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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Zähnen‹. Großer Piranhaschwarm kann ruck, zuck ganze Kuh auffressen. Geht wie Schafescheren.«
    »Ich weiß, was das für Fische sind«, stöhnte Groanin. Er spähte über das Gatter und dann zu Muddy. »Sind Sie da ganz sicher, mein Freund? Sie nehmen mich nicht auf den Arm? Das Wasser sieht eigentlich ganz friedlich aus, oder?«
    »Zuerst ich war nicht sicher«, sagte Muddy. »Aber vorhin kam etwas angeschwommen und schaut mich an, wie ich, wenn ich in Restaurant Fisch ansehe.«
    Groanin war immer noch nicht überzeugt. »Sie machen Witze.«
    »Keine Witze.«
    Muddy beugte sich über das Gatter und spuckte herzhaft in das wärmere Wasser, sodass Groanin an die scheußliche Art und Weise denken musste, wie Muddy das
Chichai -Bier
herstellte. Doch schon im nächsten Moment tauchte eine ganze Batterie messerscharfer Zähne an der Oberfläche auf und begann erwartungsvoll in die Luft zu schnappen. Hunderte weitere Fische gesellten sich hinzu, dass das Wasser vor Fischen zu brodeln schien. »Sehen Sie?«, sagte Muddy.
    »Teufel auch«, rief Groanin. »Sie glauben doch nicht, dassdie   … das Gatter öffnen und uns denen zum Fressen vorsetzen wollen, oder?«
    »Schätze, genau das haben sie vor«, sagte Muddy. Er überlegte kurz und seufzte dann. »Eigentlich schade, dass wir auf Speisekarte stehen und nicht umgekehrt. Piranha ist ziemlich guter Speisefisch. Hab ich schon oft gekocht und gegessen.« Er lachte in philosophischer Erkenntnis. »Jetzt ist Reihe wohl an Piranhas.«
    Groanin schluckte laut. »Ich schwöre, wenn ich hier jemals rauskomme, will ich nie wieder Fish and Chips essen.«
    Während Muddy und Groanin über die Anwesenheit der Piranhas diskutierten, hatte sich Philippa mehr auf ihre Umgebung konzentriert. Die unbewachte Höhle wurde von einer brennenden Fackel an der Wand beleuchtet.
    »Wenn wir doch nur an diese Fackel herankämen«, sagte sie. »Dann könnten wir ein Feuer machen und uns aufwärmen.« Sie sah Groanin an. »Was ist mit Ihrem superstarken Arm? Können Sie nicht die Käfigstäbe auseinanderdrücken?«
    »Das habe ich schon versucht, Philippa«, sagte Groanin verlegen. »Egal, woraus diese Einzäunung besteht, sie ist auf jeden Fall zu hart für mich.« Als wolle er die Hoffnungslosigkeit dieses Unterfangens beweisen, packte er zwei Streben des Käfigs und versuchte sie auseinanderzuziehen.
    »Das ist Guajak-Holz«, sagte Muddy. »Wächst in dieser Gegend. Ist fast so hart wie Metall.«
    Philippa betrachtete die Verbindungen der hölzernen Streben des Käfigs knapp über der Wasserlinie. »Und woraus besteht das hier?«, fragte sie Muddy. »Diese Stricke?«
    »Aus geflochtenen Blättern von Kokospalme«, sagte Muddy.
    Sie nickte.
    »Jetzt brauchen wir nur noch eine Säge«, murmelte Zadie.
    »Wir haben schon eine Säge«, sagte Philippa. »Sogar Hunderte davon.« Sie deutete auf die andere Seite des Gatters, wo die Piranhas sich endlich zu beruhigen schienen. »Wir müssen sie nur dazu bringen, sich an die Arbeit zu machen. Und wie alle Arbeiter brauchen sie einen Anreiz.«
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Zadie. »Falls ja, ist er nicht sehr gut.«
    »Das ist kein Witz«, beteuerte Philippa. »Ich habe mir gedacht, wenn wir ein bisschen Blut auf die Stricke träufeln, mit denen die Holzstreben festgezurrt sind, könnte sie das vielleicht dazu bringen, zu beißen.«
    Groanin sah sich die Holzstangen an und nickte. »Du hast recht, zum Teufel«, sagte er. »So könnte es funktionieren. Mit ihren messerscharfen Zähnen zerbeißen sie die Stricke in null Komma nichts. Dann kann ich die Streben vielleicht auseinanderziehen.«
    »Genau«, sagte Philippa.
    »Wenn niemand besseren Plan hat«, sagte Muddy, »ist Idee, mithilfe von Piranhazähnen aus Käfig zu entkommen, genial. Und witzig auch.«
    »Ich finde die Idee grotesk«, spottete Zadie.
    »Die Frage ist«, sagte Philippa, ohne auf ihre Dschinngefährtin zu achten, »woher wir das Blut nehmen sollen. Hat irgendjemand eine Nadel? Oder einen anderen kleinen spitzen Gegenstand?«
    »Du meinst, abgesehen von Zadies Zunge?«, fragte Groanin.
    »Sehr witzig«, schnaubte Zadie, zu schuldbewusst und durchgefroren, um noch viel Humor zu haben.
    Aber niemand sonst hatte etwas Kleines, Spitzes.
    »Wie sollen wir an Blut kommen, wenn wir keine Nadel haben?«, wollte Zadie wissen.
    »Ich habe Idee«, sagte Muddy. »Mr   Groanin. Sie müssen mir bitte auf Nase schlagen.«
    Groanin zuckte zusammen. »Das kann ich nicht, alter Freund«, sagte

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