm entsprungen, und erinnerte ihn stark an den tranigen kleinen Hund Drops.
    »Nun? Ich warte. Erklären Sie sich.«
    »Ich fürchte, das würde im Moment zu lange dauern«, sagte Dr.   Stürlüson/​Nimrod. »Sagen wir einfach, ich hatte einen kompletten Gesinnungswandel in Bezug auf das, was wir hier tun.«
    »Hören Sie, Doktor«, sagte Khan, »falls das ein raffinierter Plan sein sollte, um mich zu überreden, Ihnen mehr zu bezahlen, dann wird nichts daraus. Wenn man bedenkt, dass Sie nichts weiter tun müssen, als den Magmapegel und die Temperatur im Schacht im Auge zu behalten, dann bezahle ich Sie jetzt schon mehr als anständig, finde ich.«
    »Verglichen mit den Milliarden, die Ihnen dieses verbrecherische Unternehmen einbringt«, sagte Dr.   Stürlüson/​Nimrod, »ist das ein Klacks.«
    »Es geht also
doch
um Geld.« Khan lächelte. »Dachte ich mir´s doch. Wo ich im Spiel bin, geht es immer um Geld. Manchmal kommt es mir vor, als wäre ich mein Leben lang immer drei Schritte hinter meinem Reichtum hergelaufen.«
    »Hören Sie auf. Ich bekomme noch Mitleid mit Ihnen«, sagte Dr.   Stürlüson/​Nimrod. »Wenn Sie so weitermachen, muss ich meine Geige herausholen und die ›Schicksalsmelodie‹ spielen.«
    »Wie unhöflich von Ihnen. Also gut, lassen Sie uns verhandeln. Ich bin nicht unvernünftig, nur unverschämt reich. Aber stellen Sie diesen schnulzig strengen englischen Tonfall ab, ja? Vielleicht schulde ich Ihnen wirklich mehr als die Summe, die wir vereinbart

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