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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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die Schriften sogar ins Englische übersetzt. Und ich bin gern bereit, Ihnen eine Kopie zu verkaufen.«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein«, wiederholte Nimrod fassungslos.
    »Aber natürlich ist es mein Ernst«, beteuerte Macreeby. »Ich habe Mimi de Ghulle eine Kopie verkauft, ich sehe nicht ein, weshalb ich Ihnen nicht auch eine verkaufen kann.«
    »Ach, Mimi de Ghulle?«, sagte Nimrod. »Möchte wissen, wozu sie die braucht.«
    »Kann mir vielleicht mal jemand erklären, was an diesen Bellili-Rollen so besonders ist?«, sagte John.
    »Bellili, die Weiße Göttin«, fing Mr   Rakshasas an, »war Ischtars Vorgängerin. Vor Ischtars Zeit war sie es, die verehrt wurde. Die Schriftrollen gehen zurück auf ein Buch, das Bellilis Hohepriester Eno verfasst hat, und sie sollen angeblich eine detaillierte Beschreibung des geheimen unterirdischen babylonischen Reiches liefern, das Ischtar von Bellili geerbt hat: Iravotum.«
    »Nicht
eine
Beschreibung«, korrigierte Macreeby. »Die
einzige
Beschreibung.«
    »Iravotum?«, wiederholte John.
    »Iravotum«, sagte Macreeby. »Der Ort, an den Ayesha deine Schwester gebracht hat, John.«
    Nimrod und Mr   Rakshasas machten immer noch erstaunte Gesichter, was Macreeby gleichermaßen freute wie ärgerte.
    »Hören Sie«, sagte er. »Für Dschinn von Ihrer Bildung und Gelehrsamkeit lässt sich in einer zehnminütigen Prüfung des Originals erkennen, dass die Rollen echt sind.« Er machte einePause, um die folgende Information noch drastischer wirken zu lassen: »Es gibt sogar eine Karte.«
    »Eine Karte?«, sagte Nimrod. »Von Iravotum? Unmöglich!«
    »Herrlich!« Macreeby rieb sich begeistert die Hände. »Herrlich! Ich liebe es, mit Leuten ins Geschäft zu kommen, die echte Raritäten zu schätzen wissen. Und also auch ihren Wert beurteilen können. Jawohl, es gibt eine Karte. Man soll nie ohne Landkarte ins Ausland fahren, John, das sage ich immer. Es sei denn, man verliert eben gern die Orientierung. So viel natürlich auch zu Ihnen beiden für den Fall, dass Ihnen mein Preis zu hoch erscheint. Denn ich sage Ihnen ganz ehrlich, meine Herren, ich möchte von Ihrem Mangel an Kenntnissen reichlich profitieren.«
    »Dann lassen Sie mich also
meine
Karten auf den Tisch legen«, sagte Nimrod. »Mr   Rakshasas ist bereit, Ihnen sein Exemplar des Meta Magus zu überlassen für eine Kopie des Bellili-Originals samt Ihrer Übersetzung. Nach vorheriger gründlicher Prüfung.«
    »Sehr nobel von Ihnen, Mr   Rakshasas«, sagte Macreeby. »Aber ich hoffe, Sie haben noch ein, zwei Karten mehr im Ärmel, Nimrod, denn Ihr Angebot deckt sich nicht ganz mit meiner Forderung. Ich besitze nämlich eine fotokopierte Faksimileausgabe des Meta Magus. Aus diesem Buch ist mir inzwischen alles bekannt. Und ich sage Ihnen unverblümt, dass es meiner Meinung nach überschätzt wird. Würden Sie mir eine Kopie von Salomons Grimoire anbieten, nun, das wäre etwas anderes. Aber das werden Sie ja wohl nicht tun, wie?« Er setzte ein wolfsähnliches Grinsen auf. »Wir alle wissen, wer das einzige Exemplar dieses gewissen Buches hat.«
    »Nennen Sie Ihren Preis, Macreeby«, seufzte Nimrod.
    »Zieren Sie sich doch nicht so, Nimrod. Lassen Sie uns das Geschäft nach herkömmlicher Art machen. Drei Wünsche. Dafür bekommen Sie die Kopie der Originalrollen, meine englische Übersetzung und natürlich die unbezahlbare Karte des Hohepriesters Eno.«
    »Drei Wünsche für Sie, Macreeby, das wäre so ähnlich, als würde ich einem Kind ein Maschinengewehr schenken. Nein, völlig ausgeschlossen.«
    »Kommen Sie schon. Was sind drei Wünsche für einen Dschinn wie Sie?«
    »Warum bitten Sie nicht Mimi de Ghulle?«, fragte Nimrod. »Sie sagen, sie hat eine Kopie der Bellili-Rollen von Ihnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich ein Gewissen daraus macht, einem Menschen wie Ihnen drei Wünsche zu gewähren.«
    »Bis Mimi erfuhr, dass ich die Bellili-Rollen besitze, stand ich leider tief in ihrer Schuld«, sagte Macreeby. »Bedenklich in ihrer Schuld. Es war so, dass ich von der ganzen Familie de Ghulle gnadenlos bedrängt wurde, ein paar sehr überstürzte Versprechen zu erfüllen, die ich ihnen vor mehreren Jahren gegeben hatte. Dafür hatte ich damals bereits drei Wünsche bekommen. Es war also ein großes Glück für mich, dass ich die Schriftrollen gefunden habe. Sonst weiß ich nicht, was Mimi mit mir angestellt hätte, Nimrod, wirklich nicht. Sie wissen, wie rachsüchtig die de Ghulles sein können. Aber als

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