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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Nimrod John.
    »Weil ich immer noch finde, dass sie eine Lektion zu lernen haben«, erwiderte John.
    Nimrod schüttelte missbilligend den Kopf. »Ich habe es dir doch schon gesagt«, sagte er. »Sie sind gar nicht so übel, diese Prozuanaci.« Er drehte sich um und ging davon.
    John rannte ihm hinterher, dicht gefolgt von Hektor. »Übrigens «, sagte John. »Ich muss dir etwas Wichtiges sagen.Philippa, Groanin, Mr   Vodyannoy und die andern sind weg. Spurlos verschwunden. Wenn das hier Prozuanaci-Indios sind, müssen sie von anderen Indios gefangen worden sein. Ich habe in der Nähe unseres Lagers versteinerte Indiostatuen entdeckt, die mit Blättern zugedeckt waren. Vermutlich hat Miesito ihnen seine Tätowierung gezeigt, die alle Lebewesen in Stein verwandelt, weißt du noch? Wie die Gorgone Medusa? Wahrscheinlich haben ihre Freunde sie an Ort und Stelle begraben wollen, weil sie zu schwer waren, um sie mit nach Hause zu nehmen.«
    »Tatsächlich?«, sagte Nimrod und ging schneller. »Das ist nicht gut.«
    »Das ist noch längst nicht alles«, sagte John mit Nachdruck. »Ich muss dir nämlich noch von Zadie erzählen. Sie ist eine Verräterin. Sie hat diese ganzen Riesenviecher gemacht.«
    »Bist du sicher?«, fragte Nimrod.
    John erzählte ihm von der Nachricht, die er am Bein von Zadies Fledermaus entdeckt hatte.
    »Und du errätst nie, von wem die Nachricht kam«, fügte er hinzu. »Von Virgil Macreeby.«

D as P iranhabecken 

    »Wenigstens hat es aufgehört zu regnen«, stellte Groanin fest.
    »Ich wüsste nicht, wie uns das helfen kann«, sagte Zadie mit klappernden Zähnen. »Wir sind immer noch nass und kalt. Zu nass und kalt, um uns mit Dschinnkraft zu befreien.«
    Das ließ sich nicht leugnen. Mit Ausnahme von Miesito befanden sich alle in einem halb im Wasser stehenden Holzkäfig in einer großen Höhle oberhalb des Dorfes der Xuanaci-Indios. Das Wasser in dem Höhlenbecken, in dem sie standen, wurde von einem Gebirgsbach gespeist und war eiskalt.
    »Glaubst du, sie wissen es?«, fragte Philippa Zadie. »Dass Dschinn aus Feuer gemacht sind? Und dass junge Dschinn wie wir machtlos sind, wenn sie frieren?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Zadie und dachte bei sich, dass es sowieso keine Rolle spielte, weil Virgil Macreeby bestimmt bald erfuhr, was passiert war, und ihr zu Hilfe kommen würde. Nach allem, was sie für seine Expedition getan hatte – die Riesenwuchsfessel, mit der sie Miesitos Tausendfüßler und die Moskitos belegt hatte, und dann die Anakonda, ganz zu schweigen von dem giftigen Frosch, den sie in Mr   Vodyannoys Feldbett geschmuggelt hatte   –, mussten sie einfach kommen.
    »Sie kommen bald«, murmelte sie mit vor Kälte zusammengepressten Zähnen. »Sie kommen bald. Sie müssen kommen.«
    »Ja, hoffen wir’s«, sagte Groanin, der fälschlicherweise annahm, sie rede von Nimrod und John. »Ansonsten wird der eine oder andere von uns einen Kopf kürzer sein. So wie diese armen Teufel da drüben an der Wand.«
    Groanin wies mit dem Kopf auf eine Sammlung Schrumpfköpfe, die direkt über Miesito und der Kiste mit Pizarros Schädel an der Höhlenwand hing. Miesito war gefesselt und steckte in einem Sack, was angesichts der knallharten Fähigkeiten der Tätowierung auf seinem Bauch eine weise Vorsichtsmaßnahme war. Anscheinend hatten die Xuanaci kein Interesse daran, in Steinstatuen ihrer selbst verwandelt zu werden.
    »Ich glaube nicht, dass sie das mit uns vorhaben, Mr   Groanin «, sagte Muddy. »Es ist keine Ehre, Kopf von Glatzenmann oder Mädchen zu erringen. Nicht für stolze Krieger wie Xuanaci. Nein, ich schätze, wir haben nur eine Hälfte von Becken für uns. Holzwand teilt es in zwei Hälften, sehen Sie? Sieht aber eher aus wie Schiebegatter zum Aufmachen.«
    »Ja, darüber habe ich mich auch schon gewundert«, gab Groanin zu und spähte über ein Holzgatter, das auf ihrer Seite dicht vor den Käfigstäben verlief. »Das Wasser auf der anderen Seite sieht ziemlich warm aus. Ich kann es im Gesicht spüren.«
    »Wenn wir doch nur auf der anderen Seite wären«, sagte Philippa. »Dann wäre uns warm und wir könnten Dschinnkraft einsetzen, um hier rauszukommen.«
    »Wir wären längst tot auf anderer Seite«, sagte Muddy.
    »Wie das?«, fragte Philippa.
    »Wasser auf anderer Seite ist voller Piranhas«, sagte Muddy.
    »Wie war das?«, rief Groanin.
    »Fisch mit Vorliebe für Fleisch, das so groß ist wie seine Zähne«, sagte Muddy. »›Piranha‹bedeutet ›Fisch mit

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