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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Dschinnkräfte zurückkommen.«
    »Ich weiß, ich erzähle euch nichts Neues, aber wir haben keine Stunde mehr.« Mit einem Schrei duckte Zadie sich weg, als zuerst ein Pfeil und dann ein Speer in die Höhle geflogen kamen.
    »Sie hat recht«, sagte Miesito. »Wir müssen hier raus. Und wenn es Letztes ist, was wir tun.«
    »Ich wünschte, Pizarro und seine ganze Armee wären hier«, sagte Zadie, »dann könnten sie denen eine Lektion erteilen, die sie nie vergessen werden.«
    Philippa nahm die Fackel und zog sich in den hinteren Teil der Höhle zurück. »Hier!«, rief sie. »Hier entlang. Da ist eine Art Vorhang.«
    Sie spähte in die Spalte dahinter und sah, dass die Fackel eine steile natürliche Treppe beleuchtet hatte, die zwischen engen Wänden aus kaltem, feuchtem Gestein hinabführte. Philippa trat ein und die anderen folgten ihr, so schnell es ging. Es blieb keine Zeit, darüber zu diskutieren, wohin der Gang führen mochte.
    Am unteren Ende der engen Treppe schwärzte Philippa mit ihrer Fackel die Wand. »Falls wir auf diesem Weg wieder zurückmüssen «, sagte sie.
    »Ich glaube nicht, dass wir auf diesem Weg zurückkommen wollen«, stellte Zadie fest. »Es sei denn, wir wollen auf der Speisekarte der Xuanaci landen.«
    »Wir wissen doch gar nicht, ob es Kannibalen sind«, sagte Philippa. Dann musste sie daran denken, wie sehr sie sich bei den Kopfjägern getäuscht hatte, und mit einem Seitenblick auf Miesito sagte sie: »Sind sie’s?«
    »Nicht richtig«, sagte er. »Xuanaci essen lieber rohe Piranhas, die gerade Menschenfleisch gefressen haben. Deshalb wart ihr in Felsenbecken. Piranhas mit Bauch voller frischem Menschenfleisch sind große Delikatesse für Xuanaci.«
    Daraufhin wurden alle noch schneller, auch wenn es kein Anzeichen dafür gab, dass sie verfolgt wurden.
    »Warum kommen sie uns nicht nach?«, sagte Groanin, der sich nervös umsah. In einem kleinen Rucksack trug er die Kiste mit Pizarros Kopf, den er kurz vor Verlassen der Höhle mitgenommen hatte, damit Nimrod – falls er ihn jemals wiedersehen sollte – ihm nicht vorwarf, er hätte ihn ein zweites Mal verloren.
    »Weil wir die einzige Fackel haben«, sagte Philippa, die immer weiter in die geheimsten Tiefen der Höhle hinabstieg und mit der Fackel wieder die Wand schwärzte. »Wahrscheinlich kommen sie hinterher, sobald sie sich mehr Licht besorgt haben.«
    Sie kamen von einer Biegung zur nächsten und gelangten schließlich über einen steil abfallenden Weg in eine weitläufige Höhle, in der wahre Kronleuchter aus Stalaktiten von der tropfenden Decke hingen. Sie verließen die Höhle und kamen in eine weitere Kaverne, in der Stalagmiten wie steinerne Bäume aus dem Boden wuchsen. Und dahinter, in noch größerer Tiefe, befand sich eine gewaltige Höhle, in der sich Stalaktiten und Stalagmiten zu fantastisch glitzernden Säulen vereint hatten und in der alles aus Schatten oder tiefster Dunkelheit bestand. Das Licht der brennenden Fackel in Philippas Hand war offensichtlich nicht in der Lage, die grabartige Düsternis zu erhellen. Und nun, zum ersten Mal seit ihrer aufregenden Flucht, legte sich die Stille dieser tiefen unterirdischen Höhlen wie eine kalte Hand auf ihre Gemüter. Keinem von ihnen war entgangen, dass der Fackelschein allmählich kleiner wurde und dass sie sich nur allzu bald in kalter Dunkelheit befinden würden.
    »Ich hatte eigentlich gehofft, hier unten etwas zum Verbrennenzu finden«, sagte Philippa, als sie einen weiteren Gang hinabstiegen. Sie tauchte einen Finger in eine kalte Pfütze im Fels und leckte vorsichtig daran.
    »Dummkopf«, sagte Zadie. »Die meisten Pflanzen und Bäume, die man verbrennen kann, wachsen nicht unter der Erde. Das weiß doch jedes Kind. Und wenn wir nichts verbrennen können, haben wir keine Chance, uns aufzuwärmen.«
    »Ich dachte eher an Mineralienvorkommen «, gab Philippa zu. »Öl, Schwefel oder Kohle.«
    Groanin sandte ein hämisches Lächeln in Zadies Richtung. »Siehst du? Sie weiß schon, was sie tut.«
    »Wenn wir keine Mineralien finden, sollten wir lieber umkehren und unser Glück mit den Xuanaci versuchen«, sagte Zadie. »Lieber eine minimale Chance gegen sie, als chancenlos durch die Dunkelheit zu stolpern.«
    Miesito nahm Philippa die Fackel ab und wickelte den Sack, in dem er noch vor Kurzem gesteckt hatte, um die Flamme. »Wir können ein paar von unseren Kleidern verbrennen«, sagte er. »Das geht.«
    »Und noch mehr frieren, als ich es jetzt schon tue?«, wandte

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