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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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dass jemand die verlorene Stadt Paititi findet? Wenn Macreeby wirklich auf dem Weg dorthin ist, hat er sicher nichts Gutes im Sinn. Darauf kannst du wetten. Wir müssen ihn daran hindern, nach Paititi zu gelangen. Um jeden Preis. Hörst du? Um jeden Preis.«
    John nickte. Es kam nicht oft vor, dass Nimrod so besorgt klang.
    »Apropos«, sagte er dann. »Das hier hat mir
El Tunchi
gegeben. Er meinte, es könnte uns helfen, die Stadt zu finden. Auch wenn ich absolut keine Ahnung habe, wie. Oder was es überhaupt ist.«
    John reichte Nimrod etwas, das aussah wie eine Kette aus mehreren Hundert Lagen teilweise verknoteter, bunter Schnüre.
    »Das ist ein
Quipu
«, sagte Nimrod, der die Kette sorgfältig untersuchte. »Im Gegensatz zu jeder anderen Zivilisation der Bronzezeit verfügten die Inka über keine Schriftsprache, und dies war ihre Methode, Informationen zu verschlüsseln und festzuhalten.«
    »Ach ja? Und was bedeutet es?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, gestand Nimrod. »Ich glaube nicht, dass es überhaupt jemanden gibt, der das weiß.
Quipus
sind heute noch ein ebenso großes Rätsel, wie es die ägyptischen Hieroglyphen waren, bis Champollion ihre Bedeutung entschlüsselte. Hoffen wir, dass es sich irgendwie klären lässt, wie diese Dinger funktionieren. Aber da Hoffnung allein selten ausreicht   …«
    Nimrod öffnete Mr   Vodyannoys Rucksack und zog ein Buch heraus. »
Die Quipus der Inka
von Dr Gary Urton. Frank Vodyannoy hat es aus seiner Bibliothek in New Haven mitgenommen, weil er dachte, dass es vielleicht nützlich sein könnte. Du weißt doch sicher noch, dass im Peabody-Museum nicht nur die Tränen der Sonne gestohlen wurden. Und Faustina hat von mehreren
Quipus
und einem goldenen Stab gesprochen, die aus dem Berliner Museum gestohlen wurden. Vielleichterfahren wir in diesem Buch, was wir wissen müssen, um die Botschaft zu verstehen, die diese uralten Schnüre enthalten.«
    »Und wohin gehen wir jetzt?«, fragte John.
    »Wir müssen zügig weiter zum Auge des Waldes«, sagte Nimrod. »Und zwar auf dem Weg, den ich mir von Faustinas Karte gemerkt habe.«

Die A uffahrt 

    Während Philippa den riesigen unterirdischen Schacht hinabstürzte, wünschte sie sich einen Fallschirm – was sonst? Doch es war noch nicht genügend Hitze in ihren Körper zurückgekehrt, um ihre Dschinnkraft wiederaufleben zu lassen, sodass, als sie ihr Fokuswort aussprach und kein Fallschirm auftauchte, die letzten Silben von FABELHAFTIGANTISCHWUNDERLICHERICH in einem Schrei untergingen. Sie konnte nicht anders, als aus Leibeskräften zu schreien, wie jemand, der aus dem Fenster eines hohen Gebäudes in Manhattan stürzt.
    Oder ohne Fallschirm aus einem Flugzeug.
    Und dann, gerade als sie die Augen schloss und fürchtete, vor Angst zu sterben – weil ihr Herz schneller hämmerte als die Hufe eines galoppierenden Pferdes   –, verlangsamte sich ihr Fall mit einem Mal, bis sie einen Augenblick lang fast reglos in der Luft zu hängen schien. Philippa hörte sich selbst erleichtert ausatmen und schlug die Augen auf. Der Luftstrom hatte wieder eingesetzt und wurde bereits stärker.
    »Ich habe angehalten«, keuchte sie. »Gott sei Dank. Ich habe angehalten, angehalten, angehalten.«
    Ganz allmählich begann sie den Schacht hinaufzutreiben.Als sie den Vorsprung passierte, von dem sie nur wenige zermürbende Sekunden zuvor abgesprungen war, sauste sie fast so schnell hinauf wie zuvor hinab. Sie hatte gerade noch Zeit, um Groanin, Miesito und Muddy zu winken und ihnen zuzurufen, sie werde sie oben oder draußen treffen.
    Wäre sie nur ein wenig langsamer gewesen, hätte sie vielleicht Groanins Bemerkung gehört, der sich mit Tränen in den Augen vom Schacht abwandte.
    »Ich dachte, sie wäre verloren«, sagte er. »Ich dachte wirklich, das Mädel wäre verloren.« Kopfschüttelnd zückte er ein Taschentuch. »Ich hätte es mir nie verziehen, wenn ihr was zugestoßen wäre. Was haben wir nicht alles zusammen durchgestanden. Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte, euch das zu erzählen. Wie oft hat sie mir den Allerwertesten gerettet.« Er schnäuzte sich lautstark. »’tschuldigung.«
    Miesito, der mit zurückgelegtem Köpfchen immer noch Philippas Aufstieg durch den Kaminschacht verfolgte, pfiff durch die Zähne. »Schätze, selbst für Dschinnmädchen sie hat mächtig viel Mumm«, sagte er.
    »Das hat sie«, bestätigte Groanin.
    Muddy hielt immer wieder die Hand in den gewaltigen Luftstrom: »Hab so was

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