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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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tödlich.«
    Miesito zündete eine Zigarette an und hielt sie dicht an denkleinen Frosch, der, um der Hitze und dem Zigarettenrauch zu entgehen, ins Gebüsch hüpfte.
    »Teufel auch.« Groanin sah besorgt auf Mr   Vodyannoy. »Ist er tot?«
    »Er ist nicht tot«, sagte Philippa. »Sehr krank wahrscheinlich, aber nicht tot.« Sie beugte sich über ihn, um zu hören, was er sagte.
    Mr   Vodyannoy flüsterte etwas mit geschlossenen Augen.
    »Nicht anfassen, Miss«, sagte Miesito. »Besser nicht. Vielleicht ist noch Froschgift auf Haut von Mr   Vodyannoy. Lieber warten, bis Gift von Regen abgewaschen.« Miesito knöpfte dem Dschinn das Hemd auf, damit der Regen auf seine nackte Haut prasseln konnte.
    Mr   Vodyannoy erschauerte sichtbar.
    »Hat mächtig hohes Fieber«, stellte Miesito fest. »Ein Mensch jetzt wäre tot. Aber er ist Dschinn und vielleicht er überlebt. Aber er braucht Medizin.«
    Vorsichtig beugte sich Philippa über den Kranken.
    »Mr   Vodyannoy«, sagte sie. »Sie wurden vergiftet. Von einem Pfeilgiftfrosch. Einem gelben.«
    »
Phyllobates terribilis
«, murmelte er im Delirium. »Schrecklicher Frosch. Batrachotoxin. Tödlich für Menschen und fast tödlich für Dschinn. Ich muss   … muss zurück in meine Lampe. Mich erholen. Aufwärmen. Mir ist sehr kalt. Bin sehr krank. Kann nur überleben, wenn ich in meiner Lampe bin und warm werde. Hörst du? Such meine Lampe, Kind, und bring sie schnell zu mir. Leg sie mir in die Hände. Oder ich sterbe binnen einer Stunde. Hörst du?«
    Philippa sah Miesito an. »Wir müssen seine Lampe finden«, sagte sie.
    Miesito leerte bereits Mr   Vodyannoys Rucksack auf den durchnässten Boden. Sekunden später hielt er eine schwarze Fabergé-Flasche mit filigranen Verzierungen aus echtem Gold in der Hand. Hastig gab er sie Philippa, die schnell den zepterartigen Stöpsel entfernte und Mr   Vodyannoy die Flasche in die zitternden Hände drückte.
    Der kranke Dschinn lächelte schwach und stieß einen langen, fast menschlichen Seufzer aus, der sich langsam in eine Dschinn-Transsubstantiation verwandelte, die kein Ende zu nehmen schien. Sie sahen zu, wie der rasselnde Atem, der seinem Körper entfuhr, sichtbar wurde, während der Körper selbst langsam zu einer dünnen Rauchwolke wurde, bis nur noch die Hände mit der Flasche zu sehen waren und schließlich auch sie in dem schwarzen Glasgefäß verschwanden. Philippa stöpselte die Flasche unwillkürlich wieder zu und wischte sich den Regen aus dem Gesicht.
    Sie stand auf und packte die Flasche behutsam in ihren eigenen Rucksack.
    »Da waren’s nur noch fünf«, sagte Zadie.
    »Ich nehme an, Nimrod und John werden bald zurück sein«, sagte Philippa.
    »Das hoffe ich. Denn ich glaube, wir stecken in ernsthaften Schwierigkeiten. Ich hätte nie gedacht, dass es im Dschungel so kalt und nass sein kann. Ich habe gerade mein Fokuswort ausprobiert und es ist nichts passiert.«
    Philippa schüttelte den Kopf. »Ich glaube, du verstehst nicht,Zadie. Mr   Vodyannoy hat gesagt, dass man innerhalb eines
Propugnators
keine Dschinnkräfte anwenden kann.«
    »Nein, du verstehst nicht«, sagte Zadie. »Ein
Propugnator
bleibt nicht bestehen, wenn derjenige, der ihn gelegt hat, transsubstantiiert. Also müsste ich in der Lage sein, meine Kräfte anzuwenden. Das sollten wir beide. Versuch du es.«
    »FABELHAFTIGANTISCHWUNDERLICHERICH«, sagte Philippa, aber nichts geschah.
    Zadie warf ihre Schmusefledermaus Zotz in die Luft und nahm Philippas Hand. »Vielleicht sollten wir es zusammen versuchen«, sagte sie und kniff die Augen zu.
    »Wir brauchen warme Gedanken an trockene Kleider, wasserdichte Zelte und ein großes loderndes Feuer in der Mitte des Lagers«, fügte Philippa hinzu. »Vielleicht können wir uns einreden, dass es gar nicht so kalt und nass ist. Geist über Materie.«
    »Gute Idee«, sagte Zadie. »Geist über Materie. Und viele schöne warme Gedanken.«
    »Warme Gedanken«, wiederholte Philippa.
    »Lodernde Feuer. Heiße polynesische Strände. Dicke Pelzmäntel«, sagte Zadie.
    »Wüsten«, sagte Philippa. »Sand. Sahara. Die Pyramiden.«
    »Heiße Bäder und Dampfsaunen«, sagte Zadie.
    »Eine New Yorker U-Bahn im August«, sagte Philippa.
    »Das Tote Meer im Juli.«
    »Magma, Vulkane, Lava.«
    »Ein gekochtes Ei.«
    »Ein Steak auf dem Grill.«
    »Kochend heißer Kaffee.«
    »Chilipulver, Pfeffer, Curry, heißer Toast.«
    Zadie drückte Philippas Hand. »Versuchen wir es, Philippa.«
    »FABELHAFTI-«, sagte

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