Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
Vom Netzwerk:
er John dankbar die Hand.
    »Es gibt etwas, das Sie für mich tun können«, sagte John und zog seine Hand zurück. Er mochte es nicht, wenn jemand ihm die Hand küsste, schon gar nicht ein erwachsener Mann. »Ichwäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Sache keinem gegenüber erwähnen würden. Mein Onkel Nimrod reagiert womöglich ein bisschen steif, wenn er hört, was ich getan habe. Er ist Engländer, wissen Sie.«
    »Jawohl. Ich verstehe vollkommen. Du musst mir nichts weiter erklären. Ich habe einmal für ein jüngeres Mitglied des britischen Königshauses gearbeitet. Steifer geht’s nicht, kann ich dir versichern. Diese Leute können Eier mit einem Blick zu Eischnee schlagen.«
    »Ja. Das trifft den Nagel auf den Kopf.«
    Bo nahm Johns Hand, und dieser beschloss, sich lieber schlafen zu legen, ehe der ungarische Butler auf die Idee kam, ihm noch einmal die Hand zu küssen. Der Abend war doch nicht ganz vergeudet gewesen. Er hatte zwar nichts über Mr   Rakshasas in Erfahrung bringen können, aber immerhin hatte er Grace gerettet.
    Als er die Treppe hinaufstieg, sah John, dass Philippa und sein Onkel in der Bibliothek immer noch Dschinnverso spielten. Es hatte den Anschein, als sollte es die ganze Nacht so weitergehen.
Das
war wirklich Zeitverschwendung, fand John. Ebenso sinnlos vergeudet wie auf einem College-Footballfeld.

M anco C ápac

    Als John am nächsten Morgen in den Frühstücksraum hinunterkam, fand er dort Onkel Nimrod und Mr   Vodyannoy vor, die noch die Kleidung vom Vortag trugen und vorwurfsvolle Mienen machten.
    »Anscheinend hat sich heute Nacht ein Vorfall ereignet«, sagte Nimrod taktvoll.
    John ballte die Faust und verfluchte Bo, der den Mund aufgemacht haben musste. Nein, das war unfair. Bo war nicht der Typ, der andere verpfiff. Nicht einmal, wenn sein Herr ein mächtiger Dschinn war. Seine verrückte Schwester Grace musste irgendetwas fallen gelassen haben. John biss sich auf die Unterlippe und hoffte, sich irgendwie herausmogeln zu können.
    »Ach, wirklich? Was denn für ein Vorfall?«
    »Wie es aussieht, wurde im Peabody-Museum eingebrochen «, erklärte Nimrod.
    John stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und versuchte ein Grinsen zu verbergen, während er sich ein großes Stück Steak nahm.
    »Ein gewaltsamer Einbruch der seltsamsten Art«, fuhr Nimrod fort. »Die Eingangstür des Museums wurde von einemgroßen Objekt niedergewalzt und eine ganze Reihe wertvoller Artefakte durch die Gegend geworfen.«
    »Ich verstehe nicht, was das mit mir zu tun hat«, sagte John.
    »Du warst gestern Nachmittag zwei Stunden lang dort, nicht wahr?«, erkundigte sich Nimrod.
    »Sicher«, sagte John. »Und es war stinklangweilig. Ich hab garantiert nichts mitgehen lassen, falls du das damit andeuten wolltest.«
    »Lass mich zuerst erzählen, was genau passiert ist«, sagte Nimrod. »Dann wirst du verstehen, warum ich dich darauf anspreche, John. Du hast den Torosaurus vor der Eingangstür gesehen?«
    »Ja. Er war cool.«
    »Diesen Torosaurus?« Nimrod gab John ein Foto von dem bronzenen Dinosaurier auf dem Granitsockel vor dem Peabody-Museum.
    »Ja.«
    »Vielleicht interessiert es dich, zu erfahren, dass der Torosaurus jetzt so aussieht.« Er reichte John ein zweites Foto.
    Achselzuckend sagte John: »Ich verstehe nicht   …«
    »Er steht verkehrt herum auf dem Sockel«, sagte Nimrod. »Er schaut jetzt zum Museum hin anstatt von ihm fort.«
    John blieb der Mund offen stehen.
    »Das ist das Problem, John. Die Bronzestatue wiegt mehrere Tonnen, genau wie ein echter Torosaurus. Das hier geht also weit über einen normalen Schülerstreich hinaus. Mit anderen Worten, es ist kaum vorstellbar, wie jemand das geschafft habenkann, ohne einen riesigen Kran zu benutzen – was recht unwahrscheinlich ist. Also gibt es nur einen Schluss: Jemand muss mit Dschinnkraft dafür gesorgt haben, dass der Torosaurus von seinem Sockel kletterte und die Eingangstür mit seinem Horn einstieß. Warum, ist mir nicht ganz klar. Keiner, der eine solche Meisterleistung fertigbringt, hätte es nötig gehabt, mit seiner Tat Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Mr   Vodyannoy hob entschuldigend die Schultern. »Die Polizei steht natürlich vor einem Rätsel. Aber auf dem Horn der Statue haben sie Rückstände von der Eingangstür gefunden.«
    »Mr   Groanin hat mir erzählt, dass du von der Statue am meisten beeindruckt warst«, sagte Nimrod. »Und dass du dir sogar ausgemalt hast, was passieren könnte, wenn sie zum Leben erwachen

Weitere Kostenlose Bücher