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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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er. »Ich kann Ihnen doch nicht auf die Nase schlagen.«
    »Klar können Sie«, sagte Muddy und hielt ihm das Gesicht hin. »Nix dabei. Sie müssen einfach zuschlagen. Sie wissen doch, wie das geht? Sie nehmen Finger zusammen, machen Faust und schlagen zu.« Er schloss die Augen. »Kommen Sie, Mr   Groanin. Boxen Sie mir auf Nase.«
    Groanin ballte die Faust und sah Muddy unsicher an. »Ich kann nicht«, sagte er. »Ich kann keinen unbewaffneten Mann schlagen. Das gehört sich einfach nicht für einen Engländer.«
    »Aber klar. Wie heißt Ihre Lieblingsmannschaft bei Fußball?«
    »Manchester City, warum?«
    »Vielleicht Sie können mich leichter schlagen, wenn ich Sie beleidige?« Muddy gab Groanin einen leichten Klaps auf die Wange. »Vielleicht Sie können mich dann schlagen, Sie eingebildeter englischer Glatzkopf. Aufgeblasener britischer Esel. Hässlicher alter Gringo.« Wieder versetzte er Groanin einenKlaps. Diesmal ein bisschen fester. »Und übrigens. Manchester City ist ganz lausiges Team, Haufen Versager neben Manchester United.«
    »Immer langsam, Muddy«, sagte Groanin und verfärbte sich ein wenig. »Sie reden von einer großartigen Fußballmannschaft.«
    »Manchester City kann keinen alten Teppich nicht schlagen «, sagte Muddy. »Machen Sie schon, altes Haus, sonst ich schlage Sie.«
    Groanin schüttelte den Kopf. »Funktioniert immer noch nicht«, sagte er.
    Da schlug Zadie Groanin mit voller Wucht ins Gesicht.
    »Auuu!« Groanin hielt sich die Nase. »Wofür war das denn? Du dumme Göre.«
    »Warum hast du Mr   Groanin geschlagen, Zadie?«, fragte Philippa.
    »Warum? Um Zeit zu sparen. Darum. Wegen diesem ganzen englischen Höflichkeitsgetue: ›Ich kann Sie nicht schlagen, Muddy, alter Knabe.‹«
    Groanin betastete mit zwei Fingern seine Nase und betrachtete dann das Blut, das an ihnen klebte. »Teufel auch«, sagte er. »Ich glaube, sie hat mir die Nase gebrochen.« Anklagend starrte er Zadie an. »Dir kann wirklich keiner vorwerfen, dass du höflich wärst. Du warst von Anfang an eine Landplage.«
    »Was geschehen ist, ist geschehen«, sagte Philippa und half dem unglücklichen englischen Butler, hinter dem Gatter ein wenig Blut auf die geflochtenen Palmblätter zu tröpfeln, mit denen die Holzstangen des Käfigs zusammengezurrt waren.
    Der Effekt war elektrisierend; so als habe jemand einen starken elektrischen Impuls in das Wasser geleitet, in dem sich der furchterregende Piranhaschwarm befand. Im einen Moment war auf der Oberfläche kaum ein Kräuseln zu sehen, und im nächsten schien das Wasser selbst zum Leben erwacht zu sein und riss an den blutigen Verzurrungen.
    »Ich glaube, das ist genug Blut«, sagte Philippa zu Groanin.
    »Jawohl, Miss.« Groanin hielt sich die Nase zu. Aber aus seinen Nasenlöchern lief immer noch so viel Blut, dass es weiterhin von seinen Fingern auf das Schiebegatter tropfte, das die Piranhas fernhielt.
    Unwillkürlich wandte Groanin sich ab und watete zum anderen Ende des Beckens. Dabei tropfte immer weiter Blut ins Wasser.
    »Ich sagte, das reicht«, sagte Philippa.
    »Ich kann es nicht ändern«, rief Groanin. »Wenn sie mich nicht so fest geschlagen hätte, würde ich jetzt nicht so stark bluten.«
    Muddy begutachtete die Verzurrungen des Holzkäfigs. »Aber funktioniert«, sagte er. »Fische fressen Befestigungen wie Frischfleisch.«
    Philippa jubelte.
    »Ich will euch ja nicht die Petersilie verhageln«, sagte Zadie. »Aber sie kauen nicht nur am Käfig rum. Seht mal.« Sie deutete auf das Holzgatter, das die hungrigen Piranhas von ihnen fernhielt.
    Muddy sah nach und stöhnte auf. »Stimmt«, sagte er. »Sie zerbeißen auch Verzurrung von Gatter.«
    »Sie meinen das Gatter, das die Piranhas draußen hält?«, fragte Groanin durch die blutigen Finger.
    »Ganz genau. Zu viel Blut im Wasser. Fische sind total verrückt.«
    Probeweise drückte Philippa vorsichtig gegen das Gatter. »Die Frage ist, was zuerst nachgibt«, sagte sie. »Die Stricke am Käfig oder die am Gatter.«
    »Na, wunderbar«, stöhnte Groanin. »In meinem Alter Fischfutter zu werden. Ich hätte mir denken können, dass so was passiert, als ich nach Südamerika kam.«
    Das Gatter bewegte sich verdächtig.
    »Gleich sie sind durch«, sagte Muddy.
    »Schnell, Groanin«, sagte Philippa. »Versuchen Sie noch mal, die Streben auseinanderzuziehen.«
    »Jawohl.« Groanin packte die Gitterstäbe und zog. »Sie geben nach. Schnell, Philippa. Zwäng dich hindurch.«
    Aber Zadie war schneller als

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