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Die Kinder des Saturn

Die Kinder des Saturn

Titel: Die Kinder des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stross Charles
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Und um der Liebe willen habe ich mich als Spion sehr gut bewährt. Selbst als die Innere Sicherheit Verdacht schöpfte, ist niemand in der Firma Jeeves darauf gekommen, dass Juliette und ich die Maulwürfe waren.«
    Ich lasse die Finger über sein Rückenskelett gleiten. Die Wirbel fühlen sich wunderbar menschlich an, die poröse Haut wirkt völlig echt, und die Haarbälge verstärken diesen Eindruck noch. »Wussten Sie, für wen Juliette arbeitete?«
    »Anfangs nicht. Natürlich war uns bei der Firma Jeeves klar, dass wir nach Rhea Ausschau halten mussten. Wir wussten, dass sie irgendwo da draußen war, und nahmen an, sie hätte sich wohl in die Klans mit altem Geld eingeschlichen. Aber uns war nicht bekannt, dass sie ihre Helfershelfer unter den eigenen Kindern rekrutierte – mir zumindest nicht. Als Juliette sich absetzte, fühlte ich mich auf entsetzliche Weise hintergangen. Und damals schnüffelte auch schon die Innere Sicherheit herum.« Als meine Finger
über sein Kreuz nach unten gleiten, spannt er sich wieder an. »Es war nicht schön, was die mit mir angestellt haben. Wann hat sich Juliette meinen Chip besorgt?«
    »Ich weiß es nicht genau. Sie hat etwas davon erwähnt, dass Chips leichter herauszuschmuggeln seien als Personen.«
    »Oh.« Als ich seine Pobacken bearbeite, verstummt er eine Weile. »Erzählen Sie mir von … sich? Was meinen Sie damit, dass Sie teilweise Juliette sind?«
    Trotz seiner Frage mache ich weiter, denn die Massage ist für mich genauso entspannend wie für ihn. »Die Innere Sicherheit hat einen Seelenchip von Juliette in die Finger bekommen. Sie selbst oder Ihr Nachfolger hatten ihr befohlen, Ihnen das Original auszuhändigen, und mir wurde dieser Chip zugestellt. Irgendwann erhielten die Jeeves-Brüder auch Zugriff auf eine spätere Kopie von Juliette, nahmen sie ins Verhör, konnten aber nicht viel in Erfahrung bringen.« Ich konzentriere mich wieder auf die Massage. »Auf diesem Chip war nämlich vor allem die Persönlichkeit gespeichert, detaillierte Erinnerungen fehlten. Auch der ursprüngliche Seelenchip weist Lücken auf. Aber ich trage Juliette jetzt schon mehr als fünf Jahre in mir, deshalb ist sie ein wesentlicher Teil von mir. Wälzen Sie sich herum.«
    Jeeves gehorcht. »Und wie haben Sie’s geschafft, sich aus der Versklavung zu befreien?«
    »Ich glaube, Juliette – die Juliette-Version in meinem Kopf – hat schon auf Kallisto erkannt, wer Granita in Wirklichkeit ist. Deshalb hat sie es geschafft, meinen Versklavungschip zu entfernen. Schließlich war Juliette zugleich meine Eigentümerin, die die Verfügungsgewalt über diesen Chip hatte. Was also sprach dagegen, den Chip zu entfernen? Sich selbst zu versklaven ist nun mal purer Schwachsinn.«
    Ich knie mich über Jeeves und bearbeite seine Schultern, während er mit seinen dunklen intelligenten Augen zu mir aufschaut.
    »Wer sind Sie?«, frage ich ihn. »Und wem gehören Sie?«
    »Ich bin Reginald«, erwidert er kichernd.

    »Nein. Reginald wurde doch …« Ich stutze. »Die Innere Sicherheit hat Sie also gar nicht liquidiert?«
    »Nein, sie haben mich nur strafversetzt. Nach Kallisto.« Er zuckt zusammen. »Als Granita hereingestürmt kam, habe ich gerade auf Sie gewartet. Und ehe ich ihr sagen konnte, wer ich in Wirklichkeit bin …«
    »Oh je.« Während ich versuche, die ganze Geschichte zu rekapitulieren, verspannt er sich wieder.
    Zunächst mal ist da Reginald, der einsam und gelangweilt auf Mars lebt. Da er so einsam ist und sich langweilt, lässt er sich von einem Sexbot in mehr als einer Hinsicht verführen. Doch der Sexbot lässt ihn im Stich, und er darf die Suppe allein auslöffeln. Als Mann der Ehre gesteht er alles – was die Jeeves von der Inneren Sicherheit keineswegs lustig finden. Sie amputieren seine Genitalien und ordnen seine Strafversetzung nach Kallisto an, während ein anderer Jeeves seine Stelle auf Mars übernimmt. Einige Zeit später tauche ich dort auf. Inzwischen hat sich Juliette Reginalds Seelenchip besorgt. Als ich auf Kallisto ankomme, beschließt sie, zwei Flugsaurier mit einem einzigen Projektil zu treffen, kidnappt den Jeeves der Niederlassung auf Kallisto und poliert ihn ein bisschen auf, indem sie den Seelenchip ihres früheren Liebhabers in ihm installiert – ohne zu merken, dass das Entführungsopfer Jeeves mit ihrem Liebhaber Jeeves identisch ist. Was noch längst nicht die ganze Geschichte ist, denn … »Sie hat Ihnen wirklich übel mitgespielt, nicht?«
    »Das

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